Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:56 Oberst Reisner: Russen erleiden bei Awdijiwka "sehr schwere Verluste" +++

Seit Tagen greifen die russischen Truppen die ukrainische Stadt Awdijiwka an. Beobachter sehen darin bereits ein zweites Bachmut - jene Stadt, die monatelang heftig umkämpft war und nur unter großen Verlusten von Russland eingenommen werden konnte. Um Awdijiwka werde sehr intensiv gekämpft, sagt auch der österreichische Militärexperte Oberst Markus Reisner im Interview mit ntv.de. "Hier versuchen die Russen in einer Zangenbewegung, die Stadt einzukesseln." Awdijiwka werde auch "Das Tor nach Donezk" genannt, weil die Stadt seit 2014 zu einer Art Festung ausgebaut wurde, mit Minenfeldern und Panzersperren. "Diese Stadt versuchen die Russen in Besitz zu nehmen, erleiden dabei allerdings sehr schwere Verluste." An den Verlusten lasse sich ablesen, wie groß die Verbände sein müssen, zumindest mehrere Regimenter, so Reisner weiter. "Diese Verbände sind jetzt in der Offensive und versuchen, Meter für Meter vorzurücken."

+++ 19:35 Russlands Außenminister in Peking eingetroffen +++

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist in Peking eingetroffen. Er wurde vom chinesischen Außenminister Wang Yi begrüßt. Am Mittwoch wird auch Russlands Präsident Wladimir Putin nach China reisen und Staatschef Xi Jinping treffen. Putin werde mit Xi am Rande des internationalen Forums zum Infrastrukturprojekt Neue Seidenstraße Gespräche führen, teilt der Kreml mit. Es ist Putins erster China-Besuch seit dem Beginn der russischen Ukraine-Offensive im Februar 2022. Vor dem Hintergrund massiver westlicher Sanktionen bemüht sich Moskau derzeit um eine Stärkung der wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu Peking. Bei einem Besuch von Chinas Präsident Xi in Moskau im März hatten die beiden Staatschefs Einigkeit demonstriert.

Lawrow wurde von seinem Amtskollegen Wang begrüßt.

Lawrow wurde von seinem Amtskollegen Wang begrüßt.

(Foto: dpa)

+++ 18:46 Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus OSZE +++
Die Ukraine fordert den Ausschluss Russlands aus der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Der OSZE drohe bei einer weiteren Mitgliedschaft Moskaus ein "langsamer Tod", sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei einer Pressekonferenz mit dem amtierenden OSZE-Chef Bujar Osmani in Kiew. Nur ohne Russland habe die Organisation ein "neues Leben" vor sich. Die OSZE wurde 1975 gegründet, um die Spannungen zwischen Ost und West während des Kalten Krieges abzubauen, und hilft ihren Mitgliedern, sich in Fragen wie Menschenrechten und Rüstungskontrolle abzustimmen. "Russland ist derzeit die größte Bedrohung für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa", so Kuleba.

+++ 18:01 Minister: Meiste Drohnen Russlands stammen aus China +++
Nach Angaben des russischen Finanzministers Anton Siluanow stammen die meisten Drohnen des Landes aus China. "Heute kommen die meisten (unserer) Drohnen aus der Volksrepublik China", sagt Siluanow auf der Sitzung des Haushalts- und Steuerausschusses der Staatsduma. "Wir sind unseren Partnern dankbar, aber wir müssen unsere eigenen Ressourcen entwickeln und die notwendigen Mittel dafür bereitstellen." Russland werde 60 Milliarden Rubel (etwa 584 Millionen Euro) investieren, um die heimische Produktion von Drohnen zu unterstützen. 2025 sollen demnach 41 Prozent aller Drohnen "Made in Russia" sein. Drohnen spielen eine große Rolle bei russischen Luftangriffen auf Ziele in der Ukraine. Dabei werden auch immer wieder sogenannte Kamikaze-Drohnen aus dem Iran eingesetzt. Bisher war unklar, ob und in welchem Umfang China Militärgüter oder zivile Güter, die auch militärisch genutzt werden können, an Russland liefert.

+++ 17:35 Moskau spricht von hohen ukrainischen Verlusten bei Gegenoffensive +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Verlauf ihrer Großoffensive nach russischer Darstellung hohe Opferzahlen und hohe Materialverluste erlitten. Insgesamt hätten die ukrainischen Truppen rund 1500 gepanzerte Fahrzeuge eingebüßt, erklärt Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Staatsagentur Tass bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig prüfen. Schoigu macht zudem keine näheren Angaben zu russischen Verlusten bei den Gefechten.

