Täter auf der Flucht Zwei Polizisten bei Verkehrskontrolle erschossen
31.01.2022, 07:38 Uhr
Bei einer routinemäßigen Streifenfahrt im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel kommt es bei einer Verkehrskontrolle zu einem tödlichen Zwischenfall. Zwei Beamte werden erschossen. Die Hintergründe sind noch unklar.
Zwei Polizeibeamte sind bei einer Verkehrskontrolle in Rheinland-Pfalz erschossen worden. Das teilte die Polizei Kaiserslautern mit. In der Nacht zum Montag waren Beamte der Polizeiinspektion Kusel auf einer routinemäßigen Streifenfahrt. Bei der Verkehrskontrolle auf der Kreisstraße 22 etwa um 4:20 Uhr seien die zwei Polizeibeamten durch Schüsse tödlich verletzt worden. Die Hintergründe des Geschehens sind noch unklar. Nach Informationen von RTL/ntv handelte es sich um eine Zivilstreife, trugen aber Uniform und Sicherheitswesten.
Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den flüchtigen Tätern und ist am Tatort mit der Sicherung von Spuren beschäftigt. Die Fahndung sei mittlerweile bereits auf das benachbarte Saarland ausgeweitet worden. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegt nicht vor. Auch die Fluchtrichtung ist nicht bekannt. Die Kreisstraße 22 ist im Bereich Mayweilerhof und Ulmet voll gesperrt.
"Bei den Verstorbenen handelt es sich um eine 24-jährige Kollegin und einen 29-jährigen Kollegen. Es handelte sich um eine normale Streifenfahrt, um eine Verkehrskontrolle. Die Kollegen konnten über Funk noch absetzen, dass Schüsse gefallen sind. Wir gehen derzeit von mehreren Tätern aus", sagte ein Sprecher vom Polizeipräsidium Westpfalz. "Wenn man die Kollegen persönlich kennt, ist man schon stark betroffen." Die 24 Jahre alte Polizeianwärterin habe noch an der Hochschule der Polizei studiert, teilte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit.
Michael Mertens, stellvertretender Bundesvorsitzender der GdP, sprach bei ntv von einem "schrecklichen Montagmorgen für die Polizei und die Sicherheit in Deutschland". Hinterbliebenen, Freunden, Bekannten und Kollegen sprach Mertens sein Mitgefühl aus. Zum Vorfall könne und dürfe er nicht mehr sagen, es gelte, den oder die Täter zu stellen.
Die Situation zeige aber, wie gefährlich der Beruf des Polizeibeamten sei. "Wir müssen bei jeder Kontrolle von der höchstmöglichen Gefahr ausgehen. Routine ist eine gefährliche Situation. Das darf nicht eintreten." Eine Schutzweste schütze nicht überall vor Treffern, betonte Mertens. "Auch hier können Treffer tödlich sein". Man müsse gewährleisten, in Zukunft alle Möglichkeiten zu nutzen, "um Fahrzeuge und Kommunikationsmöglichkeiten so auszustatten, dass man Hilfe holen kann - was in diesem Fall leider ohne Erfolg war."
Die Polizei bittet die Bevölkerung, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger ist bewaffnet. Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0631-369-2528 mit der Polizei in Kaiserslautern in Verbindung zu setzen.
Quelle: ntv.de, mba