Panorama

Nach Corona-Delle Zuwanderung verursacht leichtes Bevölkerungsplus

Der Trend hält an: Die Bevölkerung in Westdeutschland wächst, im Osten schrumpft sie.

Der Trend hält an: Die Bevölkerung in Westdeutschland wächst, im Osten schrumpft sie.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland leben, ist wieder gestiegen. Unterm Strich sind es 82.000 Menschen mehr. Mit der großen Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine dürfte das Plus im laufenden Jahr deutlich größer ausfallen.

Nach einem leichten Dämpfer im ersten Jahr der Corona-Pandemie ist die Bevölkerung in Deutschland 2021 dank der Zuwanderung wieder leicht gewachsen. Ende vergangenen Jahres lebten gut 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Das waren 0,1 Prozent oder 82.000 mehr als zum Vorjahresende und auch mehr als vor dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019.

Wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung mitteilte, sei die Entwicklung vor allem auf einen Anstieg der Nettozuwanderung zurückzuführen - also der Zahl der zugewanderten Menschen abzüglich der abgewanderten. Der Wert wuchs im vergangenen Jahr nach vorläufigen Ergebnissen auf 317.000 Personen, nach 220.000 im Vorjahr. Damit habe die Nettozuwanderung wieder nahezu das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht (2019: 327.000).

Zugleich wurden in Deutschland 228.000 mehr Sterbefälle als Geburten gezählt. Der Überschuss der Sterbefälle stieg damit erneut - im Vorjahr waren noch 212.000 mehr Menschen gestorben, als geboren wurden.

Regional fiel die Bevölkerungsentwicklung unterschiedlich aus. Während Ostdeutschland (ohne Berlin) weiter Einwohner verlor, wuchs die Bevölkerung in Westdeutschland, und zwar prozentual am stärksten in Schleswig-Holstein und Berlin (jeweils plus 0,4 Prozent). In absoluten Zahlen hatte Bayern (plus 37.000) die Nase vorn, gefolgt von Niedersachsen (plus 24.000) und Baden-Württemberg (plus 22.000). Die stärksten Verluste an Einwohnern gab es in Sachsen (minus 13.900), Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils minus 11.400).

Ausländeranteil steigt auf 13,1 Prozent

Rund 3,3 Millionen der Menschen, die im vergangenen Jahr in Deutschland lebten, sind aufgrund von Flucht, Vertreibung oder auf der Suche nach internationalem Schutz nach Deutschland zugewandert und damit ebenso viele wie im Vorjahr. Davon wanderten 2,3 Millionen Menschen in der Zeit seit 1950 zu - und wiederum davon alleine gut die Hälfte in den Jahren 2014 bis 2021. Hinzu kamen 962.000 Vertriebene des Zweiten Weltkriegs, die heute nach Angaben der Statistiker im Schnitt 82 Jahre alt sind. Für dieses Jahr lägen noch keine Daten vor, doch dürfte die Zahl der Geflüchteten wegen des Ukraine-Kriegs deutlich höher liegen, so das Statistische Bundesamt.

Zum Jahresende 2021 lebten 72,3 Millionen Menschen mit deutscher und 10,9 Millionen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Deutschland. Das waren 308.000 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft mehr als im Vorjahr und zugleich 226.000 weniger Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich somit im Vergleich zum Vorjahr von 12,7 auf 13,1 Prozent.

Wie im Vorjahr wuchs die Zahl der älteren Menschen auch 2021: 24,4 Millionen Menschen in Deutschland waren 60 Jahre und älter, das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent oder 341.000 Personen im Vorjahresvergleich. Die Gruppe der Hochbetagten ab 80 Jahren wuchs sogar um drei Prozent auf 6,1 Millionen Menschen.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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