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Behörden rätseln über Ursache Zahl der Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern nimmt stark zu

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In einem Labor werden erhöhte Werte von Krankheitserregern deutlich.

In einem Labor werden erhöhte Werte von Krankheitserregern deutlich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit August häufen sich Fälle von Ehec-Erkrankungen in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt eindeutig im Nordosten der Republik: Dort leben 78 der 89 Patienten der potenziell tödlichen Darmerkrankung. Die Anzahl der schweren Verläufe ist weiter überschaubar, steigt jedoch an.

Die Zahl der registrierten Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern ist nach einem kurzen Abflauen der Neuinfektionen wieder deutlich gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock meldete unter Berufung auf das Robert Koch-Institut für das Land 16 Neuinfektionen. Damit wuchs die Zahl der Betroffenen von 62 auf 78. Am Montag waren lediglich drei Neuinfektionen hinzugekommen.

Mecklenburg-Vorpommern bleibt weiterhin Zentrum des aktuellen Ausbruchsgeschehens. Seit Mitte August registrierten die Behörden bundesweit 89 Infektionen mit dem Darmbakterium, das bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen verursachen kann. Die Ursache für den Ausbruch ist laut Gesundheitsministerium weiterhin unklar.

Von den 78 Menschen, die sich in Mecklenburg-Vorpommern infizierten, wurden bisher 21 sicher dem aktuellen Ausbruch zugeordnet, der nicht zu dem sonst auftretenden jährlichen Ehec-Geschehen gehört. Die restlichen 57 Fälle werden weiter als Verdachtsfall geführt.

Zwei Schwererkrankte

Die Häufung der Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern, von denen auch Urlauber aus anderen Bundesländern betroffen waren und die bei Kindern oft zu schweren Krankheitsverläufen führten, hatte bei Medizinern Besorgnis ausgelöst. Die Zahl der schweren Verläufe mit dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erhöhte sich um zwei auf nun 15. HUS kann zu Nierenversagen sowie Hirnschäden führen und ist somit potenziell tödlich.

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli - bestimmte krank machende Stämme eines Darmbakteriums, das vor allem bei Wiederkäuern vorkommt und auf verschiedenen Wegen auch auf den Menschen übertragen werden kann. Diese Mikroben produzieren starke Zellgifte, die bei Menschen bei schwerem Verlauf auch blutige Durchfälle sowie Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren hervorrufen.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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