Bis zu 38 Grad am Rhein Woche endet einen Tick heißer
03.08.2018, 07:03 Uhr
Die ganz heißen Tage sind gezählt - für die kommende Woche deutet sich eine Mini-Abkühlung an. Doch bis dahin wird es erneut richtig heiß. Und auch an der Dürre ändert sich vorerst zum Leidwesen der Waldbesitzer nichts.
Der letzte Tag der Arbeitswoche reiht sich wettertechnisch nahtlos in die lange Serie heißer Tage. Dabei scheint von Beginn an verbreitet die Sonne. Harmlose Wolken bringen im Tagesverlauf lediglich vorübergehend mal ein wenig Schatten. Allein vom Schwarzwald über die Alpen und den Bayrischen Wald bis rauf ans Erzgebirgen können örtliche Gewitter vorübergehend etwas mehr Abkühlung bringen, wie n-tv Meteorologe Björn Alexander sagt.
Und die wäre eigentlich mal wieder nötig, denn die die Hitzebelastung ist heute abermals groß bis sehr groß. Bis rauf in den Norden erwarten uns Spitzentemperaturen von 30 bis 34 Grad. Noch heißer geht es am Rhein und seinen Nebenflüssen durch den Tag. Hier werden es nämlich 35 bis 38 Grad. Etwa angenehmer bleibt es im Umfeld von Nord- und Ostsee bei Tageshöchstwerten von 25 bis 29 Grad.
Am Wochenende wird die größte Hitze zunächst einmal in den Süden abgedrängt, bevor es in der neuen Woche wieder heißer losgehen wird. Erst zur Mitte der nächsten Woche könnte unser Dauer-Dürre-Hitze-Sommer einen nachhaltigen Dämpfer bekommen.
Am Vortag kletterte die Quecksilbersäule gleich an mehreren Orten wieder über die 35-Grad-Marke. Spitzenreiter war das hessische Bad Nauheim mit 35,8 Grad. im westfälischen Ahlen sowie im hessichen Bensheim wurden jeweils 35,3 Grad gemessen. Im sächsischen Pirna und im Zittau war bei 35 Grad Schluss.
Waldbesitzer: Langfristige Dürre-Schäden
Derweil melden sich nach den Landwirten auch die Waldbesitzer und klagen über Dürreschäden in den Beständen. "Mittlerweile müssen wir von einer Jahrhundertkatastrophe sprechen", sagte Verbandspräsident Georg Schirmbeck der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In diesem Jahr seien Bäume im Wert von rund 500 Millionen Euro angepflanzt worden. "Große Teile der Jungpflanzen sind mittlerweile nicht mehr zu retten", sagte er.
Dabei bezifferte Schirmbeck die unmittelbaren Vermögensschaden auf gut eine halbe Milliarde Euro. Hinzu kämen die langfristigen Auswirkungen auf die Bestände, die sich derzeit nur schwer benennen ließen. Dies mache sich "erst in einigen Jahren, Jahrzehnten oder Generationen" bemerkbar, wenn die Bäume gefällt würden. "Dieser Sommer wird seine Spuren hinterlassen", sagte Schirmbeck.
Die aktuelle Dürre zeige, dass die Wälder in Deutschland nicht ausreichend auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet seien. Die Waldbesitzer bräuchten bei der Anpassung Hilfe vom Staat. Schirmbeck beklagte, dass in der Vergangenheit Stellen in den Forstverwaltungen abgebaut worden seien.
Und noch eine Branche klagt: die der Reiseveranstalter. Der Supersommer hinterlässt derzeit Spuren in deren Last-Minute-Geschäft. "Es gibt eine leichte Delle bei Last-Minute-Buchungen", sagte eine Alltours-Sprecherin. Zugleich verschöben sich die Reiseziele, etwa Nordsee statt Mallorca. Der in mehreren Ländern operierende Reisekonzern Thomas Cook hatte jüngst erklärt, viele Kunden entschieden sich, die aktuellen Rekordtemperaturen zu Hause zu genießen. Auch der Veranstalter FTI geht von Auswirkungen des Wetters auf das Buchungsverhalten aus.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP