Winzig und sehr gefährlich Vermisste radioaktive Kapsel wieder aufgetaucht
02.02.2023, 09:58 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Es war wie die Nadel im Heuhaufen: Tagelang suchten Katastrophenschützer in Westaustralien eine winzige hochradioaktive Kapsel. Nun wird sie gefunden. "Westaustralier können heute Nacht besser schlafen", sagt der regionale Katastrophenschutzminister Stephen Dawson.
Aufatmen in Western Australia: Eine winzige hochradioaktive Kapsel, die der Bergbauriese Rio Tinto in dem australischen Bundesstaat verloren hatte, ist am Mittwoch nach sechstägiger Suche wieder aufgetaucht. "Es ist wirklich eine Nadel im Heuhaufen, die gefunden wurde, und ich glaube, Westaustralier können heute Nacht besser schlafen", sagte der Katastrophenschutzminister des Bundesstaats, Stephen Dawson.
Nachdem sie beim Transport vor etwa zwei Wochen vom Lastwagen gefallen war, teilte der Katastrophenschutz nun mit, ein mit Strahlendetektoren ausgerüstetes Fahrzeug habe die Kapsel am Straßenrand nahe der Eisenerzmine entdeckt, in der sie verladen worden war. Helfer hatten bereits Hunderte Kilometer der rund 1400 Kilometer langen Transportstrecke abgesucht, weil zunächst unklar war, wo genau sie vom Lastwagen gefallen war. Die kleine Kapsel soll nun in einem Bleicontainer verstaut an einen sicheren Ort gebracht werden.
Die acht mal sechs Millimeter große Kapsel war am 12. Januar in einer Eisenerzmine nahe der Bergbaustadt Newman auf den Lastwagen eines Subunternehmens verladen worden, dieser war dann bis zum 16. Januar auf dem Weg nach Perth. Erst beim Ausladen Tage später wurde ihr Verlust entdeckt.
Die Gesundheitsbehörden hatten die Bevölkerung nach Bekanntwerden des Verlustes gewarnt, sich der Kapsel nicht auf weniger als fünf Metern zu nähern: Sie enthalte so viel hochradioaktives Cäsium-137, dass ein Aufenthalt im Radius von einem Meter einen Effekt auf den menschlichen Körper habe wie "zehn Röntgenbehandlungen pro Stunde" und akute Strahlenkrankheit auslösen könnte.
Auf der Suche nach der nicht einmal erbsengroßen Kapsel setzen die Behörden auf Fahrzeuge montierte portable Strahlungsdetektoren ein, die erhöhte Strahlung im Radius von 20 Metern erkennen können.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 01. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ghö/AFP