Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:57 Selenskyj: EU-Betrittsverhandlungen können dieses Jahr beginnen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht nach dem Gipfel mit der EU in Kiew weiter Druck für einen raschen Beitritt seines Landes zur Europäischen Union. "Wir sprechen bereits als Mitglieder der EU", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Status müsse nur noch rechtlich verankert werden. "Es gibt ein Verständnis, dass es möglich ist, die Verhandlungen über eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union dieses Jahr zu beginnen", sagt Selenskyj. Von EU-Seite gibt es keine solchen konkreten Aussagen. Die EU-Kommission mit Präsidentin Ursula von der Leyen an der Spitze betont, dass die Ukraine noch einen langen Weg vor sich habe bis zu einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union.
+++ 21:20 Sicherheitsexperte: Lieferung deutscher U-Boote an Ukraine "komplett unrealistisch" +++
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat vorgeschlagen, dass Deutschland U-Boote der Klasse 212A an die Ukraine abgeben könnte. Kritik an der Forderung kommt aber vom Sicherheitsexperten Johannes Peters von der Universität Kiel: Die Lieferung deutscher U-Boote für einen Kriegseinsatz im Schwarzen Meer gegen die russische Marine sei komplett unrealistisch, sagt der Leiter der Abteilung Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik dem "Spiegel". "Die Forderung von Melnyk zeigt nur, dass er wenig Ahnung von U-Booten hat." Ein Einsatz in der Ukraine ist laut Peters nahezu ausgeschlossen. Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten würde Jahre dauern. Und eine Überführung der Boote ins Schwarze Meer sei kaum unbemerkt möglich.
+++ 20:45 Weber zu Kampfrobotern: "Scheint sich um allerersten Prototypen zu handeln" +++
Die als Reaktion auf westliche Waffenlieferungen angekündigten Kampfroboter Russlands sind laut Sicherheitsexperte Joachim Weber kein Grund zur ernsthaften Sorge.
+++ 20:20 "Kraftakt": NATO-Partner zögern laut Bericht mit Panzer-Zusagen für Ukraine +++
Nach der deutschen Zusage zur Lieferung von 14 Leopard-2A6-Kampfpanzern an die Ukraine zögern andere NATO-Partner laut einem Medienbericht mit eigenen Beiträgen. Nach Informationen des "Spiegel" gebe es noch keine feste Zusagen, zusammen mit den 14 deutschen Panzern ein Bataillon von Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen - die in der Ukraine 31 Panzer umfassen. "Die Zusammenstellung der Bataillone entpuppt sich als mühsamer Kraftakt", heißt es demnach in Regierungskreisen. Die Bundesregierung hatte vor gut zwei Wochen beschlossen, dass Deutschland gemeinsam mit anderen europäischen Nationen bis Ende März zwei mit Leopard-2 bestückte Panzerbataillone an die Ukraine liefern will.
+++ 20:00 Ukraine will zugesagte Panzer als "eiserne Faust" nutzen +++
Die neuen von NATO-Ländern zugesagten Panzer werden nach Einschätzung Kiews als "eiserne Faust" bei der ukrainischen Gegenoffensive dienen, um die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die westlichen Lieferungen von 155-mm-Artillerie seien entscheidend für die Ukraine, um den russischen Angriffen im Süden und Osten des Landes standzuhalten, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksyj Resnikow. Der Ukraine liegen nach eigenen Angaben Zusagen für insgesamt 321 Kampfpanzer von mehreren Ländern vor.
+++ 19:32 Folge der Sanktionen: "Die verstecke Arbeitslosigkeit ist sehr hoch" +++
Durch Tricks und Graumärkte schafft es Russland, einen Großteil der verhangenen Sanktionen abzufedern oder zu umgehen. Doch nicht überall lassen sich die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen kaschieren, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau berichtet.
+++ 19:09 USA sagen Ukraine Präzisionsraketen mit deutlich höherer Reichweite zu +++
Zu dem neuen milliardenschweren Rüstungspaket der USA für die Ukraine zählen nach Angaben des Pentagon auch Präzisionsraketen mit deutlich höherer Reichweite als bislang zugesagt. Das neue Rüstungspakt umfasse auch sogenannte GLSDB-Raketen mit einer Reichweite von 150 Kilometern, sagte ein Pentagon-Sprecher. Das ist im Vergleich zu den Raketen, über die die Ukraine bislang verfügt, fast eine Verdopplung der Reichweite. Dies würde es Kiew ermöglichen, russische Ziele weit hinter den Frontverläufen anzugreifen. Die geplante Lieferung umfasst außerdem Flug- und Panzerabwehrraketen, gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriemunition. Die Waffen würden der Ukraine helfen, "ihre Bevölkerung zu verteidigen", erklärt das Pentagon.
+++ 18:52 Deserteur: Soldaten "glauben Putins Märchen nicht" +++
Der ehemalige russische Oberleutnant Konstantin Jefremow schildert CNN, wie existenzielle Not Männer an die Front treibt. Neben einer desolaten Versorgungslage beschreibt er die Angst vor drakonischen Strafen und die Willkür ranghöherer Militärs.
+++ 18:31 EU einigt sich auf Preisdeckel für russische Dieselexporte +++
Die EU will Russland gemeinsam mit internationalen Partnern dazu zwingen, Erdölprodukte wie Diesel künftig unter Marktpreis an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Eine von Regierungsvertretern erzielte Absprache sieht eine Preisobergrenze von vorerst 100 US-Dollar (rund 91 Euro) pro Barrel (159 Liter) vor, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigen. Zum Vergleich: An internationalen Börsen wurde ein Barrel Diesel zur Lieferung nach Europa zuletzt zu Preisen von umgerechnet etwa 100 bis 120 Euro gehandelt. Für weniger hochwertige Erzeugnisse wie Heizöl soll demnach eine Obergrenze von 45 Dollar je Barrel gelten.
+++ 18:13 USA liefern Ukraine weitere Rüstungsgüter für 2,2 Milliarden Dollar +++
Die USA sagen der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von knapp 2,2 Milliarden Dollar (rund 2 Milliarden Euro) zu. Die geplante Lieferung umfasst unter anderem Flug- und Panzerabwehrraketen, gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriemunition, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilt. Die USA sind der wichtigste Lieferant von Rüstungsgütern an die Ukraine.
+++ 17:29 Bericht: Nordkorea entsendet Aufbauhelfer in besetzten Donbass +++
Das nordkoreanische Regime schickt offenbar Personal in den von Russland besetzten Donbass in der Ukraine. Laut einem Bericht der südkoreanischen Zeitung "Daily NK", die sich auf eine Quelle in Russland beruft, wurden nordkoreanische Handelsfirmen in Russland angewiesen, geeignetes Personal auszuwählen, das in die besetzten Gebiete in der Ukraine entsandt werden soll, um dort Aufbauhilfe zu leisten. Bei den Personen soll es sich demnach um Soldaten oder Polizeikräfte handeln, da diese leichter zu kontrollieren seien. Die Nordkoreaner sollten etwa zerstörte Gebäude und Straßen reparieren oder wieder aufbauen, schreibt "Daily NK" weiter. Nordkorea ist ein Verbündeter Russlands und gehört zu den wenigen Staaten, die sich in der UN-Generalversammlung gegen eine Verurteilung Russlands wegen des Überfalls auf die Ukraine ausgesprochen haben.
+++ 17:03 EU gibt Ukraine Beitrittsperspektive - ohne zeitlichen Rahmen +++
Die EU sagt der Ukraine volle Unterstützung bei deren Wunsch nach baldiger Mitgliedschaft zu - gibt aber beim gemeinsamen Gipfel in Kiew keinerlei konkrete zeitliche Perspektive. Dies geht aus der Abschlusserklärung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj hervor. Darin bekräftigte die EU ihre Entschlossenheit, die europäische Integration des Landes zu unterstützen, stellt aber auch Bedingungen. Dabei geht es etwa um das Auswahlverfahren von Verfassungsrichtern und einen stärkeren Kampf gegen Korruption, insbesondere auf hoher Ebene. Selenskyj sagt, man werde bei der Arbeit für die Annäherung an die EU "nicht einen einzigen Tag verlieren".
+++ 16:40 Baltische Staaten fordern schnellere Waffenlieferungen +++
Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen verlangen mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. "Die kommenden Monate werden sehr schwierig. Sie könnten sogar entscheidend für diesen Krieg sein", sagt die litauische Regierungschefin Ingrida Simonyte nach einem Dreier-Treffen in Tallinn. "Deshalb müssen wir unsere Unterstützung für die Ukraine beschleunigen und verstärken - vor allem die militärische Hilfe." Auch die estnische Gastgeberin Kaja Kallas warnt, dass die Hilfe für das von Russland angegriffene Land nicht zu spät kommen dürfe.
+++ 16:18 "Unsere Festung": Ukraine will Bachmut so lange wie möglich halten +++
Die Ukraine versucht nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Stadt Bachmut so lange wie möglich zu halten. "Wir betrachten Bachmut als unsere Festung", sagt er bei der Pressekonferenz mit EU-Vertretern. Der Präsident erneuert im Zusammenhang mit der Verteidigung von Bachmut seine Forderungen nach Langstreckenwaffen. Zudem fordert er Sanktionen der EU, die sicherstellen sollen, dass Russland seine militärischen Kapazitäten nicht wieder aufbauen kann.
+++ 16:00 Ratspräsident Michel: Zukunft der Ukraine liegt in der EU +++
Die Europäische Union versichert der Ukraine angesichts der anhaltenden russischen Angriffe, unerschütterlich an ihrer Seite zu stehen. "Die EU wird Sie solange wie nötig auf jede erdenkliche Weise unterstützen", verspricht Ratspräsident Charles Michel zum Abschluss eines EU-Ukraine-Gipfels in Kiew. Die Zukunft der Ukraine liege in der Europäischen Union, betont der Belgier - ohne aber eine zeitliche Perspektive zu nennen. Die EU und die Ukraine seien eine Familie. "Ihr Schicksal ist unser Schicksal." Die EU werde zudem den Druck auf Russland erhöhen, damit das Land den Krieg beende.
+++ 15:37 Kramatorsk: Zweite Rakete trifft Wohnblock während Rettungsarbeiten +++
Nur einen Tag nach dem Beschuss eines zivilen Wohnblocks in der Ukraine wird dasselbe Areal erneut Ziel russischer Raketen. Reporter berichten, dass sich in der Zeit des erneuten Angriffs hauptsächlich Sanitäter und Zivilisten in der Gegend befanden.
+++ 15:23 Makeiev fordert schnelle Lieferung von Leopard 1 +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, fordert die schnelle Lieferung von Leopard-1-Panzern, deren Export die Bundesregierung heute genehmigt hat. "Nach der historischen Entscheidung der letzten Woche zu den Leopard 2 ist es ein wichtiges Zeichen, dass die Panzerkoalition von den westlichen Partnern nicht nur gebildet wurde, sondern zunimmt und stärker wird", sagt Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei angesichts der anhaltenden "barbarischen russischen Angriffe auf Zivilisten und kritische Infrastruktur in der Ukraine" besonders wichtig. Man stehe nun im Austausch mit der deutschen Seite, um die Leopard-1-Panzer schnell an die Front zu bringen, so Makeiev. "Wir haben keine Zeit zu verlieren."
+++ 14:58 "Eine Grenze erreicht": Söder lehnt Lieferung von Kampfjets an Ukraine strikt ab +++
Die CSU ist gegen die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine. Nach der Lieferung von Leopard-Panzern sei nun eine Grenze erreicht, sagt CSU-Chef Markus Söder nach einer Sitzung des Parteivorstands in München. "Wir helfen wirklich gern", betont er - die CSU hatte sich auch früh für die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine ausgesprochen. "Aber jetzt zusätzlich Kampfjets, U-Boote, was weiß ich was noch alles denkbar ist - ich glaube, da ist jetzt eine Grenze erreicht." Söder wendet sich vehement gegen "dieses ständige Noch-einmal-eins-Draufsetzen".
+++ 14:46 Kubicki kritisiert Auftritt von AfD-Politiker in russischem Propaganda-Sender +++
FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki übt deutliche Kritik am AfD-Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré. Dieser hatte sich am Donnerstag in die russische Propaganda-Sendung von Wladimir Solowjow zuschalten lassen und dort etwa behauptet, dass deutsche Medien alles dafür tun würden, um die Gesellschaft gegen Russland aufzubringen. Kubicki betont, dass er das Verhalten Kotrés nicht als Vizepräsident des Bundestags, sondern nur politisch bewerten könne: "Wenn ein AfD-Abgeordneter den öffentlichen Schulterschluss mit dem Mann sucht, in dessen Sendung seit Wochen das Existenzrecht und die Legitimität des deutschen Staates in Frage gestellt werden, spricht das jedenfalls für sich", sagt Kubicki ntv. "Ich habe in dieser Frage keinerlei Erwartung oder Hoffnung an die AfD-Parteiführung, denn das Verhalten passt im Grunde zu dieser Partei, die nur der billigen Fassade nach patriotisch ist."
+++ 14:27 Kriegsverbrechen: Ukraine ermittelt gegen Wagner-Chef Prigoschin +++
Als Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat Jewgeni Prigoschin seit Beginn des russischen Überfalls sehr viel Macht hinzugewonnen. Seine Soldaten werden aber auch für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht - weshalb die Ukraine nun gegen ihn ermittelt. Der Wagner-Chef sei gemäß ukrainischen Strafrechts darüber informiert worden, teilt der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin mit. "Der Leiter dieser Gruppe ist unmittelbar verantwortlich für Tausende Kriegsverbrechen. Er räumt seine Rolle in dem Krieg gegen die Ukraine öffentlich ein und löst mit Erlaubnis des Kreml Personalprobleme mit der Rekrutierung Tausender Häftlinge."
