Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:12 Ukraine entwickelt eigene Flugabwehr +++

Die Ukraine arbeitet eigenen Angaben zufolge an der Entwicklung eigener Luftabwehrsysteme. Der Oberkommandeur der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, erklärt in einem Interview, die Abwehr der russischen Mittelstreckenrakete "Oreschnik" habe das von Russland angegriffene Land dazu motiviert. Bisher könnten nur wenige Systeme diese Art der Rakete abwehren, die Ukraine verfüge über keines davon. "Zu Sowjetzeiten haben wir alle Kontrollsysteme für Flugabwehrsysteme selbst hergestellt. Das heißt, wir haben die Kapazitäten und Möglichkeiten, einen eigenen Luftabwehrkomplex zu schaffen, und wir arbeiten daran", sagt Syrskyj. Das eigene System solle vergleichbar mit der US-Variante Patriot sein.

+++ 21:29 Bericht: Nordkoreanische Soldaten tragen Sprüche von Kim bei sich +++
Nordkoreanische Soldaten, die an der Seite der russischen Truppen in der Region Kursk gegen die Ukraine kämpfen, tragen einem Medienbericht zufolge teilweise Sprüche von Machthaber Kim Jong Un bei sich. Ukrainische Spezialkräfte haben der "Washington Post" eröffnet, was sie bei getöteten Soldaten gefunden hätten. Neben Militärequipment seien darunter auch handgeschriebene Neujahrsbriefe, die Botschaften beinhalten, die laut der US-Zeitung Kim zugeschrieben werden können. Wer die Briefe jedoch geschrieben hat, sei unklar.

"Ihr habt herzzerreißende Opfer und die Freude über kostspielige Siege, viele edle Kampferfahrungen, das unbezahlbare Gefühl echter Kameradschaft und Patriotismus erlebt, und das alles so weit weg vom Mutterland", heißt es laut der "Washington Post" in einer der Botschaften. "Ich weiß gar nicht, wie ich die richtigen Worte finden soll, um euch zu ermutigen und euch für euren Einsatz und eure unermüdlichen Bemühungen zu danken." Andere Dokumente ließen laut der US-Zeitung darauf deuten, dass die nordkoreanischen Soldaten ihre Erlebnisse detailliert dokumentierten. Sie nutzten die Einsätze an der Seite der russischen Truppen, um ein besseres Verständnis für neue Technologien zu sammeln, heißt es.

+++ 20:45 Litauischer Ex-Minister kritisiert Scholz: "Falsches Signal an Trump" +++
Der ehemalige litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis kritisiert die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz scharf. "Die Standpunkte des Kanzlers sind beim Thema Ukraine-Krieg manchmal schwierig. Scholz gibt Putin damit Luft zum Atmen", sagt Landsbergis dem Nachrichtenportal "t-online". Besonders problematisch sei die Entscheidung, drei Milliarden Euro an Waffenhilfe für die Ukraine zu stoppen. "Das sendet nicht nur ein falsches Signal an die Ukraine und an Putin, sondern auch an Donald Trump." Landsbergis betont jedoch auch, dass es in der Bundesregierung unterschiedliche Positionen gebe. "Ich habe die Zusammenarbeit mit Deutschland stets geschätzt. Gemeinsam mit Annalena Baerbock und auch Verteidigungsminister Boris Pistorius haben wir Fortschritte beim Thema Sicherheitspolitik gemacht", erklärt er. Doch Bundeskanzler Scholz vertrete einen anderen Kurs, der in seinen Augen problematisch sei.

+++ 20:05 Ex-US-General warnt Trump vor Deal mit Putin +++
Der ehemalige US-General Ben Hodges warnt vor einem voreiligen Friedensvertrag in der Ukraine. Hodges erklärt in der britischen "Sun", dass der kommende US-Präsident Donald Trump ein solches Abkommen meiden sollte, besonders wenn dieser Gebietsabtretungen der Ukraine in Betracht ziehen sollte. Hodgers argumentiert, dass Russland seine Ressourcen in einer Friedenszeit wieder aufbauen könne und dann, etwa zwei Jahre später, dann die gesamte NATO angreifen könnte. "Das ist eine Konstante. Solange man nicht zurückschlägt und ihnen die Konsequenzen für ihre Taten auferlegt, werden sie damit weitermachen", sagt Hodges. Der einzige Weg zum Kriegsende sei die Zerstörung der russischen Wirtschaft, erklärt der Ex-General.

+++ 19:32 Kiew meldet Luftalarm +++
In der Hauptstadt Kiew und mehreren Teilen der Ukraine herrscht derzeit Luftalarm. Die Luftstreitkräfte schreiben auf Telegram, dass die russischen Truppen mit Drohnen die Region Sumy angriffen. In Kiew sei am Nachmittag auch die Luftabwehr im Einsatz gewesen, berichtet das ukrainische Medium "Ukrinform".

+++ 18:52 Ukrainische Streitkräfte reagieren auf Personalmangel +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Aussage ihres Oberkommandeurs Olexander Syrskyj zu wenig Soldaten. "Wir müssten die Zahl unserer mechanisierten Brigaden angemessen erhöhen", sagt er im Rundfunk. "Aber die Mobilisierungskapazität reicht leider nicht aus, um diesen Bedarf zu decken." Daher habe man begonnen, die rückwärtigen Dienste auszukämmen. "Innerhalb vernünftiger Grenzen" werde nunmehr Personal aus der Logistik, Versorgung und Instandhaltung abgezogen, um Lücken zu füllen und neue Einheiten aufzustellen. Anlass zu dieser Aussage Syrskyjs waren Beschwerden aus Luftwaffenverbänden zu Forderungen, dass von dort hoch qualifiziertes Personal abgezogen werden sollte, um an den Fronten eingesetzt zu werden. Die Armeeführung habe diesen Bestrebungen einen Riegel vorgeschoben, sagt Syrskyj. Dies seien erfahrene Spezialisten, "die durch niemanden ersetzt werden können".

+++ 17:58 Ukraine fängt neuartige russische Shahed-Drohne ab +++
Die ukrainischen Luftverteidigungskräfte hat offenbar eine neuartige russische Shahed-Drohne abgefangen. Wie das ukrainische Medium "Defense Express" berichtet, soll die Serie die Bezeichnung "Ъ" getragen haben. Das lege nahe, dass Russland mittlerweile bei der vierten Generation der Drohnen iranischer Bauart angekommen sei. Unklar sei jedoch, was die Vorteile der neuen Serie seien. Der Produktionsnummer zufolge sollen etwa 200 Stück davon produziert worden sein.

+++ 17:36 Militärexperte warnt dringend vor Waffenruhe +++
Im Falle einer Waffenruhe rechnet der ukrainische Militärexperte und Analytiker Olexander Kowalenko mit einem massiven Militäraufbau Russlands. Innerhalb eines Jahres könnte Moskau sein militärisches Potenzial ausweiten, wird Kowalenko von der Agentur Unian zitiert. Damit drohe aber das klassische Szenario eines dritten Weltkriegs. Russland könne innerhalb von zwölf Monaten alle Komponenten seiner Streitkräfte - vor allem Panzer, Artillerie und Raketen - unbehindert ausbauen. Zudem sei mit steigenden Zahlen von Infanterie zu rechnen - bis zu 1,2 Millionen Mann. Sollten Moskau und Pjöngjang weiterhin an ihrer Zusammenarbeit festhalten, wären bis zu 50.000 Soldaten aus Nordkorea als Verstärkung zu erwarten, meint er. "Diese Anhäufung wird um ein Vielfaches höher sein als das, was den russischen Besatzungstruppen am 24. Februar 2022 (zu Beginn der Offensive gegen die Ukraine) zur Verfügung stand."

