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Zum Jahrestag des Kriegs Vietnam lässt mehr als 8000 Häftlinge frei

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Neben der Statue von Ho-Chi-Minh laufen Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Kriegsende.

Neben der Statue von Ho-Chi-Minh laufen Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Kriegsende.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Vietnamkrieg geht als einer der verlustreichsten Kriege in die Geschichte ein. Umso stärker wird in dem Land der 30. April als Tag gefeiert, an dem die Kämpfe endeten. Nun jährt sich das Kriegsende zum fünfzigsten Mal. Die sonst so strenge Regierung in Hanoi verteilt deshalb Straferlasse.

Zum 50. Jahrestag des Endes des Vietnamkriegs kommen in Vietnam mehr als 8000 Häftlinge aus dem Gefängnis frei. Die Inhaftierten, darunter 25 Ausländer, würden ab Donnerstag aus der Haft entlassen, erklärte die Regierung in Hanoi. Der Straferlass drücke die "Großzügigkeit und menschliche Tradition der vietnamesischen Nation und die nachsichtige Politik der Partei und des vietnamesischen Staats aus", erklärte der stellvertretende Politbüro-Vorsitzende Pham Thanh Ha.

Das kommunistische Land verkündet aus Anlass wichtiger Jahres- oder Feiertage regelmäßig Amnestien. Seit 2009 kamen so fast 100.000 Häftlinge vorzeitig frei. Laut offiziellen Zahlen saßen im Januar mehr als 197.000 Menschen in Vietnam in Haft. Darunter sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) mehr als 160 politische Gefangene. Diese sind von Begnadigungen ausgenommen.

Laut einem aktuellen HRW-Bericht geht die Regierung des Ein-Parteien-Staats zunehmend gegen Nutzer von Onlinediensten vor, die sich kritisch äußern. Zwischen 2018 und Februar 2025 wurden demnach mindestens 124 Menschen wegen "Verletzung staatlicher Interessen" zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Morgen feiert Vietnam den 50. Jahrestag des Falls von Saigon am 30. April 1975, mit dem der Vietnamkrieg endete. In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, ist eine große Feier geplant.

Quelle: ntv.de, raf/AFP

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