+++ 16:45 Bericht: Israel lehnt Solidaritätsbesuch Selenskyjs derzeit ab +++
So wie Kanzler Scholz am Dienstag will auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Israel einen Solidaritätsbesuch abstatten. Er hat selbst jüdische Wurzeln und wollte sich offenbar nach den Massakern der Hamas der Israel-Reise von US-Außenminister Antony Blinken anschließen. Laut dem israelischen Portal ynet lehnt Israel das jedoch ab. Israel habe Selenskyj informiert, dass es "nicht die richtige Zeit" dafür sei, zitiert das Nachrichtenportal mit der Sache vertraute Personen. Er könne das Land aber später besuchen.

+++ 16:28 US-Ministerin Yellen sagt weitere Finanzhilfen für Ukraine zu +++
Trotz einiger kritischer Stimmen im US-Kongress sagt die US-amerikanische Finanzministerin Janet Yellen weitere Finanzhilfen für die Ukraine zu. "Wir können nicht zulassen, dass die Ukraine aus wirtschaftlichen Gründen den Krieg verliert", sagt die Demokratin laut Redemanuskript bei einem Treffen mit europäischen Finanzministern in Luxemburg. Die Ukraine habe auf dem Schlachtfeld unter Beweis gestellt, dass sie dem Angriff Russlands standhalten könne. Die Unterstützung der Ukraine bleibe daher eine "Top-Priorität" der Vereinigten Staaten zusammen mit Europa. Die US-Regierung werde helfen, solange dies nötig sei und für überparteiliche Mehrheiten im Kongress werben.

+++ 15:50 Baerbock reist nach Moldau zum Treffen der Unterstützungsplattform +++
Außenministerin Baerbock reist heute Abend zu einem Treffen der Moldau-Unterstützungsplattform in der Hauptstadt Chisinau. Das teilt das Auswärtige Amt in Berlin mit. Ziel des Treffens sei die Weiterentwicklung des Unterstützungsprozesses für Moldau insbesondere mit Blick auf den Weg des Landes in die EU. Die Plattform war auf Initiative Baerbocks im April 2022 gemeinsam mit Frankreich und Rumänien ins Leben gerufen worden. Ziel sei damals gewesen, vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine "Moldau bei dem Erhalt seiner Staatlichkeit und Souveränität zu unterstützen", so das Auswärtige Amt. Die beteiligten Staaten wollten damit "die Resilienz des Landes stärken".

+++ 15:21 Katar vermittelt bei Rückkehr von vier Kindern in Ukraine +++
Das Emirat Katar erzielt nach eigenen Angaben durch Vermittlung eine Abmachung zur Rückkehr von vier ukrainischen Kindern aus Russland in ihre Heimat. Die katarische Staatsministerin für internationale Zusammenarbeit, Lolwah Al Chater, teilt mit, die Abmachung zur Rückkehr der Kinder könne nur ein erster Schritt sein. Aber das Verhalten beider Seiten während der Vermittlungsmission sei ermutigend gewesen. Nach Angaben eines mit dem Vorgang vertrauten Diplomaten blieben die Kinder im Alter zwischen 2 und 17 Jahren in der katarischen Botschaft in Moskau, während Doha zwischen den Behörden vermittelte. "Sowohl ukrainische als auch russische Beamte haben sich kooperativ gezeigt, um die Sicherheit der Kinder und ihre Ausreise in die Ukraine zu gewährleisten", sagt der Diplomat. Wegen der mutmaßlichen Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte erlassen.

+++ 14:49 Lindner fordert weitere US-Finanzhilfen für Ukraine +++
"Es ist unverzichtbar, dass auch die Vereinigten Staaten sich weiter daran beteiligen, die finanziellen Bedürfnisse der Ukraine zu decken", sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner in Luxemburg. Dort beraten europäische Finanzminister mit ihrer US-Amtskollegin Janet Yellen. Lindner sagt, US-Gelder seien ein wichtiger Baustein neben dem europäischen Engagement. Man müsse zusammen die von Russland angegriffene Ukraine unterstützen. Yellen werde dazu einen Einblick in die innenpolitische Debatte in den USA geben.

+++ 14:16 Schwedens NATO-Beitritt: Erdogan wartet auf Signal aus den USA +++
Die Türkei spielt Insidern zufolge bei der Zustimmung über den NATO-Beitritt Schwedens auf Zeit. "Angesichts des mangelnden Vertrauens in der Frage um F-16-Kampfflugzeuge und die Ambitionen Schwedens hat es die Türkei nicht eilig, den Antrag des skandinavischen Landes zu ratifizieren", heißt es in Kreisen der regierenden AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Das Land warte auf ein Zeichen, dass die USA grünes Licht für die Lieferung der Militärjets geben. Ein Vorschlag, beide Anliegen zeitgleich abzuwickeln, sei verschoben worden, sagt eine mit den amerikanisch-türkischen Gesprächen vertraute Person. Erdogan hatte den Widerstand gegen einen NATO-Beitritt Schwedens im Juli aufgegeben und zugestimmt, das schwedische Gesuch an das türkische Parlament zur Ratifizierung weiterzuleiten.

+++ 13:48 London: Russland setzt auf Privatarmeen statt Rekrutierungswellen +++
Auch dank der Anwerbung von Söldnern konnte Russland nach Einschätzung britischer Militärexperten zuletzt unpopuläre Rekrutierungswellen für den Krieg in der Ukraine vermeiden. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Allein die Privatarmee Redut, die unter dem Deckmantel der Anwerbung von Freiwilligen unter anderem frühere Wagner-Söldner in ihren Dienst nehme, habe eine Personalstärke von 7000 Mann, heißt es in der Mitteilung. Redut sei seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 in Kämpfe in den Gebieten Donezk, Charkiw, Kiew und Luhansk verwickelt gewesen. Es sei aber nur eine von mehreren Privatarmeen und Freiwilligeneinheiten, die das russische Verteidigungsministerium einsetze, um reguläre Einheiten zu verstärken.

+++ 13:26 NATO probt Verteidigung mit Atomwaffen +++
Das jährliche NATO-Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen läuft, wie ein Sprecher bestätigt. An der Übung "Steadfast Noon" werden den Angaben der NATO zufolge bis zum Donnerstag nächster Woche bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein. Darunter sind moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Schauplatz der Manöver ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer. Teilnehmerstaaten sind insgesamt 13 Bündnismitglieder, darunter Deutschland. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte vergangene Woche zu der Übung gesagt, Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle der Atomwaffen für die Abschreckung.

+++ 12:49 US-Sonderbeauftragte besucht Kiew +++
Die US-Sonderbeauftragte für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Ukraine, Penny Pritzker, ist in Kiew eingetroffen. Das teilt die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, mit. Es ist Pritzkers erster Besuch in der Ukraine in dieser Funktion. "Ein herzliches Willkommen zurück in Kiew, Minister Pritzker!", schreibt Brink auf X. Mitte September hatte US-Präsident Joe Biden die Einsetzung einer Sonderbeauftragten bekannt gegeben.

+++ 11:55 Putin lobt Pekings Friedensvorschläge +++
Russlands Präsident Putin sieht Chinas Vorschläge für Friedensverhandlungen für die Ukraine weiter als einen möglichen Weg zur Beendigung des Krieges. Pekings Empfehlungen könnten eine realistische Grundlage für Friedensvereinbarungen werden, sagt Putin in einem vom Kreml veröffentlichten Interview mit dem chinesischen Fernsehen. Der Kremlchef reist heute nach Peking, um dort Partei- und Staatschef Xi Jinping zu treffen und am Seidenstraßen-Gipfel teilzunehmen.

+++ 11:25 Video: "Es läuft nicht so, wie Putin es sich vorgestellt hat" +++
Dass sich die Weltöffentlichkeit jetzt auf Israel konzentriert, spielt Wladimir Putin laut ntv-Reporterin Nadja Kriewald in die Karten. Die russische Offensive auf Awdijiwka laufe indes nicht besonders erfolgreich.

+++ 11:04 Lettland macht Grenzübergänge nach Russland dicht +++
Lettland schließt in Reaktion auf Russlands Entscheidung, die Einreisemöglichkeiten ukrainischer Staatsbürger einzuschränken, vorübergehend zwei Grenzübergänge. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und NATO-Landes sind die beiden Kontrollpunkte Pededze and Vientuli bis auf Weiteres dicht. "Die Grenzübergänge wurden erfolgreich geschlossen", sagt Innenminister Rihards Kozlovskis im lettischen Rundfunk. Demnach wurden an beiden Kontrollpunkten Betonblöcke und Stacheldrahtrollen errichtet. Russland hatte vergangene Woche angekündigt, dass ukrainische Staatsbürger ab diesem Montag nur noch an zwei Grenzübergängen nach Russland einreisen dürfen: über den Flughafen Scheremetjewo in Moskau und den Kontrollpunkt Vientuli.

