Panorama

Angriff in Potsdam Wachmann in Flüchtlingsheim getötet - Verdächtiger gefasst

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
toter_potsdam.JPG

Die Flucht endet am Berliner Bahnhof Zoo: Nach stundenlanger Fahndung fasst die Polizei einen gesuchten Gewalttäter in Berlin. Der Mann soll am Morgen in Potsdam einen Mitarbeiter des Wachdienstes in einer Flüchtlingsunterkunft getötet haben.

Nach dem gewaltsamen Tod eines Wachmanns in einem Flüchtlingsheim in Potsdam hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Das teilte die Staatsanwaltschaft der brandenburgischen Landeshauptstadt mit. Der Mann sei demnach am Nachmittag nahe dem Berliner Bahnhof Zoologischer Garten gefasst worden. Ein in zivil eingesetzter Beamter habe den Tatverdächtigen am Alexanderplatz erkannt, schrieb die Polizei später auf X. Alarmierte Kräfte der Bundespolizei konnten ihn schließlich am Zoologischen Garten festnehmen. Nach ihm war zuvor über Stunden gefahndet worden. Die Anklagebehörde hat Haftbefehl beantragt. Der Mann soll morgen einem Richter vorgeführt werden.

Angaben zu dem Verdächtigen und den Hintergründen machten Polizei und Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen zunächst nicht. Bei dem Getöteten handelte es sich ihnen zufolge um einen 33-jährigen Mitarbeiter des Wachschutzes mit syrischer Staatsangehörigkeit.

Der Mann war am Morgen in Potsdam auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft mit lebensgefährlichen Verletzungen aufgefunden worden. Wenig später erlag er in einem Krankenhaus den Verletzungen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

"Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt"

Nach Angaben der Stadt Potsdam war eine Notfallseelsorge vor Ort und kümmerte sich um die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft sowie die Kollegen des Verstorbenen. Das Gebäude im Stadtteil Potsdam-West wird seit 2022 von der Landeshauptstadt als Notunterkunft für die Unterbringung von Geflüchteten angemietet und betrieben.

Laut Stadtverwaltung sind in dem ehemaligen Hotel derzeit 30 Menschen in 17 Zimmern untergebracht, überwiegend Familien. Die Stadt beauftragte eigenen Angaben zufolge ein Unternehmen mit dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner. Das Opfer der Gewalttat war ein Mitarbeiter dieses Wachschutzunternehmens.

"Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt", erklärte Oberbürgermeister Mike Schubert. "Ein Mensch, der im Auftrag unserer Stadt Schutzsuchende beschützt hat, ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden - die Nachricht von seinem Tod hat mich tief getroffen."

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen