Politik

Bericht warnt vor Riesen-Loch 100 Milliarden Euro Steuern könnten fehlen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz muss in den kommenden Jahren mit weniger Mitteln als erhofft auskommen.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz muss in den kommenden Jahren mit weniger Mitteln als erhofft auskommen.

(Foto: imago images/Christian Spicker)

Die Corona-Krise beutelt Wirtschaft und Bevölkerung schwer - und die Folgen werden auch Bund, Länder und Kommunen kräftig zu spüren bekommen: Alleine 2020 sollen 100 Milliarden Euro weniger Steuern eingenommen werden. 2021 wird es etwas besser, es bleibt aber schmerzhaft.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz und die Länder müssen sich auf einen dramatischen Einbruch bei den Steuereinnahmen gefasst machen. Allein in diesem Jahr dürfte der Staat aufgrund der Corona-Krise rund 100 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen als bei der Herbst-Schätzung prognostiziert, wie das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Schätzerkreise berichtete. Der Arbeitskreis Steuerschätzung legt am kommenden Donnerstag seine neue Prognose vor.

Das Bundesfinanzministerium ging zuletzt von Mindereinnahmen in Höhe von rund 82 Milliarden Euro aus, davon circa 33 Milliarden Euro beim Bund. Im nächsten Jahr sehe es dem Bericht zufolge zwar besser aus, dennoch drohten auch hier gewaltige Einbrüche. Steuerschätzer rechnen für 2021 mit 40 bis 50 Milliarden Euro Mindereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden, wie das "Handelsblatt" weiter berichtete. Rund 20 Milliarden Euro könnten davon auf den Bund entfallen.

Die Zahlen seien allerdings mit Unwägbarkeiten behaftet, berichtete die Zeitung weiter. Wohl selten zuvor seien die Berechnungen so schwierig wie in diesem Jahr. Das liege nicht nur am heftigsten Wirtschaftseinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik. Die daraus resultierenden unzähligen Steuerhilfen und -stundungen für Unternehmen machen die Prognosen laut "Handelsblatt" noch komplizierter. Auch bei Körperschafts- und Umsatzsteuer rechnen Experten mit größeren Schwankungen als üblich: "Durch diese Faktoren kann es schnell auch mal zu Abweichungen von 20 Milliarden Euro im Jahr kommen", zitiert die Zeitung einen Schätzer.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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