Schwerverletzte auf A7 Zwei mutmaßliche Gullydeckelwerfer gefasst

Im August werfen Unbekannte Gullydeckel auf die Autobahn 7. Dabei werden zwei Pkw-Insassen schwer verletzt. Schnell nehmen die Ermittler einen 50-Jährigen in den Fokus, doch der Verdacht erhärtet sich nicht. Nun sind sich die Behörden sicher, die Richtigen gefasst zu haben.
Fast acht Monate nach einem Gullydeckelwurf auf die Autobahn 7 nahe Hildesheim in Niedersachsen mit zwei Schwerverletzten hat die Polizei zwei Verdächtige im Alter von 19 und 21 Jahren festgenommen. Die beiden Männer seien "nach monatelangen umfangreichen Ermittlungen" festgenommen worden, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei in Hildesheim. Ihnen würde gemeinschaftlicher versuchter Mord vorgeworfen, dazu unter anderem gefährliche Körperverletzung.
Im August waren zwei Gullydeckel von einer Brücke aus auf die A7 in der Nähe von Hildesheim geworfen worden, ein zurückgelassener dritter Deckel wurde auf der Brücke entdeckt. Einer der zwei Deckel durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos, wobei die beiden Insassen des Fahrzeugs schwer verletzt wurden.
Bei einer sofort eingeleiteten Fahndung wurde damals ein in der Nähe wohnender 50-Jähriger ermittelt und als Tatverdächtiger festgenommen. Dieser war unter anderem von einer Zeugin mit seinem Fahrrad beobachtet worden, auch eine Überwachungskamera nahm ihn in unmittelbarer zeitlicher Nähe zur Tat auf. Er kam zwischenzeitlich in Untersuchungshaft, später aber wieder auf freien Fuß.
Analyse entlastet 50-Jährigen
Die Ermittlungen gegen den Mann stellten die Ermittler nach Angaben mangels hinreichenden Verdachts aber ein. Im Ergebnis komme er "als Täter nicht in Betracht", hieß es. Unter anderem habe er den Weg zur Brücke in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht zurücklegen und die drei Gullydeckel mit einem Gesamtgewicht von etwa 75 Kilogramm nicht per Fahrrad transportieren können. Auch DNA-Spuren an einem Deckel stammten nicht von ihm.
Der Verdacht gegen die nun festgenommen jungen Männer aus dem Landkreis Hildesheim fußt dagegen laut Behörden unter anderem darauf, dass ein von ihnen genutztes Auto zur Tatzeit am Ort des Geschehens und beim vorangegangenen Diebstahl der Gullydeckel gesehen worden sein soll. Die Verdachtsmomente hätten sich im Laufe der Ermittlungen verdichtet, sodass Haftbefehl beantragt worden sei, hieß es.