55 Leichen geborgen Verbliebene Potomac-Opfer werden tief im Wrack vermutet
03.02.2025, 11:05 Uhr Artikel anhören
Das Passagierflugzeug zerbrach in drei Teile.
(Foto: AP)
Nach dem Flugzeugzusammenstoß über dem Potomac in Washington D.C. erweist sich die Bergung der Opfer als extrem schwierig. 55 Leichen sind bereits identifiziert, doch einige Opfer sind noch im Wrack eingeschlossen. Die Einsatzkräfte kämpfen gegen Kälte und Trümmer.
Die Suche nach den Opfern des Flugzeugzusammenstoßes über dem Potomac in der US-Hauptstadt Washington entwickelt sich in dem eiskalten Fluss zur Herkulesaufgabe. Bis Sonntagnachmittag seien 55 Leichen identifiziert worden, sagte John Donnelly, Leiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Washington D.C.
An Bord der Passagiermaschine waren 64 Menschen, 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder, in dem Militärhubschrauber befanden sich drei Personen. Den Einsatzkräften zufolge können die Taucher im eisig kalten Wasser so gut wie nichts sehen. Die Arbeiten werden zudem durch Trümmerteile der Wracks erschwert. Bei den Rettungsarbeiten hatten scharfe Kanten Medienberichten zufolge die Neoprenanzüge der Retter zerschnitten. Auch das ausgelaufene Kerosin, umherschwimmende Trümmer und die Strömung des Flusses erschweren die Arbeiten zusätzlich.
Mit den Bergungsarbeiten sind noch immer Hunderte Kräfte beschäftigt. Nach Angaben von David Hoagland, Präsident der Feuerwehr Ortsgruppe 36 in Washington, gegenüber dem US-Sender CNN, suchen sie weiterhin unermüdlich nach den verbliebenen vermissten Personen. Taucher hätten spezielle hydraulische Unterwasser-Rettungsgeräte eingesetzt, die Metall schneiden können, um möglichst viele Opfer zu bergen, so Hoagland.
Arbeiten mit schwerem Gerät
Die Experten gehen davon aus, dass die bisher nicht gefundenen Opfer tief im Wrack der Passagiermaschine eingeschlossen und für Taucher unerreichbar sind. Deshalb soll in einem nächsten Schritt schweres Bergungsgerät eingesetzt werden, um die verschiedenen Wrackteile aus dem Fluss zu heben. Laut Verkehrsminister Sean Duffy zerbrach der Rumpf im Potomac-Fluss in drei Teile. Das Wrack des Hubschraubers liegt ebenfalls im Wasser, etwa 275 Meter entfernt.
Bei dem Gerät handelt sich um einen Bergungskran, der bereits nach dem Zusammenbruch der Francis Scott Key Brücke im März 2023 zum Einsatz kam. "Wie Sie sich vorstellen können, sind diese wirklich großen Bergungskräne und -schiffe nicht sehr seetauglich", sagte Hoagland CNN. "Sie können sich nicht sehr schnell bewegen, weil sie riesige Kräne haben. Daher ist die Fahrt durch die Bucht und dann über den Fluss nach DC sehr langsam."
Dem obersten Chef der Washingtoner Feuerwehren, Donnelly, zufolge, glauben die Einsatzkräfte zu wissen, wo sie nach den verbliebenen Opfern suchen müssen. Ob das zutrifft, "werden wir erst wissen, wenn wir fertig sind", schränkte er ein.
Laut einer Pressemitteilung des Army Corps of Engineers soll zunächst der Jet aus dem Fluss gehoben werden, später dann das Wrack des Black Hawk-Helikopters. Bis zum 12. Februar sollen die Bergungsarbeiten abgeschlossen sein.
Quelle: ntv.de, sba