Bangen um Überleben Zweijähriger in 110 Meter tiefes Loch gefallen
15.01.2019, 10:06 Uhr
Im spanischen Málaga fällt ein Kleinkind beim Spielen in ein Bohrloch. Seit Sonntagabend versuchen Rettungskräfte, den Zweijährigen zu finden und zu bergen. Derzeit ist unklar, ob der Junge überhaupt noch lebt.
Julen war am Sonntagnachmittag mit seiner Familie in Totalán in der Provinz Málaga unterwegs, als er plötzlich in einen engen Schacht fiel. Zunächst war unklar, ob sich der Junge überhaupt in dem 110 Meter tiefen Loch befindet, doch seine Familie will Julen weinen gehört haben. Inzwischen sind seit dem Unglück mehr als 40 Stunden vergangen.
Ältere Kinder sollen vor Julens Sturz beim Spielen die Steine entfernt haben, mit denen die Öffnung abgedeckt war, berichtet der spanische TV-Sender RTVE unter Berufung auf die Eltern José Ricío und Victoria María García. Die Familie, die bereits 2013 Julens damals dreijährigen Bruder verlor, wird derzeit von Seelsorgern betreut.
Etwa 100 Rettungskräfte rückten an, um den Jungen aus dem Loch zu befreien. Bislang ohne Erfolg. Bernhardo Moltó, Sprecher der Guardia Civil in Malaga, betonte, dass alles getan werde, um den Jungen zu orten und zu retten. "Wir werden nicht aufhören, ehe wir ihn gefunden haben."
Nur 25 Zentimeter Durchmesser
Die Suche gestaltet sich vor allem schwierig, weil der Schacht nur einen Durchmesser von etwa 25 Zentimetern habe, sagte Moltó weiter. Mit einer Kamera sei man bis in eine Tiefe von knapp 80 Metern vorgedrungen und habe dort eine Tüte mit Süßigkeiten gefunden, die Julen bei sich gehabt habe.
Weil sich Erde gelöst habe, die den Schacht verstopfe, komme man mit der Kamera nicht weiter vorwärts, hieß es außerdem. Auch Feuchtigkeit und Kälte erschwerten am Montag die Suche, so die Vertreterin des spanischen Innenministeriums in Andalusien, María Gámez. Man untersuche die Möglichkeit, einen Parallelschacht zu graben, um den Jungen zu finden.
Quelle: nan/dpa