+++ 17:00 Im Gebiet Kursk: Moskau wirft Kiew Tötung von Zivilisten vor +++
Moskau wirft den ukrainischen Streitkräften vor, bei ihrer Besetzung im Gebiet Kursk mindestens sieben Zivilisten in dem Dorf Russkoje Poretschnoje im Kreis Sudscha getötet zu haben. Die Bewohner seien tot im Keller eines Wohnhauses gefunden worden, teilt das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit. Zuvor haben Moskauer Staatsmedien Videoaufnahmen veröffentlicht aus einem Keller, in dem russische Soldaten auf Opfer zeigen. Darauf sollen auch Leichen erschossener älterer Menschen mit Folterspuren und gefesselten Händen zu sehen sein. Die Echtheit der teils unkenntlich gemachten Aufnahmen und die Behördenangaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Von ukrainischer Seite gibt es bislang keine Reaktion.

+++ 16:17 In nur einer Woche: Ukraine zählt mehr als 1000 russische Luftangriffe +++
Nach einer Woche mit mehr als 1000 russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes zur Bereitstellung weiterer Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot aufgerufen. "Wir brauchen die starke Unterstützung unserer Partner", teilt Selenskyj in seinem Kanal im auf Telegram mit. "Mehr Patriots für die Ukraine bedeuten mehr Schutz für das Leben." Bei den Angriffen gab es demnach mehrere Tote und Verletzte. Allein in dieser Woche habe Russland die Ukraine mit mehr als 660 Gleitbomben, rund 550 Drohnen und fast 60 Raketen angegriffen. 33 Raketen, darunter ballistische, und mehr als 300 Drohnen habe die ukrainische Flugabwehr abgeschossen.

+++ 15:35 Neue ukrainische Wehr-Ombudsfrau sieht vor allem zwei Probleme +++
Die neue Wehrrechtsbeauftragte der Ukraine, Olha Reshetylova, zählt 20 Tage nach Amtsantritt bereits mehr als 3876 Beschwerden. Dies berichtet "Kyiv Independent" mit Verweis auf einen Facebook-Post der Ombudsfrau. Sie macht in ihrer ersten Bilanz vor allem zwei Hauptgründe für die Beschwerden aus: fehlende Behandlungen oder Überweisungen an medizinische Dienste und Probleme beim Wechsel zwischen militärischen Einheiten. Gerade ersteres stelle Kommandanten vor schweren Entscheidungen. Zum einen seien diese mit "katastrophalem" Personalmangel konfrontiert und medizinische Anfragen würden auch missbraucht werden, zum anderen seien Soldaten jedoch die ärztliche Behandlung von Verletzungen, dringenden und geplanten Operationen, akuten PTBS- oder Panikattacken und Symptomen schwerer Gehirnerschütterungen verweigert worden.

+++ 14:56 Belarussin stirbt im Kampf für Ukraine +++
Eine Belarussin ist nach ukrainischen Angaben im Kampf gegen Russland getötet worden. Wie die "zweite internationale Legion zur Verteidigung der Ukraine" auf Facebook meldet, sei die 24-jährige Soldatin am Freitag in einem Kampfeinsatz gestorben. Demnach sei sie bei der Verteidigung von Pokrowsk beteiligt gewesen.

+++ 14:16 Bericht: Geheimdienste gehen bei Ostseekabeln von Unfällen aus +++
Nach einer Reihe von Zwischenfällen, bei denen Kommunikationskabel in der Ostsee beschädigt wurden, sind die Geheimdienste in den USA und Europa laut einem Bericht der "Washington Post" zunehmend davon überzeugt, dass diese durch Unfälle verursacht wurden. Wegen der Befürchtung, Schiffe der russischen Schattenflotte könnten absichtlich Kommunikationskanäle zerstören, entsandte die NATO Anfang des Monats zusätzliche Patrouillenschiffe in das Gebiet. In dem Bericht der "Washington Post" werden hochrangige Beamte aus drei Ländern zitiert, die an der Untersuchung der Ursache beteiligt waren. Demnach haben die Ermittler keine Beweise dafür gefunden, dass die Schiffe, die verdächtigt wurden, die Kabel mit ihrem Anker beschädigt zu haben, von Moskau gesteuert wurden. Auch soll es keine Anhaltspunkte dafür geben, dass die Kabel absichtlich beschädigt wurden.

+++ 13:34 Merz: Pistorius und Baerbock riefen mich wegen Scholz-Blockade an +++
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat betont, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einem Antrag der Bundesregierung zustimmen würde, der Ukraine drei Milliarden Euro mehr Militärhilfe zu leisten. Sowohl der SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius als auch die Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock hätten ihn deshalb angerufen, um zu fragen, ob er dies unterstütze, sagt der CDU-Vorsitzende auf einer CDU-Veranstaltung im sauerländischen Brilon. "Wenn die Bundesregierung den Vorschlag macht, dann werden wir dem nicht widersprechen", fügt er hinzu. Umso "schäbiger" sei die Haltung von Kanzler Olaf Scholz, der die zusätzliche Militärhilfe nur mit einem Überschreitensbeschluss, also einer Sonderkreditlinie neben dem Haushalt, ermöglichen wolle. Scholz hatte auf eine bereits bestehende Haushaltslücke für 2025 von 25 bis 26 Milliarden Euro verwiesen. "Diesen Weg gehen wir nicht mit. Das können wir aus dem laufenden Haushalt machen", betont Merz dagegen.

+++ 13:08 Expertin: "Gibt einige Kritik an Ukraine-Handhabe um Pokrowsk" +++
Russland meldet im Osten der Ukraine die Einnahme weiterer Dörfer, Kiews Militär hingegen spricht nur von "zahlreichen Angriffen" des russischen Militärs, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet. Die Kämpfe hätten sich vor Trumps Amtsantritt noch einmal intensiviert.

+++ 12:20 Russland erhöht Druck auf wichtiges ukrainisches Bollwerk +++
Der britische Geheimdienst berichtet auf X, dass russische Truppen den Druck auf das Dorf Welyka Nowosilka im zentralen Teil des Bezirks Donezk erhöhen. Im Post heißt es, dass die russischen Streitkräfte im Januar 2025 nach Norden vorgerückt seien und die Dörfer Neskuchne und Vremivka erobert haben. Welyka Nowosilka liegt seit dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine an der Frontlinie und gilt zu den Bollwerken der ukrainischen Verteidigungspläne im Osten. Russlands Bemühungen, die Siedlung im Sommer 2022 einzunehmen, blieben erfolglos, und der Ukraine gelang es 2023, die russischen Truppen nach Süden zurückzudrängen. Nach der Eroberung anderer Städte im Osten, insbesondere von Wuhledar im Oktober 2024 und Kurakhove Anfang Januar 2025, rückt Russland nun in diesem Gebiet wieder weiter vor.

+++ 11:48 Anwalt in Ukraine soll russische Spione angeworben und verteidigt haben +++
Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat in Kiew einen Rechtsanwalt verhaftet, der Agenten für den russischen Militärgeheimdienst (GRU) angeworben haben soll, wie der SBU in einer Pressemitteilung mitteilt. Der Anwalt verteidigte auch mindestens einen der von ihm angeworbenen Agenten. In der Pressemitteilung heißt es, dass der Verdächtige 2015 in Russland von einem GRU-Offizier während eines persönlichen Treffens rekrutiert wurde. Neben der Rekrutierung und Verteidigung der Spione vor Gericht gab der SBU an, der Verdächtige habe auch Informationen über SBU-Mitarbeiter weitergegeben. Für jede Rekrutierung habe er demnach Geld erhalten.

+++ 11:12 Lawrow kritisiert Biden scharf +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat laut der staatlichen Nachrichtenagentur "Tass" den scheidenden US-Präsident Joe Biden scharf angegriffen. Biden habe den Beziehungen zwischen den USA und Russland einen "enormen Schaden" zugefügt. Genau wie Obama habe Biden kurz vor dem Regierungswechsel Sanktionen gegen Russland beschlossen. "Natürlich war das nicht der beste Start für unsere Beziehungen", sagt Lawrow mit Bezug auf Obamas Sanktionen zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2016. Nun wolle Biden dasselbe tun. Obama hatte damals als Reaktion auf russische Cyberangriffe während der Wahlen 35 russische Diplomaten aufgefordert, die Vereinigten Staaten zu verlassen.

+++ 10:40 Angriffe in der Nacht: Ukraine schießt 43 Drohnen ab +++
Insgesamt griffen russische Streitkräfte die Ukraine in der Nacht mit 61 Drohnen an, wie die ukrainischen Streitkräfte bekannt geben. 43 der Drohnen schossen die Streitkräfte laut Mitteilung der ukrainischen Flugwaffe ab, 15 verschwanden vom Radar.

+++ 09:59 Fast 200 Gefechte, die Hälfte an Pokrowsk-Front +++
Die ukrainischen und russischen Streitkräfte stießen am gestrigen Samstag im gesamten Kriegsgebiet 199 Mal zusammen, wobei allein an der Pokrowsker Front 98 Gefechte registriert wurden. Das teilen die ukrainischen Streitkräfte auf Facebook mit. An der Charkiw-Front führten russische Truppen sechs Angriffe in der Nähe der Siedlung Wowtschansk durch. An der Kupiansk-Front wehrten die ukrainischen Verteidiger russische Angriffe in der Nähe der Siedlungen Petropawliwka, Lozowa und Pischtschane ab, wo in den vergangenen 24 Stunden neun Angriffe stattfanden.

+++ 09:24 Grünen-Fraktionschefin stellt sich bei Ukraine-Milliarden gegen Scholz +++
In der Debatte um weitere Milliarden-Hilfen für die Ukraine hat sich Grünen-Bundestagsfraktionschefin Britta Haßelmann auf die Seite von Außenministerin Annalena Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius gestellt. Diese hätten "vorgeschlagen, wie man jetzt weitere drei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt für die Ukraine und die Sicherung des Friedens in Europa bereitstellen kann", sagt Haßelmann. Die Grünen-Politikerin betont, dass der Bundeshaushalt für das laufende Jahr erst nach der Bundestagswahl in fünf Wochen beraten und beschlossen werde. "Da muss man ohnehin noch mal ran. Wer wüsste das besser als Olaf Scholz", sagt Haßelmann mit Blick auf den Bundeskanzler. Baerbock und Pistorius hatten weitere drei Milliarden Euro an Hilfen für die Ukraine gefordert. Scholz soll dies im Kabinett aber blockiert haben. Vor allem aus Reihen der Grünen kam daran Kritik.

+++ 08:48 ISW: Russland verlegt Truppen nach Pokrowsk +++
Laut Analysten des Insituts für Kriegsforschung (ISW) verlegt Russland Einheiten, insbesondere von der Kurachowe-Front, um die Offensive auf Pokrowsk zu verstärken. Die Analysten gehen davon aus, dass Russland südlich von Pokrowsk eine Angriffsgruppe zusammengestellt hat, wahrscheinlich als Teil der laufenden Bemühungen, die Offensivoperationen südlich und südwestlich der Stadt zu intensivieren.

+++ 08:06 Ukraine: Russland verlor mehr als 1500 Soldaten seit gestern +++
Nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs hat die russische Seite in den vergangenen 24 Stunden 1580 Soldaten verloren, die entweder getötet oder verwundet wurden. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Verluste nach ukrainischer Zählung seit Beginn der Großoffensive im Februar 2022 auf über 800.000. Seit gestern zählte die ukrainische Armee beim Gegner außerdem 8 zerstörte Panzer, 36 zerstörte Drohnen und 18 Fahrzeuge.

+++ 07:32 Ukraine: Nur wer Militäreid ablegt, darf studieren +++
Ukrainische Universitätsstudenten, die die Prüfung für die militärische Grundausbildung nicht bestehen oder sich weigern, den militärischen Eid abzulegen, dürfen ihr Studium nicht fortsetzen, sagt der stellvertretende Verteidigungsminister Sergyi Melnyk laut "Kyiv Independent". Melnyks Äußerungen folgen auf die Ankündigung des Verteidigungsministeriums, dass die militärische Grundausbildung für Studenten, die an Hochschulen eingeschrieben sind, im September 2025 beginnen wird. "Ich möchte betonen, dass (die militärische Grundausbildung) für alle verpflichtend ist", sagt Melnyk. "Und wenn Studenten die Prüfung aus irgendeinem Grund nicht oder nur unzureichend bestehen, wenn sie sich weigern, den militärischen Eid abzulegen, werden sie in Zukunft nicht mehr an Hochschulen studieren können".

+++ 06:57 Russischer Angriff trifft ältesten McDonald's der Ukraine +++
Ein russischer Raketenangriff auf Kiew am Samstag hat die älteste McDonald's-Filiale der Ukraine beschädigt. Die Filiale wurde 1997 eröffnet und ist die erste Filiale des Landes. McDonald's Ukraine bestätigt den Schaden: "Heute wurde bei einem Luftangriff auf Kiew ein McDonald's-Restaurant in der Nähe der Lukianivska-Metrostation beschädigt. Unsere Mitarbeiter konnten sich dank unserer Sicherheitsprotokolle rechtzeitig in einen Schutzraum retten." Das Restaurant ist derzeit geschlossen, aber das Unternehmen hat zugesagt, die Schäden zu beheben. Der Raketenangriff verursachte erhebliche Zerstörungen im Kiewer Stadtteil Shevchenkivskyi. Drei Menschen wurden getötet, drei weitere erlitten Verletzungen

+++ 06:22 Deutschland und Litauen verhandeln über Ausbildungs-Deal +++
Litauen fordert nach einer Entscheidung für deutlich höhere Verteidigungsausgaben von mehr als fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes mehr Tempo beim Aufbau einer glaubhaften Abschreckung. Die neue litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė verweist auf eine wachsende Bedrohung aus Russland. Auf Prioritäten angesprochen nennt Šakalienė zuvorderst eine schnellere Beschaffung von Waffen und Panzern für eine neue litauische Heeres-Division bis zum Jahr 2030. Darunter ist auch der vereinbarte Kauf von Leopard-Kampfpanzern in Deutschland. Sie wolle bei Waffen und Ausrüstung die Möglichkeit schnellerer Zahlungen im Gegenzug für vorgezogene Lieferungen. Mit Deutschland liefen zudem detaillierte Verhandlungen über die Ausbildung von Soldaten. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Die litauischen Verteidigungsausgaben sollen sich vom nächsten Jahr an in einem Korridor zwischen fünf und sechs Prozent bewegen.

+++ 05:40 Selenskyj: Arbeiten an besserer Flugabwehr +++
Nach neuen verheerenden Angriffen mit russischen ballistischen Raketen sagt Selenskyj, dass die Ukraine sich für einen besseren Schutz ihrer Städte darum bemüht, mehr Flugabwehrsysteme zu bekommen. Die Ukraine arbeitet zudem auch selbst an modernen Systemen, die solche Luftschläge mit ballistischen Raketen abwehren können, sagt Selenskyj in seiner Videobotschaft. Die ukrainische Flugabwehr berichtete zuvor, zwei von vier Raketen vernichtet zu haben. Der Luftalarm setzte nach Berichten von Augenzeugen erst ein, als es bereits zu Explosionen kam. Selenskyj erklärt auch, dass die Ukraine daran arbeitet, die Abschusssysteme auf russischem Gebiet für solche ballistischen Raketen zu zerstören. Das Land entwickelt dafür nicht zuletzt eigene Raketen mit größerer Reichweite.

