DPD-Standort in Heinsberg dicht Zahlreiche Corona-Fälle bei Paketdienst
16.05.2020, 15:40 Uhr
Das Gesundheitsamt in Heinsberg hat für alle DPD-Beschäftigten aus Hückelhoven Quarantäne angeordnet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Depot des Paketzustellers DPD in Hückelhoven arbeiten 400 Menschen - bei 42 von ihnen wird in dieser Woche eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Nun schickt das Gesundheitsamt alle Beschäftigen in die Quarantäne. Der Standort muss schließen.
Der Paketdienst DPD hat sein Paketdepot in Hückelhoven im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen wegen zahlreicher Corona-Infektionen von Mitarbeitern vorübergehend geschlossen. Im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt des Kreises seien alle Beschäftigten vorsorglich in Quarantäne geschickt worden, teilte DPD mit. Bislang wurden 42 der insgesamt 400 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet.
Wie der WDR berichtet, liegen derzeit allerdings nur die Testergebnisse von 167 Angestellten vor, die restlichen sollen am Montag folgen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, die Zustellung von Paketen und Abholung von Sendungen bei Kunden werde von benachbarten Standorten übernommen und sei sichergestellt. Der Standort Hückelhoven werde in der zweiwöchigen Quarantänezeit umfassend gereinigt und desinfiziert. Weitere Standorte seien nicht betroffen.
Nach Angaben von DPD hatte das Gesundheitsamt Heinsberg unmittelbar nach Bekanntwerden erster Infektionen alle auf dem Gelände Beschäftigten in einer mobilen Teststation vor Ort auf das Virus getestet. Da die vorliegenden Zwischenergebnisse auf eine deutlich erhöhte Fallzahl am Standort hinwiesen, sei beschlossen worden, vorsorglich den Betrieb des Depots Hückelhoven auszusetzen. Die Quarantäne beziehe sich auf alle dort tätigen Arbeitskräfte, auch Zusteller und Mitarbeiter des Hallenunternehmers.
Der Kreis Heinsberg gilt als besonders betroffen vom Coronavirus. In der Gemeinde Gangelt hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum der Pandemie in Deutschland. Zuletzt wurden in dem Kreis 1798 bestätigte Infektionen und 68 Todesfälle gezählt (Stand Freitag).
Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liegt dem Robert-Koch-Institut zufolge bei 4,7 (Stand Samstag, 0.00 Uhr). Die von Bund und Ländern vereinbarte Grenze liegt bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP