Panorama

Übertragung auf Menschen möglich West-Nil-Virus in Sachsen-Anhalt entdeckt

Die Übertragung geschieht meist über Mückenstiche.

Die Übertragung geschieht meist über Mückenstiche.

(Foto: imago images/Panthermedia)

Zugvögel bringen das West-Nil-Virus aus Afrika nach Europa. Aufgrund der heißer werdenden Sommer könne es sich auch in Mitteleuropa ausbreiten, mahnt das Robert-Koch-Institut. Vorrangig sind Wildvögel davon betroffen, allerdings können auch Menschen erkranken.

Das West-Nil-Virus ist auch in zwei Vögeln in Sachsen-Anhalt nachgewiesen worden. In diesem Jahr habe es außerdem schon Nachweise in Berlin und Erfurt (Thüringen) gegeben, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz von Sachsen-Anhalt mit. Mitte Juli dieses Jahres wurde der Erreger bereits bei einer Blaumeise in Berlin gefunden. In Sachsen-Anhalt handle es sich um eine Alpendohle aus Halle und einen Uhu aus Bernburg. Die Infektionen seien am 15. Juli und am 21. Juli festgestellt worden.

Erstmals war das ursprünglich aus Afrika stammende und von Stechmücken übertragene Virus in Deutschland 2018 bei Vögeln und Pferden registriert worden. 2019 gab es in Ostdeutschland im Spätsommer erstmals einige diagnostizierte Infektionen beim Menschen, die vermutlich auf Mückenübertragung im Inland zurückgingen - in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Beim Menschen verläuft die Infektion dem Landesamt zufolge überwiegend unauffällig oder mild. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickelten eine fieberhafte Erkrankung, die drei bis sechs Tage andauere. Nur etwa jede 150. infizierte Person erkranke schwer. Der Krankheitsbeginn ist abrupt mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen verbunden. In seltenen Fällen entwickelt sich eine Gehirnentzündung. Eine Schutzimpfung gebe es nicht. Deshalb gilt Mückenschutz als bestes Mittel.

Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger, der durch Zugvögel auch nach Europa verbreitet wird. Hauptsächlich wird das Virus von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. Infizierte Mücken können aber auch Säugetiere - vor allem Pferde - und den Menschen anstecken. Vor allem in Südeuropa gibt es seit einigen Jahren mehrere solcher Fälle.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hält Ansteckungen mit der Tropenkrankheit West-Nil-Fieber in Deutschland dauerhaft für möglich. Vor allem längere Sommer mit hohen Temperaturen könnten zu einer verlängerten Saison und einer weiteren räumlichen Ausbreitung beitragen. Der Erreger sei offenbar in der Lage in Deutschland zu überwintern.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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