+++ 04:55 Ukrainische Studenten werden ab sofort verpflichtend für den Krieg ausgebildet +++
Studenten in der Ukraine müssen fortan kriegstauglich sein, um studieren zu dürfen. Dies kündigt Verteidigungsminister Serhiy Melnyk an und folgt damit dem Beschluss seines Ministeriums vom Freitag. "Ich möchte betonen, dass die militärische Grundausbildung für jeden obligatorisch ist", sagt Melnyk. "Und wenn Studierende die Prüfung aus irgendeinem Grund nicht oder nur unzureichend bestehen, oder wenn sie sich weigern, den Militäreid abzulegen, können sie künftig nicht an Hochschulen studieren." Frauen und Männer zwischen 18 und 25 Jahren müssen jetzt an 90 Stunden theoretischer Ausbildung teilnehmen. Die Herren zusätzlich an 210 Stunden praktischer Ausbildung. Auf diesem Weg will Selenskyj verhindern, dass sich Ukrainer an Universitäten einschreiben, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen.

+++ 03:30 Russische Kräfte bringen zwei Siedlungen unter ihre Kontrolle +++
Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums bringen die russischen Streitkräfte zwei weitere Siedlungen in der ostukrainischen Donezk-Region unter ihre Kontrolle. In einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs werden die Siedlungen nicht erwähnt. Dort heißt es, die russischen Streitkräfte hätten 84 Angriffe auf die Stadt Pokrowsk ausgeführt. Zurzeit liefern sich russische und ukrainische Soldaten noch vierzehn Gefechte in der Region. Pokrowsk ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Standort der einzigen Kokskohlegrube der Ukraine.

+++ 02:20 Kommissar sieht weitere Hürden bei ukrainischen EU-Beitrittsverhandlungen +++
Christophe Hansen sieht noch größere Hürden für einen EU-Beitritt der Ukraine. "Grundsätzlich ist ein Beitritt der Ukraine in die EU erst möglich, wenn es Frieden im Land gibt. Aber zusätzlich muss die Ukraine auch noch einige Hausaufgaben erledigen", sagte der EU-Agrarkommissar den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Vor allem wird es für die dortigen Landwirte darum gehen, sich an unsere Produktionsstandards anzupassen." Große Unterschiede gibt es seiner Ansicht nach etwa bei der Geflügelhaltung. "Bevor solche Standards sich nicht angeglichen haben, ist ein Beitritt unrealistisch."

+++ 01:10 Selenskyj droht Staatsverrätern +++
Wolodymyr Selenskyj droht Verrätern im eigenen Land für ihre Unterstützung des Kriegsgegners Russland Konsequenzen an. "Wir gehen gegen Verräter und alle Arten von Machenschaften vor, die unseren Staat und unsere ukrainische Gesellschaft schwächen", sagt er in seiner Videobotschaft. "Und jeder, der den Weg gegen die Ukraine, gegen das Recht in der Ukraine einschlägt, muss daran denken, dass es eine Antwort geben wird." Zugleich lobt Selenskyj die Arbeit der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden, darunter Geheimdienste, Ermittlungsstellen und Staatsanwaltschaft als "sehr gut". Der Präsident nennt selbst keine Details, allerdings hatten der Geheimdienst SBU und die Generalstaatsanwaltschaft tagsüber ungewöhnlich viele, nicht überprüfbare Mitteilungen über gefasste mutmaßliche Kollaborateure und Agenten Russlands herausgegeben.

+++ 00:10 Luftalarm in Kiew und elf weiteren Regionen +++
In Kiew und elf weiteren Regionen der Ost- und Nordukraine wurde wegen der Gefahr des Einsatzes ballistischer Waffen Luftalarm ausgerufen.

+++ 23:30 Kickl: Angebliche Russland-Nähe der FPÖ ist vielmehr "Neutralitäts-Nähe" +++
Der FPÖ-Chef Herbert Kickl wehrt sich gegen die Behauptung, er sei russlandfreundlich. Die ihm zugeschriebene Russland-Nähe sei vielmehr eine "Neutralitäts-Nähe", so Kickl. Österreich ist laut Verfassung zur Neutralität verpflichtet und kein NATO-Mitglied. Die FPÖ ist unter anderem gegen die Russland-Sanktionen der EU. Die Parlamentswahl im September 2024 gewann die FPÖ vor der ÖVP. Beide Parteien sind in aussichtsreichen Koalitionsgesprächen.

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Quelle: ntv.de, ses/mpa/toh/dpa/rts/AFP

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