Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 17:09 EU bringt Sanktionen gegen Iran auf den Weg +++

Die EU-Staaten werfen dem Iran eine Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor und bringen deshalb neue Sanktionen gegen das Land auf den Weg. Die Strafmaßnahmen sollen Personen und Organisationen treffen, die für den Bau und die Lieferung iranischer Drohnen an Russland verantwortlich sind, bestätigen mehrere Diplomaten der dpa in Brüssel.

+++ 17:00 Munz: Neues Kreml-Dekret enthält drei wichtige Punkte +++
Putin verhängt das Kriegsrecht in den von Russland völkerrechtswidrig besetzten Gebieten der Ukraine. Was das für die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Regionen bedeutet und welche Neuerungen das Dekret außerdem enthält, erklärt Moskau-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 16:33 Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis des EU-Parlaments +++
Das Europäische Parlament verleiht den diesjährigen Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte an das ukrainische Volk. Das ukrainische Volk, vertreten durch seinen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weitere gewählte Vertreter sowie die Zivilgesellschaft, erhalte den Preis für seine derzeitigen Kämpfe und Leiden, sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in Straßburg.

+++ 16:23 Russen greifen Kraftwerk im Westen der Ukraine an +++
Russische Truppen haben das Kraftwerk Burschtyn im Westen der Ukraine mit Raketen beschossen. Das teilt die Gouverneurin der Oblast Iwano-Frankiwsk, Switlana Onyschtschuk, auf Telegram mit. Auf dem Gelände des Kohlekraftwerks sei ein Feuer ausgebrochen, der Brand sei jedoch schnell gelöscht worden, erklärt die Politikerin. Das Kraftwerk liegt an der Kreuzung von Stromleitungen, die die Ukraine mit Ungarn, Rumänien und der Slowakei verbinden.

+++ 15:59 Putin verhängt Kriegszustand - so reagiert Kiew +++
Ungeachtet des von Kremlchef Wladimir Putin verhängten Kriegszustands in vier kürzlich annektierten Gebieten will Kiew die Rückeroberungsversuche zur Befreiung besetzter ukrainischer Gebiete fortsetzen. Der Schritt ändere nichts, teilt der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, auf Twitter mit. "Die Einführung des Kriegsrechts in den besetzten Gebieten durch die Russische Föderation sollte nur als Pseudolegitimierung der Plünderung des Eigentums der Ukrainer (...) betrachtet werden", schreibt er. Die Ukraine werde die Befreiung der von Russland besetzten Territorien fortsetzen.

+++ 15:30 ntv-Reporter: "Die Stadt Cherson ist fest in russischer Hand" +++
In Cherson zeichnen sich größere Truppenbewegungen ab. Die Ukraine scheint eine weitere Offensive vorzubereiten. Die russischen Besatzer bereiten erste Evakuierungen vor. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet aus Kiew.

+++ 15:15 Unionsfraktion fordert Sanktionen gegen Iran wegen Drohnen +++
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt fordert angesichts der russischen Angriffe mit iranischen Drohnen auf die Ukraine Sanktionen gegen Teheran. "Mit den von Russland eingesetzten iranischen Drohnen werden schwerste Verbrechen gegen die ukrainische Bevölkerung begangen und die zivile Infrastruktur der Ukraine zerstört, sagt Hardt in Berlin. Der Iran stelle sich demonstrativ an die Seite Russlands, weil er offensichtlich russische Soldaten auf der Krim ausbilde. "Teheran verabschiedet sich damit endgültig aus der Völkergemeinschaft. Das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben." Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag fordere die Bundesregierung auf, aufgehobene Sanktionen gegen den Iran wieder einzusetzen sowie neue Sanktionen gegen das Land zu verhängen. Außerdem müsse Deutschland weitere Waffen in die Ukraine liefern, damit diese sich gegen die iranischen Drohnenangriffe wehren könne.

+++ 14:50 Ukraine meldet weitere Raketenangriffe - auch von Belarus aus +++
Die Ukraine meldet weitere russische Raketenangriffe auf zentrale Regionen des Landes. Beschossen worden sei unter anderem das Gebiet Winnyzja, teilen die Behörden mit. Details zu Schäden und Opfern gibt es noch nicht. Auch in Kiew sind Explosionsgeräusche zu hören, wie eine dpa-Reporterin in der Hauptstadt berichtet. Laut Gebietsgouverneur Olexij Kuleba ist die ukrainische Luftabwehr aktiv. Die ukrainischen Streitkräfte berichten, Russland habe vom Gebiet seines Verbündeten Belarus aus Raketen und Kampfdrohnen Richtung Kiew geschossen. Im nördlich von Kiew gelegenen Gebiet Tschernihiw sollen zwei russische Raketen abgefangen worden sein.

+++ 14:21 Gruppe Wagner baut Befestigungsanlage entlang der Frontlinie +++
Die Söldnergruppe Wagner arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer befestigten Verteidigungslinie in der ostukrainischen Region Luhansk. "Eine Befestigungsanlage wird entlang der Kontaktlinie gebaut", erklärt der Kreml-nahe Gründer der Gruppe, Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, auf den Online-Kanälen seiner Firma Concord. Es handele sich um eine "mehrstufige und geschichtete Verteidigung", fügt er hinzu, ohne Details zu nennen. Prigoschin prahlt, die Befestigung sei eigentlich gar nicht notwendig, weil "die Anwesenheit einer Wagner-Einheit an der Front" bereits eine "unüberwindliche Mauer" sei.

+++ 13:59 Ukraine-Geheimdienst zeigt Mohajer-6-Drohne +++
Der ukrainische Geheimdienst präsentiert eine abgeschossene Drohne vom Typ Qods Mohajer-6. Das neueste Mitglied der Qods-Mohajer-Familie soll frisch aus iranischer Produktion stammen und macht den ukrainischen Truppen "neue Probleme". Für die Herkunft des Fluggeräts gebe es klare Hinweise.

+++ 13:51 Putin verhängt Kriegsrecht in vier annektierten Regionen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin verhängt in den annektierten ukrainischen Gebieten das Kriegsrecht. Das russische Präsidialamt veröffentlicht ein entsprechendes Gesetz. Die Annexion der Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja durch Russland wird international nicht anerkannt.

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+++ 13:37 Russland: Greifen wieder Energie-Infrastruktur an +++
Russland meldet weitere Luftangriffe auf militärische Ziele und Energieanlagen in der Ukraine. Alle Ziele seien getroffen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Russland hat in den vergangenen Tagen verstärkt die ukrainische Energie-Infrastruktur attackiert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete solche Angriffe auf die kritische Infrastruktur in der Ukraine als Kriegsverbrechen.

+++ 13:23 Drohnen-Terror in der Ukraine - EU will Iran weiter sanktionieren +++
Die EU will mit neuen Sanktionen gegen den Iran auf den russischen Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine reagieren. Bereits beim Treffen der EU-Außenminister Anfang der Woche habe es "ernste Besorgnis über die wachsende Zahl von Berichten über die Beteiligung iranischer Drohnen an den russischen Angriffen auf die Ukraine" gegeben, sagt eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell . Nun, da man genügend Beweise dafür gesammelt habe, arbeiteten die Mitgliedstaaten an einer schnellen und entschlossenen Reaktion.

+++ 13:05 Kiew wirft Russland "Propagandashow mit Evakuierungen" vor +++
Die Ukraine wirft Russland vor, mit Evakuierungen und Warnungen vor einem Angriff der besetzten Stadt Cherson eine "Propagandashow" zu veranstalten. Präsidialamtschef Andrij Jermak spricht von Falschnachrichten, mit denen Russland die Einwohner verängstigen wolle. "Die Russen versuchen, die Einwohner von Cherson mit Falschnachrichten über den Beschuss der Stadt durch unsere Armee einzuschüchtern und veranstalten außerdem eine Propagandashow mit Evakuierungen", schreibt er bei Telegram. "Propaganda wird nicht funktionieren."

+++ 12:45 Russische Besatzer: Ukraine startet Rückeroberungsversuch von Cherson +++
Im von Moskau annektierten Gebiet Cherson beginnen ukrainische Streitkräfte Angaben der russischen Besatzer zufolge mit Gegenangriffen. Die Ukrainer seien in Richtung der Orte Nowa Kamjanka und Beryslaw in die Offensive gegangen, schreibt der Vizechef der Chersoner Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, auf seinem Telegram-Kanal. Bislang seien aber alle Angriffe abgewehrt worden. Von ukrainischer Seite gibt es keine Angaben. Kiew erklärt am Vormittag nur, im Gebiet Cherson einen russischen Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 abgeschossen zu haben. Zugleich betonte der von Moskau eingesetzte Gebietschef Wladimir Saldo: "Niemand wird Cherson aufgeben, und die Armee weiß, was zu tun ist."

+++ 12:26 Kiew entlässt Botschafter in Kasachstan +++
Die Ukraine entlässt ihren Botschafter in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan, Petro Wrublewskyj. Einen expliziten Grund nennt das Präsidialamt in Kiew nicht. Angesprochen auf Russlands Krieg gegen sein Land hatte Wrublewskyj im August einen gefallenen ukrainischen Kämpfer mit den Worten zitiert: "Wir versuchen, so viele von ihnen (den Russen) zu töten wie möglich. Je mehr Russen wir jetzt töten, desto weniger von ihnen müssen unsere Kinder töten." Moskau reagierte empört und forderte die Ausweisung Wrublewskyjs. Kasachstan wies das zurück, bat aber die Ukraine, den Diplomaten zu ersetzen.

+++ 12:10 Zehntausende Charkiwer obdachlos +++
In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw sind den örtlichen Behörden zufolge mehr als 150.000 Einwohner nach monatelangen russischen Angriffen ohne Dach über dem Kopf. "Viele von ihnen haben die Stadt verlassen, sind in die Westukraine oder in andere Gebiete oder ins Ausland gereist", sagt Bürgermeister Ihor Terechow der Agentur Unian zufolge. Viele seien aber geblieben. "Da Charkiw vor dem Krieg als Studentenhauptstadt der Ukraine galt, stellen wir Menschen, die nirgendwo leben können, die Wohnheime zur Verfügung und versorgen sie mit allem Nötigen." Die Stadt Charkiw mit - vor dem Krieg - etwa einer Million Einwohnern liegt knapp 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

+++ 11:55 Finnland schützt sich mit Zaun vor Russland +++
Finnland soll an der Grenze zu Russland einen mehr als 130 Kilometer langen Zaun bekommen. Alle im Parlament vertretenen Parteien hätten dafür ihre Unterstützung ausgesprochen, teilt Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen der Parteispitzen mit. "Es geht darum, sicherzustellen, dass die Grenze gut kontrolliert ist", sagt die Regierungschefin dem Sender Yle. "Und dass wir die Situationen, die an der Grenze entstehen könnten, präventiv beeinflussen können." Nach einem Vorschlag des finnischen Grenzschutzes soll der Zaun eine Länge von 130 bis 260 Kilometern haben. Insgesamt ist die Grenze zwischen beiden Staaten mehr als 1300 Kilometer lang.

+++ 11:33 Elektroschocks und Waterboarding: Folter der russischen Besatzer war offenbar gewollt +++
Die russischen Besatzer folterten während ihrer sechsmonatigen Besetzung von Isjum, einer Stadt im Nordosten der Ukraine, offenbar routinemäßig Gefangene. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Die Überlebenden berichteten unter anderem von Elektroschocks, Waterboarding, schweren Schlägen und Drohungen mit Waffengewalt. "Die grausame Gewalt und Misshandlung in Isjium waren keine zufälligen Vorfälle", sagt Belkis Wille, Konfliktforscher bei Human Rights Watch. "Mehrere Opfer berichteten uns glaubhaft von ähnlichen Foltererfahrungen bei Verhören in Einrichtungen unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte und ihrer Untergebenen, was darauf hindeutet, dass diese Behandlung Teil einer Politik und eines Plans war." Human Rights Watch sprach mit über 100 Menschen aus Isjum. Die Familien und Freunde von zwei Männern, die inhaftiert und gefoltert worden waren, gaben an, dass sich die Männer innerhalb weniger Tage nach ihrer Freilassung selbst umbrachten.

+++ 11:14 Belarus plant Musterung seiner Bürger +++
Belarus beginnt nach eigenen Angaben damit, die militärische Tauglichkeit der Bürger zu prüfen. Obwohl Bürger zur Musterung vorgeladen worden seien, plane das mit Russland verbündete Land allerdings keine Mobilmachung, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Die militärischen Registrierungs- und Einberufungsaktivitäten sind reine Routine und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein."

+++ 10:54 Besatzungsbehörden verkünden "Evakuierung" von Zivilisten in Cherson +++
Angesichts der vorrückenden ukrainischen Truppen beginnt in der von Russland besetzten Region Cherson nach Angaben der Besatzungsbehörden die Verschiffung von Zivilisten. Einwohner von Cherson würden vom rechten an das linke Ufer des Dnipro gebracht, gibt die Verwaltung der Stadt Oleschky im Internet bekannt. Staatliche russische Medien zeigen Bilder, wie Menschen mit Fähren über den Fluss auf die andere Seite gebracht werden.

+++ 10:36 SMS an russische Abgeordnete heizt Spekulationen an +++
Der neue russische Ukraine-Kommandeur Surowikin geht in der Ukraine weiter mit Brutalität gegen die kritische Infrastruktur des Landes vor. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau über die neue Rolle des Generals und eine anstehende Sitzung des Sicherheitsrates, die schon im Vorfeld für Aufsehen sorgt.

+++ 10:15 LKA: Keine Hacker-Angriffe in Deutschland wegen des Kriegs +++
Das Cybercrime Kompetenzzentrum des Landeskriminalamts NRW registriert bislang keine großen russischen Hacker-Angriffe in der Bundesrepublik nach Russlands Einmarsch in der Ukraine. "Sie finden nicht statt", sagte der Vertreter des Zentrums, Peter Vahrenhorst, bei einer Diskussionsveranstaltung in Düsseldorf. "Einen Cyber-Krieg muss man vorbereiten, man muss technische Waffen produzieren", sagt Vahrenhorst. Für den Fall eines Cyber-Angriffs müsse ein ganzes Arsenal solcher technischer Waffen vorgehalten werden. In der Regel würden schon in Friedenszeiten Vorbereitungen getroffen, um in ausländische Systeme eindringen zu können. Dies sei im Vorfeld des Ukraine-Einmarsches aber offenbar nicht geschehen, Russland habe wohl einen schnellen Sieg erwartet.

+++ 09:56 Israel will Ukraine keine Waffen liefern +++
Trotz der russischen Angriffe auf die Ukraine mit Kampfdrohnen iranischer Bauart schließt Israel Waffenlieferungen weiterhin aus. "Ich möchte deutlich machen, dass wir der Ukraine keine Waffen verkaufen", sagt Verteidigungsminister Benny Gantz dem Radiosender Kol Chai. Man leiste lediglich medizinische und humanitäre Hilfe. Dies werde auch so bleiben. Gantz stellte klar: "Ich bin der Verteidigungsminister und für den Export israelischer Waffen zuständig." Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte am Dienstag angekündigt, Israel um Luftabwehrsysteme bitten zu wollen. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben aus Kiew mehr als 70 Menschen getötet. Israel hält sich in Russlands seit fast acht Monaten andauerndem Angriffskrieg weitgehend zurück, um seine Beziehungen zu Moskau nicht zu gefährden.

+++ 09:32 Moskau: Ukraine zieht Zehntausende Soldaten vor Cherson zusammen +++
Die ukrainische Armee zieht zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson im Süden des Landes nach russischen Angaben Zehntausende Soldaten zusammen. Bisher sei die Lage "stabil", eine mögliche Offensive habe noch nicht begonnen, sagt der Vizechef der Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge. Man erwarte aber einen Angriff. Cherson fiel im März kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs als einzige ukrainische Gebietshauptstadt in russische Hand. Hier eine aktuelle Karte des Frontverlaufs:

+++ 09:11 Russische Agentur schreibt von stundenlangem Kampf um AKW Saporischschja +++
Ukrainische Streitkräfte scheitern laut der staatlich kontrollierten russischen Nachrichtenagentur RIA mit dem Versuch, das Kernkraftwerk Saporischschja zurückzuerobern. "Der Kampf hat mehrere Stunden gedauert, mindestens drei bis dreieinhalb Stunden", zitiert RIA den von Russland eingesetzten Beamten Wladimir Rogow. Die russischen Truppen hätten den Angriff, bei dem es auch einen Landungsversuch eines Schiffes gegeben habe, abgewehrt.

+++ 08:55 Gouverneur: Acht weitere Leichen in Lyman entdeckt +++
Nach ukrainischen Angaben werden in der Ukraine vier Zivilisten in der Region Donezk getötet. Außerdem seien im kürzlich befreiten Lyman acht weitere Leichen von Zivilisten gefunden worden, die während der Besatzung von Russen getötet worden seien, berichtet der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko auf Telegram. "Jeder Kriegsverbrecher wird bestraft", so Kyrylenko.

+++ 08:21 Bei Rückzug aus Cherson weitere Entführungen von Zivilisten befürchtet +++
Cherson ist stark umkämpft, Russland spricht ungewohnt offen von einer "angespannten Lage". Ein Rückzug der russischen Truppen würde jedoch nicht automatisch ein Ende der Angst bedeuten, so ntv-Reporter Jürgen Weichert. Es sei zu befürchten, dass Russland erneut ukrainische Zivilisten verschleppt.


+++ 07:58 Ukraine: Zehn "Kamikaze-Drohnen" abgeschossen +++
Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben bei ihren Luftangriffen in den vergangenen 24 Stunden neben Raketen auch 14 sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Fertigung eingesetzt. Davon seien 10 Drohnen abgeschossen wurden, teilt das ukrainische Militär mit. Die Ukraine wirft Russland vor, die im Iran hergestellten Shahed-136 "Kamikaze-Drohnen" einzusetzen. Der Iran bestreitet, diese Drohnen geliefert zu haben, Russland bestreitet, sie einzusetzen. Laut Regierungs- und Diplomaten-Kreisen in Teheran hat der Iran allerdings Russland die Lieferung weiterer Drohnen und Boden-Boden-Raketen zugesagt.

+++ 07:36 London: Vier von fünf russischen Generälen seit Februar entlassen +++
Der britische Geheimdienst hält Teile der russischen Militärführung für "zunehmend dysfunktional". Wie das Verteidigungsministerium in London berichtet, bestehe auf taktischer Ebene mit ziemlicher Sicherheit "ein zunehmender Mangel an fähigen russischen Nachwuchsoffizieren, die die neu mobilisierten Reservisten organisieren und führen können". Schlechte Führung auf unterer Ebene verschlimmere wahrscheinlich die niedrige Moral und den schlechten Zusammenhalt der Einheiten in weiten Teilen der russischen Streitkräfte. Vier von fünf Generälen, die im Februar 2022 das direkte operative Kommando für die Invasionstruppen hatten, sind dem Bericht zufolge inzwischen entlassen. "Ihre Nachfolger haben bisher wenig getan, um Russlands Leistungen auf dem Schlachtfeld zu verbessern."

+++ 07:12 Thinktank: Teilmobilisierung verstärkt Spaltung in Russland +++
Die ungleiche Umsetzung der Teilmobilisierung könnte zu einer verstärkten Kluft in der russischen Bevölkerung und einer verstärkten Ausgrenzung ethnischer Minderheiten führen. Dies schreibt der US-Thinktank Institute for the Study of War. Die Schießerei auf einem Truppenübungsplatz in Belgorod, hinter der zwangsmobilisierte Tadschiken stecken sollen, sei wahrscheinlich eine Folge der Kreml-Politik, verstärkt Vertreter von Minderheiten zu rekrutieren, während ethnische Russen und wohlhabendere russische Bürger geschützt würden. Die öffentliche Meinung reagiert nun laut dem Thinktank mit einer "einer virulenten fremdenfeindlichen Rhetorik gegen zentralasiatische Migranten und andere soziale Randgruppen". Der Vorsitzende der Partei "Gerechtes Russland", Sergej Mironow, schlägt zudem ein Moratorium für die Verleihung der russischen Staatsbürgerschaft an Bürger aus Tadschikistan vor.