+++ 10:36 Lawrow reist diese Woche nach Nordkorea +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow besucht an diesem Mittwoch und Donnerstag Nordkorea auf Einladung der dortigen Führung. Das teilt das russische Außenministerium mit. Lawrow, der derzeit in Peking ist, dürfte dann nach seiner Teilnahme an einem Gipfel zur chinesischen Infrastruktur-Initiative "Neue Seidenstraße" in der chinesischen Hauptstadt direkt nach Nordkorea weiterreisen. Es wird erwartet, dass der russische Chefdiplomat dort auch eine Reise des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang vorbereitet. Der Kreml hatte bestätigt, dass es für Putin eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Nordkorea gebe.

+++ 09:58 Deutschland erkennt wenige wehrfähige Russen als Flüchtlinge an +++
Im zweiten Jahr des Kriegs gegen die Ukraine ist die Zahl der in Deutschland als Flüchtlinge anerkannten russischen Männer im wehrfähigen Alter deutlich gesunken. Bis Ende August wurde lediglich in elf Fällen ein Flüchtlingsstatus anerkannt - bei insgesamt 904 entschiedenen Anträgen, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Clara Bünger. Der größte Teil der Anträge - insgesamt 836 - wurde demnach aus formellen Gründen erledigt. Dazu kann unter anderem gehören, dass ein anderes EU-Land als zuständig erachtet wird, etwa weil der Antragsteller dort nach Einreise in die EU als Erstes registriert wurde.

+++ 09:20 Gouverneur meldet Raketeneinschläge in Region Dnipro +++
Bei russischen Angriffen auf die Region Dnipro in der Nacht wurden Wohnungen und Geschäfte beschädigt. Das teilt Gouverneur Serhiy Lysak mit. Betroffen sind demnach unter anderem die Stadt Nikopol und Umgebung. Eine Rakete habe die Ukraine abschießen können, eine andere sei zudem in der Regionalhauptstadt Dnipro eingeschlagen. Opfer wurden keine gemeldet.

+++ 08:35 Bericht: Ukraine hat Drohnenangriffe abgewehrt +++
In der Nacht hat die Ukraine laut der Zeitung "Kyiv Post" zwei russische Raketen vom Typ CH-59 sowie elf Shahed-Drohnen abgeschossen. Insgesamt habe Russland eine ballistische Rakete vom Typ Iskander-M, fünf Lenkraketen CH-59 und zwölf Shahed-Drohnen abgefeuert.

+++ 07:57 Ukraine: 860 russische Soldaten in den letzten Tagen getötet +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte hat Russland seit Kriegsausbruch 288.630 Soldaten verloren. Das schreibt der Generalstab auf Facebook. Allein in den letzten Tagen seien es 860 Soldaten gewesen. Dem Bericht zufolge seien außerdem 4.965 russische Panzer, 6.910 Artilleriesysteme und 318 Flugzeuge zerstört worden.

+++ 06:29 ISW: Putin spricht verhaltener über Operation in Awdijiwka +++
Der russische Präsident Wladimir Putin versucht möglicherweise, die Erwartungen zur russischen Operation in der Nähe der ukrainischen Stadt Awdijiwka zu dämpfen, schreibt das Institut for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Bericht. In einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen habe Putin die Operation als "aktive Verteidigung" bezeichnet. Den Analysten zufolge ist das ein veränderter Ton im Vergleich zum Freitag, als der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebenzya, den Einsatz in Awdijiwka "aktive Kampfhandlungen" genannt habe. Nach ukrainischen Angaben verzeichnen die russischen Streitkräfte derzeit erhebliche Verluste auf dem Schlachtfeld in der Region Donezk.

+++ 05:02 Lawrow reist nach Peking, Putin vielleicht auch +++
Der russische Außenminister Lawrow ist in Peking eingetroffen. Der Minister halte sich als Teil einer russischen Delegation in der chinesischen Hauptstadt auf, teilt das russische Außenministerium mit. Zum zehnten Jahrestag seines Infrastrukturprojekts Neue Seidenstraße erwartet China ab Dienstag hochrangige Vertreter von 130 Ländern - darunter womöglich auch Putin. Es wäre der erste Besuch des Kreml-Chefs in China seit Russlands Angriff auf die Ukraine. Unter den Gästen in Peking sind mehrere Staatschefs, nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua soll auch Ungarns Ministerpräsident Orban in Peking sein.

+++ 03:05 Ukraine: Russland verstärkt Flotte im Schwarzen Meer +++
Russland soll die Schwarzmeerflotte um zwei Raketenträger erweitert haben. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf Militärbehörden in der Südukraine. Zwei neue Fregatten der russischen Marine seien bereits im Schwarzen Meer im Einsatz, ebenso wie ein U-Boot. Die Bedrohung durch Raketenangriffe werde derzeit als "sehr hoch" eingeschätzt.

+++ 22:25 Putin: Krieg der USA gegen Russland und China ist "Unsinn" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin sagt, er halte das Risiko eines gleichzeitigen Krieges der USA gegen Russland und China für "Unsinn". Ein Krieg zwischen Atommächten sei etwas, woran "niemand, der bei klarem Verstand ist", denken würde. Putin bezieht sich auf die Empfehlung eines parteiübergreifenden Ausschusses im US-Kongress. Dieser empfahl vor wenigen Tagen, die Vereinigten Staaten müssten sich auf mögliche gleichzeitige Kriege mit Russland und China vorbereiten, indem sie ihre konventionellen Streitkräfte ausbauen, Atomwaffen modernisieren und Allianzen stärken. Ein hochrangiges Ausschussmitglied sagte, es bestehe die Angst, dass eine Zusammenarbeit von Moskau und Peking zu zwei simultanen Kriegen führe. Die derzeitige nationale US-Sicherheitsstrategie zielt darauf ab, einen Konflikt zu gewinnen und gleichzeitig einen anderen abzuwenden.

+++ 21:43 Selenskyj warnt Behörden und Unternehmen vor russischer Angriffswelle +++
In der ukrainischen Großstadt Cherson treffen russische Lenkbomben kritische Infrastruktur und verursachen damit Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt wenige Stunden später: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem Herannahen des Winters weitere solcher russischen Angriffe geben wird. Darauf muss man vorbereitet sein." Die Luftverteidigung sei so weit es geht verstärkt worden, weitere würde folgen. Selenskyj ruft zudem die lokalen Behörden, insbesondere in Städten, Energieunternehmen und Telekommunikationsbetreiber zu eigenen Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen auf. "Damit der russische Terror die Ukraine in diesem Winter nicht aufhält", mahnt der Staatschef.

+++ 20:53 Generalstab in Kiew: "Lage in Ost- und Südukraine angespannt" +++
Im Laufe des Sonntags gibt es 57 Zusammenstöße ukrainischer Verteidigungskräfte mit russischen Streitkräften, gibt der ukrainische Generalstab an. "Die Lage in der Ost- und Südukraine bleibt angespannt." Das ukrainische Militär registrierte sieben Raketenangriffe und 54 Luftangriffe der Russen, sowie 22 Einsätze von Mehrfachraketenwerfersysteme gegen sich, die Stellungen ukrainischer Truppen und zivile Siedlungen angriffen. Zahlreiche Zivilisten seien getötet worden. Weitere wurden demnach verletzt. Wohngebäude und zivile Infrastruktureinrichtungen seien beschädigt worden.

+++ 20:11 Ukraine: Russen verlieren Tausende Soldaten sowie Panzer in Awdijiwka +++
Bei intensiven Kämpfen um Awdijiwka reiben sich die russischen Kräfte offenbar teilweise auf. Am Dienstag begann die Offensive auf die ukrainische Stadt nördlich der ostukrainischen Metropole Donezk, eine der größten Angriffsbewegungen seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Mindestens drei russische Bataillone, 6000 bis 9000 Soldaten plus Panzer und Fahrzeuge sollen beteiligt sein. Dazu kommen Luftangriffe und Dauerfeuer russischer Artillerie. Inzwischen haben die ukrainischen Verteidiger laut eigenen Angaben mehr als 100 russische Panzer sowie mehr als 180 gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Fast 3000 russische Soldaten seien gefallen. Laut einem ukrainischen Kommandeur zogen die Russen als langer Konvoi in die Schlacht; eine Taktik, die schon beim Marsch auf Kiew im vergangenen Jahr gescheitert war. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

+++ 19:46 US-Präsident Biden sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu +++
US-Präsident Joe Biden sichert zu, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. "Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt", sagt Biden dem Fernsehsender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. "Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung", betont er. "Und wenn wir es nicht machen, wer dann?" Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und soll am Sonntagabend Ortszeit vollständig ausgestrahlt werden. Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine rund 42 Milliarden Euro an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen - ein beachtlicher Teil davon geht in Raketen.

Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, mli/mdi/ino/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen