Insgesamt über vier Tonnen Zoll zieht Tausende illegale Böller aus dem Verkehr
23.12.2024, 21:16 Uhr Artikel anhören
Insgesamt mehr als 460 Pakete hat der Zoll in Hannover beschlagnahmt.
(Foto: Hauptzollamt Hannover)
Jedes Jahr versuchen Ärzte in den Notaufnahmen an Silvester zahlreiche zerstörte Hände und andere gesprengte Körperteile zu retten. In vielen Fällen sind nicht zugelassene Böller für die Verletzungen verantwortlich. Der Zoll stoppt jetzt den Import von mehreren Tonnen solcher verbotenen Knaller.
Der Zoll Hannover hat mehrere Tonnen diverser illegaler Feuerwerkskörper aus Polen beschlagnahmt. Mehr als 460 Pakete mit einem Gesamtgewicht von über 4,4 Tonnen hätten sich seit Donnerstag angehäuft, hieß es in einer Mitteilung des Hauptzollamts der niedersächsischen Landeshauptstadt. "Nach aktuellen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass noch weitere entsprechende Pakete eintreffen werden", sagte Pressesprecher Enrico Bacher.
Die Absender der Pyrotechnik seien in Polen ansässig, die Empfänger diverse Einzelpersonen aus ganz Deutschland. Auf die Funde aufmerksam wurde der Zoll durch einen Hinweis eines Paketdienstleisters, möglicherweise ein Paket mit Pyrotechnik erhalten zu haben. Die Zollbeamten hätten die Vermutung bestätigt, hieß es. "In dem Paket mit einem Gesamtgewicht von mehreren Kilogramm befanden sich diverse Feuerwerkskörper insbesondere auch der Kategorien F3 und F4", so der Zollsprecher. Für diese Kategorien bedarf es bei der Einfuhr spezieller Erlaubnisse.
Bei den gefährlichen und nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern handele es sich nach aktueller Einschätzung nicht nur um die üblicherweise zu Silvester verwendeten "Knallkörper". "Wir warnen eindringlich davor, sich Feuerwerkskörper bei derartigen Händlern zu bestellen", betonte Bacher.
Feuerwerkskörper, die legal sind, seien dem Sprecher zufolge an einem Zulassungszeichen, dem CE-Zeichen, zu erkennen. Bei den Importen fehle "oftmals eine derartige Zulassung". Zudem "muss auch damit gerechnet werden, dass auf im Ausland gekauften Artikeln gefälschte Zulassungszeichen angebracht sind".
Neben dem enormen Gesundheitsrisiko sei das Bestellen von Feuerwerkskörpern ohne entsprechende Genehmigungen eine Straftat. Der Fund sei zwar traurig, aber: "Wir schützen damit viele Menschen." Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten derzeit keine weiteren Informationen gegeben werden. Derzeit werte man die große Menge noch aus.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa