Umwandlung in Essenslabor Weltberühmtes dänisches Restaurant Noma schließt
09.01.2023, 16:01 Uhr
Die Umstellung bedeutet demnach, dass das Noma ab 2025 auf unbestimmte Zeit als klassisches Restaurant geschlossen bleiben wird.
(Foto: imago images/Yadid Levy)
Das Kopenhagener Restaurant Noma ist bereits fünfmal zum besten Restaurant der Welt gekürt worden - zuletzt im Jahr 2021. Doch die Corona-Pandemie veranlasst den Besitzer zum Umdenken. Schon bald soll sich die Top-Adresse für Feinschmecker von einem Restaurant in ein Labor verwandeln.
Das weltberühmte Kopenhagener Sternerestaurant Noma will sich als großes Labor für innovatives Essen grundlegend neu aufstellen. "Um weiterhin Noma zu sein, müssen wir uns verändern", teilten Küchenchef René Redzepi und sein Team mit. Die Wintersaison 2024 werde deshalb die letzte Saison des Restaurants in seiner bisherigen Form sein. 2025 werde es als "Noma 3.0" in eine große Testküche verwandelt, die sich der Lebensmittelinnovation und der Entwicklung neuer Geschmacksrichtungen widmen werde.
Das Bedienen von Gästen werde weiterhin Teil der Noma-Identität sein, allerdings werde man sich nicht mehr darüber definieren, ein Restaurant zu sein. Die Planungen zur großen Umstellung des Spitzenlokals laufen den Angaben zufolge bereits seit zwei Jahren. Unter den Eindrücken der ersten Corona-Welle 2020 habe er sich entschlossen, das Restaurant langfristig auf ein anderes wirtschaftliches Fundament zu stellen, um den Fokus stärker auf Kreativität und weniger auf die Produktion legen zu können, sagte Redzepi der dänischen Zeitung "Berlingske".
Die Umstellung bedeutet demnach, dass das Noma ab 2025 auf unbestimmte Zeit als klassisches Restaurant geschlossen bleiben wird, aber möglicherweise auf eine Saison pro Jahr begrenzt in Kopenhagen - oder anderswo auf der Erde - öffnen wird. Das Noma mit seinen derzeit drei Michelin-Sternen ist fünfmal zum besten Restaurant der Welt gekürt worden, zuletzt 2021. Sein Name setzt sich aus den ersten Silben der dänischen Begriffe "nordisk" (nordisch) und "mad" (Essen) zusammen.
Das Lokal bietet bislang Gerichte aus nordischen Ländern an, etwa grönländischen Moschusochsen, und serviert sie mit Gemüse und Getreide aus der Region. Das Restaurant hatte 2003 im Zentrum Kopenhagens eröffnet. 2016 zog es von dort in ein umgebautes Lagerhaus mit Treibhaus auf dem Dach nahe der Kommune Christiania um.
Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP