Panorama

"Sehr ungewöhnlich"Wolf rennt durch das Zentrum von Lüdenscheid

08.12.2025, 14:12 Uhr
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Wer einem Wolf begegnet, sollte sich ihm nicht nähern. (Foto: picture alliance/dpa)

Begegnungen mit Füchsen sind im urbanen Raum nicht mehr ungewöhnlich. Bei Wölfen sieht es allerdings anders aus. Nun wird einer in einer Stadt in Nordrhein-Westfalen gesichtet. Dort ist es der erste Vorfall dieser Art. Von den Behörden gibt es Empfehlungen, wie Menschen sich verhalten sollen.

Ein Wolf ist durch das Zentrum von Lüdenscheid gelaufen. Das Tier sei in Bahnhofsnähe gegenüber einer Polizeiwache von Beamten gesichtet worden, sagte ein Polizeisprecher. Mit einem Streifenwagen habe man versucht, den Wolf abgesichert in einen bewaldeten Bereich zu treiben. "Aus Sorge um das Tier, das auch quer über die Fahrbahn lief, ist auch Blaulicht eingesetzt worden."

Der ungewöhnliche Einsatz am Nikolaus-Morgen habe um 4.15 Uhr noch in der Dunkelheit begonnen. Vom Beifahrersitz aus nahm demnach einer der Polizisten kurze Video-Sequenzen auf. Gegen 4.22 Uhr verloren die Beamten das Tier in Stadtpark-Nähe aus den Augen, wie der Sprecher weiter schilderte. Lokale Medien wie come-on.de hatten zuvor über die Zufallsbegegnung mit dem Wolf in der 71.000-Einwohner-Stadt im Sauerland berichtet.

Der Polizeisprecher betonte auf Anfrage: "Ein Wolf in Lüdenscheid ist sehr ungewöhnlich. Wir haben viele Einsätze mit Tieren - Hunde, Pferde. Wir hatten auch schon Kühe und Lamas, aber einen Wolf bisher noch nie." Das Tier habe "nichts angerichtet". Sollte man einen Wolf sichten, so rät das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima, sich dem Tier nicht zu nähern, aber auch nicht wegzurennen, sondern es mit lautem Klatschen oder Winken mit den Armen zu vertreiben.

Die Tierschutzorganisation PETA rät zu folgenden Verhaltensweisen bei einer Begegnung mit einem Wolf:

  • Zunächst einmal kann man eine Begegnung beim Waldspaziergang vermeiden, indem man auf den angelegten Wegen bleibt. Von diesen halten sich Wildtiere generell lieber fern.

  • Wer einen Wolf entdeckt, sollte nicht weglaufen, genügend Abstand halten und ihn ruhig beobachten. Wichtig ist, dass man dem Tier Raum für den Rückzug gibt.

  • Wer sich unwohl fühlt, kann versuchen, den Wolf zu vertreiben. Und zwar indem man sich langsam aufbäumt, laut ruft und in die Hände klatscht. Auch das Aufspannen eines Regenschirms kann helfen, das Tier in die Flucht zu schlagen.

  • Wichtig: Wenn man wirklich einen Wolf sieht, sollte man das unbedingt dokumentieren - also das Tier, wenn möglich, unauffällig fotografieren und die Sichtung einer örtlichen Naturschutzbehörde melden.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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