Durch Antarktis-Trip umgestimmt Youtuber will Beweis für flache Erde liefern - und scheitert
20.12.2024, 13:27 Uhr Artikel anhören
Im Dezember scheint in der Antarktis die Sonne 24 Stunden lang, was die Flat-Earth-Theorie widerlegt.
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Die Erde ist eine Scheibe: Davon ist zumindest der Youtuber Jeran Campanella überzeugt. Ein Experiment in der Antarktis soll den kruden Verschwörungsmythos belegen. Am Ende des Trips sieht er die Dinge anders.
Lange ist Jeran Campanella fest davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist. Mehr als 160.000 Follower zählt sein Youtube-Kanal, auf dem er in unzähligen Videos die sogenannte Flat-Earth-Theorie predigte. Dem wollte Pastor Will Duffy aus dem US-Bundesstaat Colorado ein Ende setzen. Er organisierte einen gemeinsamen Trip in die Antarktis, um Campanella und drei weitere Verschwörungstheoretiker eines Besseren zu belehren. Das berichtet die australische Nachrichtenseite news.com.au.

Die Erde dreht sich um die Sonne. Flat Earther sind da anderer Meinung.
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Im Dezember scheint die Sonne in der Antarktis 24 Stunden lang, was die Verschwörungserzählung der flachen Erde widerlegt. Denn in der Vorstellung vieler Flat-Earther befindet sich die Antarktis als eine Art äußerer Ring am Rande der Erde, die von Sonne und Mond umkreist wird. Somit müsste es in der Antarktis auch im Winter einen Tag-Nacht-Rhythmus geben.
"The Final Experiment"
Um "diese Debatte ein für alle Mal zu beenden" und damit "niemand mehr Zeit mit Diskussionen über die Form der Erde verschwenden muss", startete Duffy die Reise Richtung Südpolarkreis, die er "The Final Experiment" taufte. Die Planung der rund 35.000 US-Dollar teuren Expedition dauerte ganze drei Jahre.
Am 14. Dezember war es dann so weit: "The Final Experiment" hatte begonnen und war 24 Stunden später bereits wieder abgeschlossen. Und Campanella? Der musste zähneknirschend eingestehen, dass er sich doch getäuscht hatte. "Manchmal irrt man sich im Leben (…) Ich dachte, es gäbe hier keinen 24-Stunden-Sonnenschein. Tatsächlich war ich mir da ziemlich sicher. Jetzt glaube ich es doch", gab er in einem Video zu.
Dass die Erde eine Kugel ist, wollte der Betreiber des Youtube-Kanals "Jeranism" dann aber doch nicht aussprechen. Was das Ergebnis des Experiments bedeute, müssten andere "selbst herausfinden". Dass die Flat-Earth-Theorie mit dem Experiment endgültig widerlegt wurde, wollte Campanella ebenso wenig einräumen. Vielleicht habe ja doch jemand einen Beweis dafür - "ich habe ihn nicht".
Tödliche Beweisversuche
Immer wieder versuchen Flacherdler zu beweisen, dass unser Planet eine Scheibe ist. Im Jahr 2020 katapultierte sich der US-amerikanische Stuntman "Mad Mike" Hughes mit einer selbst gebauten Rakete in die Höhe, um das Ende der Erde sehen zu können. Doch die Aktion geht schief und Hughes stürzt in den Tod.
Auch im Profisport hat der Verschwörungsmythos Einzug gehalten. Weil der Präsident des spanischen Fußballklubs CD Móstoles fest davon überzeugt war, dass der Ball zwar rund ist, die Erde aber nicht, benannte er seinen Verein in Flat Earth FC um. Und auch NBA-Profi Kyrie Irving fiel in der Vergangenheit mehrfach mit Aussagen über eine vermeintlich flache Erde auf.
Quelle: ntv.de, apr