Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:52 Russland meldet weiteren Drohnenangriff auf Kursk +++
Die Drohnenangriffe auf Kursk gehen offenbar weiter. Das russische Verteidigungsministerium meldet, die Luftabwehr habe um 20:30 Uhr Ortszeit eine ukrainische Drohne abgeschossen, ein auf Telegram-Kanälen veröffentlichtes Video zeigte Rauchwolken nahe des Flughafens östlich der Stadt. Kiew äußert sich bislang nicht dazu. Drohnen hatten bereits früher am Tag Ziele in der rund 110 Kilometer hinter der Grenze liegenden Stadt attackiert. Eine soll das Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen haben, eine zweite eine Ölraffinerie. Im Herbst hatte Russland mit dem Aufbau von Verteidigungsstellungen in der Grenzregion begonnen. Diese sind laut ukrainischen Angaben inzwischen verwaist.
+++ 22:18 "Produktive Woche": Selenskyj zieht Fazit seiner US- und Kanada-Reise +++
Präsident Selenskyj hat nach seiner Reise in die USA und nach Kanada ein zufriedenes Fazit gezogen. Mit den beiden westlichen Partnerstaaten seien Absprachen über Militär- und Finanzhilfe sowie eine gemeinsame Waffenproduktion getroffen worden, sagte er in seiner abendlichen Ansprache auf seinem Telegram-Kanal. "Es war eine produktive Woche." Mit der US-Regierung wurde demnach eine Entscheidung über ein militärisches Hilfspaket getroffen. Es umfasse unter anderem Munition für Artillerie - darunter auch Himars-Mehrfachraketenwerfer - und Luftverteidigung, sowie weitere Luftabwehrsysteme, taktische Fahrzeuge und andere Arten von Waffen. Die lange von Kiew geforderten US-amerikanische ATACMS-Raketen erwähnte Selenskyj in seiner Ansprache nicht.
+++ 21:35 Ukrainische Streitkräfte rücken bei Melitopol vor +++
Die ukrainische Armee setzt ihre Gegenoffensive bei Melitopol fort. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. "Die Verteidigungsstreitkräfte setzen ihre Offensive im Sektor Melitopol fort. Unsere Verteidiger haben erfolgreich feindliche Angriffe in der Nähe von Robotyne in der Oblast Saporischschja abgewehrt", heißt es in einem Bericht vom Generalstab.
+++ 20:15 US-Beamter: Wagner-Truppen noch nicht aus Afrika abgezogen +++
Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen US-Verteidigungsbeamten keinen Abzug der Wagner-Truppen aus Afrika "in nennenswerter Zahl" festgestellt. Das berichtete der US-Sender CNN. Die Zahl der Wagner-Truppen in Afrika, die sich vor allem in der Zentralafrikanischen Republik, Mali und Libyen befinden, bleibe "ziemlich stabil", sagte der Beamte dem Sender. Es gebe auch Hinweise darauf, dass die Wagner-Kräfte den Putschversuch im Juli in Niger "auszunutzen versuchen", um dort Fuß zu fassen, so der Beamte weiter, ohne näher darauf einzugehen.
+++ 18:45 Ukrainischer Geheimdienst: Saboteure greifen russische Militärziele in Moskau an +++
"Unbekannte Saboteure" haben militärische Einrichtungen in den russischen Regionen Moskau und Kaluga angegriffen. Dies berichtet die Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst. Auf einem Militärstützpunkt im Bezirk Naro-Fominsky bei Moskau wurde offenbar ein Tanklastwagen zerstört. Vier Fahrzeuge mit Anhängern auf einem anderen Stützpunkt in der Stadt Kaluga wurden wohl ebenfalls zerstört. Weitere Einzelheiten seien noch nicht bekannt.
+++ 17:17 Selenskyj spricht mit führenden amerikanischen Geschäftsleuten über den Wiederaufbau+++
Während seines Besuchs in den USA hat sich Präsident Selenskyj nach eigenen Angaben mit führenden Geschäftsleuten und Finanziers getroffen. Dies berichtet der Sender France24 unter Berufung auf eine Telegramm-Nachricht des ukrainischen Präsidenten. Mit diesen habe er über Investitionsmöglichkeiten in der Ukraine gesprochen. Unter anderem war Michael Bloomberg, Larry Fink und Bill Ackman anwesend. Laut Selenskyj sind sie bereit, große Summen in den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg zu investieren. "Die amerikanischen Unternehmer und Finanziers haben ihre Bereitschaft bekräftigt, unmittelbar nach dem Ende des Krieges und dem Erhalt von Sicherheitsgarantien in großem Umfang in unserem Land zu investieren", schrieb er auf Telegramm. "Wir arbeiten für den Sieg und den Wiederaufbau der Ukraine."
+++ 16:39 Offenbar mehrere Wagner-Kämpfer bei Absturz von Flugzeug in Mali getötet +++
Beim Absturz eines Flugzeugs in Mali sind mutmaßlich mehrere Menschen getötet worden, darunter vor allem Mitglieder der russischen Söldnergruppe Wagner. Die bei der Landung abgestürzte Maschine gehörte der malischen Armee, wie ein Militärvertreter mitteilte. Das abgestürzte Flugzeug "mit Verbündeten" sei in Gao im Einsatz gewesen.
+++ 15:47 Putin-Kritiker Kara-Mursa in Strafkolonie in Sibirien angekommen +++
Der zu 25 Jahren Haft verurteilte russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa ist in einem sibirischen Straflager angekommen. Sein Mandant sei in die Hochsicherheitskolonie IK-6 nach Omsk gebracht worden, um dort seine Strafe abzusitzen, teilte Kara-Mursas Anwalt Wadim Prochorow mit. Die gesamte Reise von Moskau ins 2700 Kilometer entfernte Omsk habe knapp drei Wochen gedauert. "Er wurde sofort in einer Isolationszelle untergebracht", fügte Prochorow hinzu.

Kara-Mursa war im April nach einem Prozess hinter verschlossenen Türen für schuldig befunden worden, "falsche Informationen" über die russische Armee verbreitet und Verbindungen zu einer "unerwünschten Organisation" unterhalten zu haben.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 15:01 Tote und Verletzte bei Luftangriffen im ukrainischen Gebiet Cherson +++
Bei russischen Luftangriffen auf das südukrainische Gebiet Cherson sind nach örtlichen Behördenangaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. In der Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro sei eine Frau ums Leben gekommen, in dem Dorf Lwowe ein Mann. Bei dem Beschuss durch russische Flugzeuge seien zudem mehrere Menschen verletzt worden.
+++ 14:00 Budanow: Russische Marinebrigade "vollständig besiegt" +++
Die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade der russischen Schwarzmeerflotte ist laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, im Süden der Ukraine aufgerieben worden. "Diese Brigade wurde vollständig besiegt, völlig zerschlagen, und jetzt haben sie sich zurückgezogen und werden durch Luftlandetruppen ersetzt", sagt Budanow im Gespräch mit dem Online-Portal The War Zone. Nach Angaben der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) operierte die Einheit seit März in der Region Saporischschja. Demnach erlitt die Brigade in der Vergangenheit schwere Verluste und musste aufgrund dessen schon einmal neu gruppiert werden. Im vergangenen September meldete der ukrainische Generalstab, dass die 810. Brigade mehr als 85 Prozent ihres Personals verloren habe und sich viele Soldaten geweigert hätten, wieder in den Kampf zu ziehen.
+++ 13:11 Besatzungschef Puschilin verhängt Ausgangssperre in Region Donezk +++
Der von Russland eingesetzte Besatzungschef der Region Donezk, Denis Puschilin, verhängt eine Ausgangssperre. Von elf Uhr abends bis vier Uhr morgens dürften sich Zivilisten in den von Russland kontrollierten Gebieten nicht auf der Straße und auf öffentlichen Plätzen aufhalten, heißt es in einem von Puschilin bereits am vergangenen Montag unterzeichneten, aber erst heute veröffentlichten Dekret. An der Grenze zu den Regionen Luhansk und Saporischschja werden demnach Kontrollstellen und Sicherheitsposten eingerichtet. Für Versammlungen, Kundgebungen und andere Massenveranstaltungen müssen Sondergenehmigung der Behörden eingeholt werden. Zudem wird mit dem Dekret eine Militärzensur von Briefpost, E-Mails, Handy-Nachrichten und die Überwachung von Telefongesprächen angekündigt.
+++ 12:26 Bericht: Drohne trifft FSB-Gebäude in Kursk +++
Eine ukrainische Drohne hat einem Bericht zufolge ein Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in der Stadt Kursk getroffen. Das meldet die Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" unter Bezug auf eine Quelle im ukrainischen Militärgeheimdienst. Weitere Informationen zu möglichen Schäden oder Opfern sind nicht bekannt. Laut der Quelle erhielt das Gebäude einen "Volltreffer".
+++ 10:51 DeSantis gegen NATO-Beitritt der Ukraine +++
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis ist gegen eine Aufnahme der Ukraine in die NATO. "Ich glaube nicht, dass eine NATO-Mitgliedschaft in unserem Interesse ist", sagt der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida in dem Podcast The Glenn Beck Program. "Das würde uns nur noch mehr Verpflichtungen auferlegen. Wenn Sie also mehr Verpflichtungen hinzufügen, welche Vorteile erhalten wir dann als Gegenleistung?" Weiter sagt DeSantis, die USA sollten Kiew keinen "Blankoscheck" ausstellen, ohne zu versuchen, ein Ende der Kämpfe in der Ukraine zu erzwingen.
+++ 10:03 Ukraine: Russische Stellungen in Region Kursk verlassen und verwildert +++
Viele russische Verteidigungsstellungen in der russischen Grenzregion Kursk sind nach Angaben aus Kiew nicht bemannt und in einem schlechten Zustand. "Die neuesten Luftaufnahmen zeigen, dass fast alle Befestigungsanlagen verlassen und größtenteils von Gestrüpp überwuchert sind", berichtet das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine. Kiew zufolge wurden die Anlagen aufgegeben, weil der Großteil des Militärpersonals an die Front in die Ukraine verlegt wurde.
+++ 09:08 Kiew: Rücken im Süden weiter vor +++
Ukrainische Truppen rücken nach offiziellen Militärangaben an der Front im Süden bei dem Dorf Werbowe weiter vor. Im Bericht des Generalstabs heißt es: Die Truppen "verdrängen bei Werbowe im Gebiet Saporischschja den Gegner aus seinen Stellungen und setzen sich an den erreichten Positionen fest". Weitere eigene Angriffe meldet das ukrainische Militär von der Front bei der Stadt Bachmut im Donbass. Bei den Orten Bilohoriwka und Marjinka im Gebiet Donezk seien russische Angriffe abgewehrt worden.
+++ 08:24 ISW: Winter wird ukrainische Gegenoffensive nicht beenden +++
Nach Ansicht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) wird der kommende Winter den Vormarsch der ukrainischen Truppen nicht stoppen. "Das jahreszeitlich bedingte Wetter kann zwar die Bewegungen am Boden verlangsamen und die Logistik beeinträchtigen, wird aber kein endgültiges Ende der ukrainischen Gegenoffensive bedeuten", heißt es im aktuellen Lagebericht. "Der Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive dürfte vielmehr vom russischen und ukrainischen Kräfteverhältnis sowie von der westlichen Hilfe für die Ukraine abhängen", so das ISW.
+++ 07:24 Zweites in der Ukraine beladenes Getreideschiff erreicht Istanbul +++
Zwei Monate nach dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen erreicht ein zweites mit Weizen aus der Ukraine beladenes Schiff die Türkei. Der Frachter "Aroyat" lief am Morgen in Istanbul über den südlichen Ausgang des Bosporus ins Marmarameer, wie aus Daten der Websites Marine Traffic und Vessel Finder hervorgeht. Das Schiff hat 17.600 Tonnen Weizen geladen, die für Ägypten bestimmt sind.
+++ 06:35 Budanow: Werden Wagner überall auf der Welt bekämpfen +++
Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes (HUR), Kyrylo Budanow, will Berichte über die angebliche Beteiligung ukrainischer Spezialeinheiten an Drohnenangriffen im Sudan weder bestätigen noch dementieren. "Ich persönlich habe vor einem Jahr öffentlich gesagt, dass alle russischen Kriegsverbrecher, die gegen die Ukraine gekämpft haben, kämpfen oder kämpfen wollen, überall auf der Welt bestraft werden", sagt Budanow im Gespräch mit "Voice of America". Im Sudan habe es mit Unterstützung der Russen einen Aufstand gegeben. "Einheiten der Wagner-Gruppe waren sowohl an der Organisation als auch direkt am Putsch selbst beteiligt. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Das sind unsere Feinde, und wir werden überall auf der Welt handeln“, so Budanow.
+++ 02:45 74-Jährige stirbt bei Angriff im Gebiet Donezk +++
Bei russischen Angriffen im ostukrainischen Gebiet Donezk ist eine 74 Jahre alte Frau in der Ortschaft Elizawetiwka getötet worden. In der Stadt Awdijiwka wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein 44 Jahre alter Mann durch Granatenbeschuss verletzt. Elizawetiwka soll mit Kanonenartillerie beschossen worden sein, Awdijiwka mit Mehrfachraketenwerfern.
+++ 21:33 Selenskyj betont bei Zwischenstopp Beziehungen zum polnischen Volk +++
Angesichts der jüngsten Verstimmungen zwischen Polen und der Ukraine sendet der Präsident Selenskyj Freundschaftssignale an die polnische Bevölkerung. Auf der Rückreise vom UN-Hauptsitz in New York legt Selenskyj einen Zwischenstopp in Polen ein und zeichnet dort zwei Vertreter der Zivilgesellschaft für ihren Einsatz aus - eine Frau und einen Mann, die die mediznische Versorgung verletzter ukrainischer Kinder sowie verwundeter Soldaten organisiert haben. Er dankt allen Polen, die der Ukraine geholfen hätten. Herausforderungen könnten die Bindungen der beiden Völker nicht erschüttern.
+++ 20:23 Lawrow wirft Westen "direkten Kampf" gegen Russland in Ukraine vor +++
Außenminister Lawrow hat den westlichen Staaten wegen ihrer Unterstützung für die Ukraine vorgeworfen, "direkt" gegen Russland zu "kämpfen". "Sie können es nennen wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns", sagte Lawrow am Rande der UN-Vollversammlung in New York. "Wir nennen es hybriden Krieg, aber das ändert nichts an der Wirklichkeit", fügte er hinzu und verwies auf Finanzhilfe, Bewaffnung und "Söldner" aus westlichen Ländern.
+++ 19:51 Russland: UN-Vorschläge zu Getreidedeal "nicht realistisch" +++
Als nicht zielführend bewertet Russland Vorschläge von UN-Generalsekretär António Guterres zur Wiederbelebung des aufgekündigten Abkommens zum Export ukrainischen Getreides. "Wir lehnen sie nicht ab. Sie sind einfach nicht realistisch", sagte Lawrow in New York. Er betonte dabei erneut, dass Russland trotz des nun ausgesetzten Deals nicht wie eigentlich vereinbart eigenes Getreide sowie Düngemittel habe ausführen können.
+++ 19:18 Lawrow: Kein Interesse an großem Krieg +++
Inmitten seines Angriffskriegs in der Ukraine hat der russische Außenminister Sergej Lawrow betont, sein Land habe kein Interesse an einem großen Krieg. "Es liegt ganz bei uns, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, eine Abwärtsspirale in einen groß angelegten Krieg und den endgültigen Zusammenbruch der Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit zu verhindern", sagte Lawrow bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Lawrow nannte den Ukraine-Krieg und die Sorgen vor seiner Ausweitung oder gar einer nuklearen Konfrontation in diesem Zusammenhang nicht.
+++ 18:48 Ukraine: Ex-Chef von russischer Raumfahrtbehörde wird Senator für Saporischschja +++
Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, ist zum Senator der russisch kontrollierten Region Saporischschja in der Ukraine ernannt worden. Der Gouverneur der Region, Jewgeni Balitski, teilte mit, er habe Rogosin per Dekret autorisiert, Senator der russischen Föderation zu werden. Er verwies auf die "Erfahrung und kolossale Kompetenz" des ehemaligen Roskosmos-Chefs, der den russischen Militäreinsatz in der Ukraine unterstützt.
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Quelle: ntv.de, jpe/ino/dpa/rts/AFP