Mutter von acht Kindern Video von angeketteter Frau empört China
03.02.2022, 09:06 Uhr (aktualisiert)
Ein Clip, der auf einer chinesischen Videoplattform hochgeladen wurde, sorgt im Land für Entsetzen: Dort sieht man eine Frau, die am Hals angekettet ist und in einem verwahrlosten Schuppen haust. Örtlichen Medien zufolge soll die Mutter von acht Kindern an Schizophrenie leiden.
Ein Video, das eine angekettete Frau in einer heruntergekommenen Lehmhütte zeigt, hat in China für großes Entsetzen gesorgt: Nun haben die Behörden Ermittlungen gegen den Mann der Frau eingeleitet. Es gebe eine Untersuchung, zitierten mehrere Medien aus einer offiziellen Erklärung vom Sonntag. Die Frau selbst befindet sich den Angaben zufolge zur Behandlung in einem Krankenhaus.
Die rund zwei Minuten lange Aufnahme wurde bereits am 26. Januar von einem Blogger auf der Video-Plattform Douyin hochgeladen, der chinesischen Version von TikTok. Darin sieht man eine Frau, die an ihrem Hals festgekettet ist. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt trägt sie nur leichte Kleidung. Insgesamt wurden das Video und entsprechende Hashtags über 200 Millionen Mal angeklickt.
Laut örtlichen Medien gaben die Behörden am Freitag eine erste Erklärung zu den Hintergründen des Falls ab. Demnach soll die in der ostchinesischen Stadt Xuzhou lebende Frau bereits seit 1998 verheiratet und Mutter von acht Kindern sein. Sie leide unter einer schwerwiegenden Schizophrenie, die in der Vergangenheit wiederholt zu Gewaltausbrüchen geführt habe.
Auf Chinas sozialen Medien entwickelte sich daraufhin eine hitzige Debatte. Diese richtete sich vor allem gegen die erste Reaktion der Behörden, die in ihrer Stellungnahme zunächst nicht auf die schreckliche Behandlung des Opfers eingegangen waren. "Behandelt ihr die Frau überhaupt wie ein menschliches Wesen?", lautet einer der am meisten angeklickten Kommentare. Ebenfalls debattierten die Nutzer über das fehlende Bewusstsein gegenüber psychischen Erkrankungen in den ländlichen Provinzen Chinas.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 01. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ghö/dpa