"Dachten, dass es ein Mönch ist" Wiesn-Opfer verblüfft Sanitäter
22.09.2018, 16:57 Uhr
Gedränge am Einlass: Bei herbstlichen Temperaturen warteten Hunderte Festbesucher auf die Eröffnung des 185. Münchner Oktoberfests.
(Foto: AP)
Kurioser Vorfall am Eröffnungstag des Münchner Oktoberfests: Kaum ist das erste Fass Bier angestochen, müssen sich Sanitäter schon um einen besinnungslos Betrunkenen kümmern. Seine Kleidung weist den Mann auf den ersten Blick als Mann der Kirche aus.
Ein falscher Mönch ist am Mittag als erster Wiesn-Besucher wegen überhöhten Alkoholkonsums behandelt worden - nur eine halbe Stunde nach Beginn des Bierausschanks. Der Mann habe eine Mönchskutte getragen, sagte die Sprecherin des Sanitätsdienstes Aicher Ambulanz, Ulrike Krivec. "Wir dachten, dass es ein Mönch ist."

Das Bier steht für viele Oktoberfest-Besucher im Mittelpunkt: Im Hofbräuzelt reicht ein Wiesnwirt eine Maß Bier von der Bühne ins Publikum.
(Foto: dpa)
Während der Behandlung habe sich dann aber herausgestellt, dass es sich bei dem etwa 50 Jahre alten Wiesn-Gast um keinen Ordensmann, sondern nur um einen ungewöhnlich gekleideten Festbesucher handelte, wie Krivec erklärte.
Der Mann sei um 12.32 Uhr zur Sanitätswache gebracht worden - das erste Bier gab es um 12.00 Uhr. Hunderte Gäste, fast alle in Dirndl und Lederhose, hatten bereits am frühen Morgen bei herbstlichem Wetter auf den Einlass gewartet. Die Ersten waren im Morgengrauen gekommen, um ganz vorne dabei zu sein. Viele der Wartenden hatten eigene Biervorräte mitgebracht und davon offenbar schon reichlich genossen.
Am Vormittag waren bereits insgesamt 114 Sanitäter im Einsatz. Bis zum Mittag mussten sie 23 Patienten behandeln. Die meisten hatten sich bei Stürzen verletzt. Der erste Notfalleinsatz ereignete sich eine halbe Stunde vor dem Anstich - eine Schwangere war in einem der Festzelte kollabiert.
Fassanstich mit Münchens OB Reiter
Mit dem traditionellen Ruf "Ozapft is!" hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter gegen Mittag das 185. Oktoberfest eröffnet. Der SPD-Politiker benötigte zwei Schläge, um das erste Bierfass anzuzapfen. Erstmals war Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in seiner Funktion als Regierungschef bei der Anstich-Zeremonie im Schottenhamel-Zelt dabei - er erhielt als politischer Landesvater traditionsgemäß die erste Maß Festbier.
Während Böllerschüsse den Start des größten Volksfests der Welt verkündeten, stießen Reiter und Söder auf eine friedliche Wiesn an. Danach bekamen auch die Wiesn-Gäste in den Zelten das erste Bier. Die Maß Bier kostet dieses Jahr bis zu 11,50 Euro.
Im Südteil des Oktoberfests gibt es wieder die Oide Wiesn. Mit historischen Fahrgeschäften und Blasmusik geht es dort gemütlicher und traditioneller zu als auf den übrigen Bereichen der Münchner Theresienwiese. Bis zum 7. Oktober werden auf dem Oktoberfest sechs Millionen Gäste erwartet.
Rund 600 Polizeibeamte, zahlreiche Sanitäter und Ärzte sowie viele Hundert Ordner sollen an den 16 Festtagen für Sicherheit und das gesundheitliche Wohlergehen der Wiesn-Besucher sorgen. Das Gelände ist auch dieses Jahr umzäunt, an den Eingängen wird stichprobenartig kontrolliert. Es gibt noch mehr Videokameras als im Vorjahr und zusätzliche Beamte mit Bodycams.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa