Panorama

Feuerkatastrophe in Kalifornien Zahl der Vermissten steigt auf über 1000

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Die Behörden in Kalifornien müssen die Toten- und Vermisstenzahl drastisch nach oben korrigieren. Während die Feuerwehr weiter gegen die Flammen kämpft, kündigt sich US-Präsident Trump an. Immerhin: Der Wetterbericht gibt Anlass zur Hoffnung.

Die Feuerwehr in Kalifornien hat neue Zahlen zu den verheerenden Waldbränden veröffentlicht. Demnach wurden in dem vom "Camp Fire"-Brand im Norden des Bundesstaates zerstörten Gebiet weitere acht Leichen in ausgebrannten Häusern gefunden. Damit sei die Opferzahl auf 71 angestiegen, teilten die Behörden mit. Mit den beiden Toten des "Wolsey"-Feuers im Süden von Kalifornien stieg damit die Gesamtzahl der Todesopfer auf 73.

Die Bilanz der Wald- und Buschbrände, die in den vergangenen Tagen an mehreren Stellen des US-Bundesstaats ausgebrochen waren, könnte sehr viel verheerender ausfallen als bislang bekannt: Die Zahl der Vermissten ist neuesten Schätzungen zufolge erneut drastisch angestiegen. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs gelten derzeit noch 1011 Menschen als vermisst. Er betonte aber, dies sei eine vorläufige Aufstellung von Vermisstenmeldungen mit möglichen Dopplungen.

Gut eine Woche nach dem Ausbruch der verheerenden Waldbrände kündigte US-Präsident Donald Trump einen Besuch in dem Westküstenstaat an. Nach Angaben des Weißen Hauses will er Betroffene der Katastrophe treffen und sich vor Ort über die Lage informieren. Vor einigen Tagen hatte Trump der kalifornischen Regierung die Schuld für die rasche Ausbreitung der Brände gegeben.

Trump drohte sogar mit der Streichung von Bundesmitteln für den Staat, sollte Kalifornien seine Forstverwaltung nicht auf Vordermann bringen: "Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Waldbrände, außer dass die Forstverwaltung so mangelhaft ist." Allerdings untersteht die Mehrheit der kalifornischen Wälder der Verwaltung der Bundesregierung. Forscher bringen die Dimension der Busch- und Waldbrände zumindest teilweise auch mit dem Klimawandel in Verbindung, worauf Trump jedoch nicht einging.

Wetterdienst sagt Regen voraus

In Kalifornien haben zwei große Brände seit der vergangenen Woche gigantische Schäden angerichtet. Tausende Häuser fielen den Flammen zum Opfer, allein im Gebiet der Gemeinde Paradise rund 230 Kilometer nordöstlich von San Francisco brannten 9700 Wohnhäuser ab. In den Häuserruinen setzten Suchteams mit Spürhunden die Suche nach sterblichen Überresten fort. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. 58 der 71 Opfer seien bisher identifiziert worden, hieß es.

Die Feuerwehrleute machten unterdessen weiter Fortschritte beim Löschen der Brände. Die Flammen im Raum Paradise waren zu Beginn des Wochenendes zur Hälfte eingedämmt. Für kommende Woche sagt der Wetterdienst die ersten Regenfälle seit Monaten voraus.

Die Folgen der Katastrophen sind in weiten Teilen Kaliforniens spürbar. Die Behörden warnten vielerorts vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. Im Raum San Francisco, rund 250 Kilometer südlich von Paradise, blieben Schulen und andere Einrichtungen geschlossen. Viele Menschen auf den Straßen trugen Schutzmasken. Vor allem älteren Personen, Kranken und Kindern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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