+++ 06:46 Russischer Schriftsteller: Putin "ist nicht bereit, für eine Idee zu sterben" +++
Der im Exil lebende kremlkritische Schriftsteller Dmitry Glukhovsky ("Metro") vermisst seine Heimat Russland als Quelle für sein literarisches Schaffen. "Wie beim Tod eines engen Freundes oder Verwandten wird erst langsam klar, was einem alles fehlt. Wie damit leben, ist nicht klar. Man muss sich daran gewöhnen", sagt der 43-Jährige. Zu den atomaren Drohungen Russlands sagt er: "Ich glaube nicht an einen Atomkrieg, weil dann alles zu Ende sein wird." Glukhovsky geht davon aus, dass Putin den Krieg gegen die Ukraine zwar nicht gewinnt, aber auch selbst an seinem Leben hängt. "Putin ist gewöhnt daran, immer zu gewinnen, ist stets um seine Gesundheit besorgt und hat Angst vor Attentaten." Er sei aber "keineswegs so verrückt", einen Atomkrieg zu entfachen. "Er ist nicht bereit, für eine Idee zu sterben."

+++ 06:32 DOSB für Verlängerung der Sanktionen gegen Russland und Belarus +++
Der Deutsche Olympische Sportbund DOSB fordert eine Verlängerung der Sanktionen gegen russische und belarussische Sportler. Es sei weiter "nicht vorstellbar", dass diese auf die Weltbühne des Sports zurückkehren, bekräftigt der Sportbund auf Anfrage. Der Dachverband verweist auf das jüngste Kriegsgeschehen, die Teilmobilmachung in Russland und die russischen Raketenangriffe "insbesondere auf die Zivilbevölkerung der Ukraine".

+++ 06:14 Militärverwaltung beklagt Angriffe auf Kryvyi Rih - Stromausfall in vielen Dörfern +++
Bei russischen Angriffen wird die Energieinfrastruktur der Ukraine weiter getroffen. Wie der Leiter der Militärverwaltung von Kryvyi Rih, Oleksandr Vilkul, auf Telegram berichtet, wird durch einen Luftangriff eine Energieanlage im Bezirk Kryvyi Rih in der Region Dnipropetrovsk zerstört. Eine Reihe von Siedlungen hätten keinen Strom mehr, die Reparaturen liefen.

+++ 05:54 Sicherheitszone ums AKW? IAEA-Chef will erneute Gespräche führen +++
Der Chef der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA, Rafael Grossi, will eigenen Angaben zufolge demnächst zu Verhandlungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone um das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja erneut in die Ukraine und nach Russland reisen. "Es besteht die Möglichkeit, dass ich in die Ukraine und nach Russland zurückkehre. Darauf haben wir uns im Prinzip geeinigt, und im Moment setzen wir die Verhandlungen zur Einrichtung der Schutzzone fort", sagt er. Angesichts der Kampfhandlungen um Saporischschja, dem größten Kernkraftwerk Europas, wächst die Besorgnis um dessen Sicherheit.

+++ 05:06 Berlusconi prahlt mit Putin-Freundschaft +++
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi sät mit Aussagen über seinen Freund Wladimir Putin erneut Zweifel an der Entschlossenheit der künftigen Regierung im Vorgehen gegen Moskau. Die Nachrichtenagentur LaPresse veröffentlicht den Mitschnitt einer heimlich aufgenommen Rede Berlusconis vor Forza-Italia-Parteikollegen im Parlament. Darin sagt der 86-Jährige, dass er mit dem Kremlchef wieder in Kontakt sei und dass dieser ihn als einen seiner fünf besten Freunden bezeichnet habe. Nachdem die Partei am Nachmittag die Aussagen noch dementiert hatte, heißt es nach Veröffentlichung des Audio-Mitschnitts nur noch, dass Berlusconi weiter auf der Linie Europas und der USA sei. Berlusconis Forza-Italia ist einer der Juniorpartner in der Rechtsallianz mit den Fratelli d'Italia.

+++ 03:50 US-Republikaner könnten Ukraine-Hilfen herunterfahren +++
Die US-Republikaner könnten im Falle eines Sieges bei den Zwischenwahlen im November bei der Ukraine-Hilfe auf die Bremse treten. Der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, sagt in einem Interview mit "Punchbowl News": "Ich denke, dass die Leute nicht in einer Rezession sitzen und der Ukraine einen Blankoscheck ausstellen werden." Die USA haben der Ukraine seit der russischen Invasion Ende Februar rund 17,6 Milliarden Dollar als Sicherheitsunterstützung zugesagt.

