Tod eines 13-Jährigen Verdächtiger bereits durch Gewalttat auffällig
25.02.2021, 13:07 Uhr
Die Leiche wurde in einem Feldgebiet im Sinsheimer Stadtteil Eschelbach entdeckt.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Baden-Württemberg wird die Leiche eines 13-Jährigen gefunden, dringend tatverdächtig ist ein fast gleichaltriger mutmaßlicher Bekannter des Opfers. Aufgrund eines brutalen Delikts kennt die Polizei den Verdächtigen bereits. Im vergangenen Jahr verletzte er bei einem Messerangriff einen Mitschüler.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 13-Jährigen in Sinsheim in Baden-Württemberg wird ein wegen eines früheren Messerangriffs polizeibekannter 14-Jähriger verdächtigt. Er sollte noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Eine Obduktion soll die genaue Todesursache des Jungen klären.
Die Ermittlungsbehörden und die Stadt kündigten für den Nachmittag eine Pressekonferenz an, um über erste Erkenntnisse nach den Ermittlungen im sozialen Umfeld von Opfer und mutmaßlichem Täter zu berichten. Die Beamten gehen davon aus, dass sich die beiden Jugendlichen kannten. Dass eine weitere Person in den Fall involviert war, wurde weder bestätigt noch dementiert.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Jungen, der bereits im vergangenen November an einer Realschule in Östringen nordöstlich von Karlsruhe einen damals 13-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt hat. Zu diesem Zeitpunkt war der Angreifer aber noch nicht strafmündig. Nach deutschem Recht sind Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren nur "bedingt strafmündig".
Region steht unter Schock
Der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht zeigte sich bestürzt über die Tat. "Die Betroffenheit ist groß, das trifft einen Ort ins Mark", sagte der Rathauschef. In seinen neun Jahren an der Stadtspitze habe er so etwas Schlimmes nicht erlebt. Auch im Stadtteil Eschelbach, wo der Tatort liegt, saß der Schock tief: Ortsvorsteher Wolfgang Maier sagte, dass sein Telefon nicht stillgestanden habe. "Die Leute machen sich Sorgen, aber ich konnte sie entschärfen."
Der tote Jugendliche war am Mittwochnachmittag in einem Feldgebiet gefunden worden. Der 14-Jährige wurde in unmittelbarer Nähe des Fundorts festgenommen. Auch wenn derartige Gewaltausbrüche selten vorkommen, erregen sie immer wieder Aufsehen: In Duisburg gestand ein damals 14-Jähriger im vergangenen Oktober, seine gleichaltrige Freundin getötet zu haben. Und im April vergangenen Jahres soll ein 17-Jähriger bei einem Streit an einer Bushaltestelle in Essen einen 14-Jährigen umgebracht haben - Tatwaffe war erneut ein Messer.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa