Nach Busunglück auf Madeira Verletzte kehren nach Deutschland zurück
19.04.2019, 18:28 Uhr
Am Unfallort erinnern Blumen an die Opfer.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem schweren Reisebus-Unfall mit zahlreichen deutschen Todesopfern auf der Insel Madeira liegen noch 16 Menschen im Krankenhaus. Die meisten der Überlebenden sollen noch vor Ostern in die Heimat geflogen werden, bestätigt Portugals Präsident. Die Ursache des Unglücks ist weiterhin unklar.
Nach der Buskatastrophe auf Madeira mit 29 Toten sollen die meisten der überlebenden deutschen Urlauber an diesem Samstag zurück in die Heimat gebracht werden. Das bestätigte Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa nach einem Besuch im Krankenhaus Dr. Nélio Mendonça in der Inselhauptstadt Funchal.
Zuvor hatte die Bundesregierung bekannt gegeben, sie bemühe sich um die Rückholung der Verletzten und ein Evakuierungsflugzeug der Bundeswehr sei "in Bereitschaft gestellt" worden. Das örtliche Krankenhaus, in dem die 16 Verletzten - darunter 14 Deutsche - behandelt werden, hatte zuvor davon abgeraten, die Patienten bereits am Freitag auszufliegen. Zwei Verletzte liegen noch auf der Intensivstation.
Außenminister Heiko Maas, der mit Ärzten, Psychologen und Konsularbeamten des Auswärtigen Amtes nach Madeira gereist war, hatte zuvor betont, die Bundesregierung arbeite "mit Hochdruck" daran, die transportfähigen Verletzten nach Hause zu bringen, die Todesopfer zu identifizieren und die Angehörigen zu informieren. Der SPD-Politiker war auf die Insel gereist, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.
Maas besuchte am Donnerstagabend die Unglücksstelle und bedankte sich bei den portugiesischen Behörden für die "großartige Zusammenarbeit in einer ganz schwierigen Zeit". Gemeinsam mit seinem portugiesischen Kollegen Augusto Santos Silva und dem Vizepräsidenten der Regionalregierung von Madeira, Pedro Calado, legte Maas einen Kranz nieder.
Identifizierung vor Abschluss
Bei dem Unfall am Mittwochabend nahe der Ortschaft Caniço waren nach Angaben der portugiesischen Behörden 29 deutsche Touristen ums Leben gekommen. Von deutscher Seite wurde zunächst keine Opferzahl genannt; dies sollte erst nach Abschluss der Identifizierung geschehen. Am Flughafen von Funchal wurde eine provisorische Leichenhalle eingerichtet. Das Krankenhaus in Funchal hofft darauf, die sterblichen Überreste der Opfer ab Samstag an die Angehörigen übergeben zu können.
Aus noch ungeklärter Ursache verlor der Fahrer in einer engen Kurve die Kontrolle über den mit mehr als 50 Passagieren besetzten Reisebus, der daraufhin eine Böschung hinabstürzte und in ein Haus krachte.
Nach Angaben der Nélio-Mendonça-Klinik in Madeiras Hauptstadt Funchal waren unter den 29 Toten 17 Frauen und zwölf Männer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. 27 weitere Menschen wurden demnach verletzt, unter ihnen waren nach Medienberichten auch der portugiesische Busfahrer und die portugiesische Reisebegleiterin.
Die meisten Opfer hatten ihre Reise bei Trendtours Touristik aus Frankfurt am Main gebucht. 51 Urlauber in dem Bus waren Kunden des Unternehmens, wie der Reiseveranstalter mitteilte. Zwei weitere Betroffene waren Kunden von Schauinsland-Reisen aus Duisburg. Unter den Opfern waren auch Reisende aus Nordrhein-Westfalen. Alle Businsassen waren in der Hotelanlage Quinta Splendida in Caniço untergebracht. Die Touristen waren mit einem gecharterten Bus auf dem Weg zu einer Abendveranstaltung in Funchal.
Quelle: ntv.de, sab/kst/dpa/AFP