Auch Handgranate darunter Waffen bei Bundeswehrsoldaten gefunden
01.03.2021, 10:05 Uhr
2019 hat der Jahresbericht 363 Rechtsextremismus-Verdachtsfälle genannt.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Bei der Bundeswehr ist erneut ein Fall von unregelmäßiger Waffenlagerung aufgetreten: Die Polizei stellt bei einem Soldaten Waffen und Munition sicher - auch eine Handgranate aus dem früheren Jugoslawien ist unter der Waffensammlung.
Ein Bundeswehrsoldat und zwei weitere Männer aus Hessen sind wegen illegalen Waffenbesitzes sowie rechtsextremer Äußerungen in Haft genommen worden. Spezialkräfte der Polizei hätten zwei Verdächtige am Wochenende im Hochtaunuskreis gefasst, teilten das hessische Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Hanau mit. Der dritte habe sich am Sonntagabend gestellt.
Die Verdächtigen im Alter von 20, 21 und 63 Jahren sind demnach miteinander verwandt, alle drei kamen in Untersuchungshaft. Wie die Ermittler weiter mitteilten, wurden bei der Durchsuchung von Privat- und Diensträumen der Männer aus der Gemeinde Glashütten bei Frankfurt am Main scharfe Schusswaffen, Sprengstoff und Munition beschlagnahmt. Dabei geht es nach ersten Erkenntnissen überwiegend um Material, das nicht aus Bundeswehrbeständen stammt. So handelt es sich bei der Handgranate wohl um ein Modell aus dem früheren Jugoslawien. Dazu kamen Unterlagen und Datenträger.
Den drei Männern wird demnach zur Last gelegt, illegal Waffen und Munition "gehortet" sowie "sich in rechtsextremer Weise geäußert zu haben". Ihnen werden Volksverhetzung und Verstöße gegen Waffen- und Sprengstoffgesetze vorgeworfen. Details nannten LKA und Staatsanwaltschaft unter Verweis auf "ermittlungstaktische Gründe" zunächst nicht.
Zuletzt machte mehrfach das Kommando Spezialkräfte (KSK) im Zusammenhang mit Munitionsvorfällen Schlagzeilen. So war bei einem Kommandosoldaten aus Sachsen im Garten ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff gefunden worden. Auf den Fall in Hessen sind die Behörden aber ganz unabhängig von schon laufenden Ermittlungen aufmerksam geworden.
Quelle: ntv.de, cls/dpa/AFP