Amokangst in StuttgartVersehen sorgte für Fehlalarm

In einem Stuttgarter Bildungs- und Kulturzentrum wird ein Amokwarnsystem eingerichtet. So will man für Gefahrensituationen besser gewappnet sein. Doch dann kommt der menschliche Faktor ins Spiel.
Der falsche Amokalarm in der Stuttgarter Innenstadt ist auf ein kurioses Versehen zurückzuführen. In der betroffenen Volkshochschule hatte zunächst eine Wasserdampfwolke einer Spülmaschine am Montag den Brandmelder ausgelöst, wie die Polizei mitteilte.
Eine Frau versuchte daraufhin, den Brandmelder auszuschalten, drückte stattdessen aber versehentlich den Alarmknopf. Eine Überprüfung durch einen Techniker habe die manuelle Auslösung als Ursache ergeben. Zuvor waren die Ermittler von einem technischen Defekt ausgegangen.
Die Volkshochschule wurde am Montagabend evakuiert, nachdem kurz vor 19 Uhr ein Amokalarm ausgelöst worden war. Die Polizei war mit mehreren Dutzend Beamten, die zum Teil mit Schutzbekleidung ausgestattet waren, im Einsatz. Die Vorrichtung war offenbar erst am Montag installiert worden.
"Die Teilnehmer mehrerer Kurse schlossen sich daraufhin wie vorgesehen in den Schulungsräumen ein", sagte ein Polizeisprecher am Abend. Polizisten durchsuchten das komplette Gebäude. Sie fanden jedoch keine Hinweise auf eine Gefährdungslage. Zunächst war unklar geblieben, ob eine Fehlfunktion der Auslöser für den Alarm war oder ob jemand versehentlich den Alarmknopf gedrückt hatte. Allerdings meldete die Polizei schon kurz nach Beginn des Einsatzes, man gehe von einem Fehlalarm aus.
Die Menschen aus dem Gebäude wurden von den alarmierten Kräften psychologisch betreut. Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Alarms dort befanden, war unklar. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG stellte Busse zur Verfügung. Rund um den Rotebühlplatz kam es wegen des Polizeieinsatzes zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Nachdem Polizisten das komplette Gebäude durchsucht hatten, konnte Entwarnung gegeben werden.
Ob die Frau, die den Alarm auslöste, für die Einsatzkosten aufkommen muss, wurde noch geprüft. Details zu ihrer Person wurden zunächst nicht mitgeteilt. Nach Angaben der Polizei war sie berechtigt, sich in der Volkshochschule aufzuhalten.