Panorama

Angriff in Londoner Park Verdächtiger gesteht Mord an junger Britin

Ein Bild der jungen Sabina Nessa, hochgehalten bei einer Demonstration gegen die Gewalt an Frauen in Großbritannien.

Ein Bild der jungen Sabina Nessa, hochgehalten bei einer Demonstration gegen die Gewalt an Frauen in Großbritannien.

(Foto: picture alliance / empics)

Mehrere Gewalttaten gegen Frauen erschüttern Großbritannien. Der Fall einer jungen Grundschullehrerin, die auf dem Weg zu einer Freundin überfallen und erschlagen wird, schockiert wegen seiner Brutalität. Der Verdächtige in dem Mordfall gesteht nun seine offenbar länger geplante Tat.

Im Fall der im vergangenen September brutal attackierten und ermordeten Grundschullehrerin Sabina Nessa in London hat der Hauptverdächtige ein Geständnis abgelegt. Ein albanischer Staatsbürger war durch Aufnahmen von Überwachungskameras entlarvt worden. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Der 36 Jahre alte Mitarbeiter einer Autowerkstatt aus der Küstenstadt Eastbourne hatte die Lehrerin wohl zufällig als Opfer ausgewählt, als er in einem Park im Stadtteil Kidbrooke im Südosten der britischen Hauptstadt auf der Lauer lag. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie er die 28-Jährige mit einer Hiebwaffe brutal niederschlug und ins Unterholz schleppte. Dort soll er sie der Anklage zufolge erwürgt haben. Die Tat soll demnach ein sexuelles Motiv gehabt haben und mindestens schon Tage vorher geplant worden sein. Nessa war unterwegs zu einem Treffen mit einer Freundin in einem Pub, wenige Kilometer von ihrem Zuhause entfernt.

Die Tat hatte große Anteilnahme und Wut ausgelöst. Zuvor hatten bereits die Entführung und Ermordung der Londonerin Sarah Everard durch einen Polizisten und der Mord an den Schwestern Bibaa Henry und Nicole Smallman durch einen Satanisten einen Aufschrei wegen Gewalt an Frauen ausgelöst. Beide Fälle hatten sich in London ereignet. "Unser Land muss sich mehr anstrengen, sich hinter uns stellen und Gewalt gegen Frauen entschlossener verurteilen", hatte die Familie Nessas zuvor mitgeteilt.

Es hagelt Kritik an Londoner Polizei

Die Londoner Polizei ist in den vergangenen Jahren immer wieder enorm in die Kritik geraten. Einer der Tiefpunkte war der Mord an Everard durch den Polizisten Couzens, der landesweit für Entsetzen sorgte. Die 33-Jährige war im März 2021 von einem Polizisten auf offener Straße entführt und später vergewaltigt, sowie ermordet worden. Anschließend wurden weitere Fälle bekannt, in denen Polizisten unter Vergewaltigungsverdacht stehen.

Erst vor kurzem kündigte die stark unter Druck geratene Polizeichefin Cressida Dick ihren Rücktritt an, nachdem sie das Vertrauen des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan verloren hatte. Dieser traute ihr nicht mehr zu, den "notwendigen Kulturwandel" in der Metropolitan Police einzuleiten. Die Nachfolge auf dem wichtigen Posten ist offen.

Quelle: ntv.de, smu/AFP/dpa

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