+++ 02:15 "New York Times": Iran stationiert Drohnen-Ausbilder auf der Krim +++
Der Iran hat der "New York Times" zufolge Ausbilder in die Ukraine geschickt, um russischen Truppen mit der von der Regierung in Teheran gekauften Drohnenflotte zu helfen. Die Ausbilder operierten von einem russischen Militärstützpunkt auf der Krim aus, wo viele der iranischen Drohnen stationiert seien. Dem Bericht zufolge gehören die Ausbilder dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden an, einem Teil des iranischen Militärs, der von den USA als terroristische Organisation eingestuft wird. "Es gibt zahlreiche Beweise dafür, dass iranische Drohnen für Angriffe auf ukrainische Zivilisten und militärische Ziele eingesetzt wurden, obwohl der Iran weiterhin schamlos über seine Beteiligung lügt", sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums zu dem Bericht. Die Anwesenheit iranischer Ausbilder auf der Krim würde den Iran weiter in den Krieg verwickeln, einschließlich der Angriffe auf ukrainische Zivilisten.

+++ 01:22 IAEA meldet Festnahme weiterer Saporischschja-Mitarbeiter +++
Weiteres Personal des russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist festgenommen worden. Das berichtet die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Während der Manager wieder freigelassen worden sei, seien die anderen noch nicht in Freiheit, heißt es. Zuvor war der Chef der Anlage vorübergehend von russischer Seite festgehalten worden. Er kam Anfang Oktober wieder frei.

+++ 00:39 Selenskyj: Einsatz iranischer Drohnen "Bankrotterklärung" Russlands +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht im Einsatz iranischer Drohnen ein Zeichen der Schwäche Russlands. "Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch schließlich müsse es auf "ziemlich einfache Drohnen und Raketen" aus Teheran setzen. Der Beschuss der Ukraine mit ganzen Schwärmen dieser Drohnen mache den Russen vielleicht taktisch Hoffnung. "Strategisch wird es ihnen ohnehin nicht helfen", sagt Selenskyj.

+++ 23:50 US-Kampfjets fangen zwei russische Bomber nahe Alaska ab +++
Nahe des Bundesstaates Alaska haben US-Kampfjets zwei russische Bomber abgefangen. Die Bomber vom Typ Tu-95 seien am Montag in die sogenannte Luftverteidigungsidentifikationszone von Alaska geflogen, erklärt das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad. Die russischen Flugzeuge hätten sich zu dem Zeitpunkt, als sie von den US-amerikanischen F-16-Jets abgefangen worden seien, im internationalen Luftraum befunden und seien nicht in den Luftraum der USA oder Kanadas eingedrungen, hebt Norad hervor. Das russische Vorgehen werde weder als "Bedrohung" noch als "provokativ" eingeschätzt. Es würden "routinemäßig" ausländische Flugzeuge in diesem Gebiet beobachtet und "wenn nötig" heraus eskortiert.

+++ 23:06 Pentagon prüft Alternativen zu Starlink-Satellitensystem +++
Tech-Milliardär Elon Musk sagt zwar die weitere Finanzierung des Satelliten-Internets für die Ukraine zu, das US-Verteidigungsministerium verhandelt aber auch mit anderen Anbietern über eine dauerhafte Lösung. Bisher habe man Musks Raumfahrt-Firma SpaceX nichts für den Betrieb des Internet-Dienstes Starlink in der Ukraine bezahlt, sagt ein Pentagon-Sprecher. Das Verteidigungsministerium sei in Gesprächen mit SpaceX sowie anderen Unternehmen, um zu sehen, wie Satelliten-Internet dort am besten bereitgestellt werden könne.

+++ 22:21 USA wollen Verkauf von iranischen Drohnen an Russland erschweren +++
Die USA wollen "praktische, aggressive" Schritte unternehmen, um dem Iran den Verkauf von Drohnen an Russland weiter zu erschweren. Es seien bereits Sanktionen und Exportkontrollen eingeführt worden, sagt ein Sprecher des Außenministeriums. Die nach seiner Darstellung sich vertiefende Allianz zwischen den Regierungen in Moskau und Teheran sollte von der Welt als "schwerwiegende Bedrohung" eingestuft werden.

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ghö/ino/rts/AFP/dpa

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