+++ 14:13 Jäger: "Putin ist über Deutschland am meisten enttäuscht" +++
Beim Gedenken an die Schlacht von Stalingrad droht Kreml-Chef Putin einmal mehr dem Westen und nimmt explizit Deutschland ins Visier. Politikwissenschaftler Thomas Jäger erklärt, was Putin damit nach innen und außen bezweckt und warum ausgerechnet die Bundesrepublik im Fokus steht.
+++ 13:57 Berlin weist Putins Vorwürfe zurück: "Sie entlarven sich selbst" +++
Die Bundesregierung weist eine Äußerung von Russlands Präsident Wladimir Putin zur angeblichen Bedrohung seines Landes durch an die Ukraine gelieferte deutsche Panzer zurück. Die Aussagen reihten sich ein "in eine ganze Reihe von abstrusen historischen Vergleichen, die immer wieder als Rechtfertigung des russischen Überfalls auf die Ukraine herangezogen werden", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. "Und sie entlarven sich selbst." Es gehe darum, die Ukraine dabei zu unterstützen, sich in ihrem "Abwehrkampf" gegen den "Angriffskrieg Russlands" zu wehren, so Hebestreit. Der russische Präsident hatte am Donnerstag gesagt: "Es ist unglaublich, aber deutsche Leopard-Panzer bedrohen uns wieder." Er deutete erneut auch einen möglichen Einsatz von Atomwaffen an.
+++ 13:34 Kreml dementiert Bericht über angebliches US-Angebot +++
Russland dementiert Medienberichte über ein angebliches Friedensangebot aus den USA mit territorialen Zugeständnissen in der Ukraine. "Das ist eine Ente", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatte es Meldungen gegeben, wonach CIA-Chef William Burns ausgelotet habe, ob Russland bereit wäre, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, wenn es dafür 20 Prozent des ukrainischen Territoriums erhielte.
+++ 13:10 Krim-Behörden verstaatlichen Eigentum von Ukrainern +++
Die von Russland installierte Verwaltung der Krim enteignet zahlreiche ukrainische Politiker und Geschäftsleute. Insgesamt hätten die Behörden nach eigenen Angaben rund 500 Immobilien auf der Halbinsel verstaatlicht, darunter auch Banken sowie Tourismus- und Sportstätten. Das Dekret richte sich gegen "Komplizen des Kiewer Regimes", erklärt der Sprecher des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, auf Telegram. Die beschlagnahmten Immobilien gehörten unter anderem dem ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk und den Geschäftsleuten Igor Kolomoisky, Rinat Achmetow und Serhij Taruta.
+++ 13:05 "New York Times": Fast 200.000 russische Soldaten verwundet oder getötet +++
Die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten in der Ukraine nähert sich der 200.000er-Marke. Dies berichtet die "New York Times" und beruft sich auf Schätzungen westlicher Beamter. Diese weisen demnach darauf hin, dass die Zahl der Opfer schwer zu schätzen ist, weil Moskau wohl seine Kriegstoten und -verletzten routinemäßig unterschätzt. Dennoch gehen sie davon aus, dass die Gemetzel bei Bachmut und Soledar die Opferzahlen noch weiter in die Höhe getrieben haben. Da Moskau verzweifelt nach einem großen Sieg auf dem Schlachtfeld strebe, habe das russische Militär schlecht ausgebildete Rekruten und Ex-Sträflinge an die Front geschickt, "direkt in den Weg der ukrainischen Granaten und Maschinengewehre". Russland-Analysten halten es der Zeitung zufolge allerdings für unwahrscheinlich, dass der Verlust von Menschenleben den Kreml von seinen Kriegszielen abhalten wird.
+++ 12:42 Melnyk lobt Berlin - und will ausgemusterte Leopard-1-Panzer +++
Ein Lob für Deutschland gibt es von Andrij Melnyk äußerst selten. Doch nun würdigt der stellvertretende ukrainische Außenminister und ehemalige Botschafter in Berlin Deutschland im Rahmen des EU-Ukraine-Gipfels. Die "psychologisch wichtige" EU-Beitrittsperspektive sei auch ein Verdienst Deutschlands, sagt Melnyk dem Fernsehsender Welt. Seine Forderung nach Kampfpanzern, Kampfjets und U-Booten bekräftigt Melnyk erneut. In einem ersten Schritt schlägt er deshalb die Lieferung von ausgemusterten Leopard-1-Panzern vor.
+++ 12:19 EU liefert Ukraine Millionen Energiesparlampen +++
Die Europäische Union stellt der Ukraine 35 Millionen Energiesparlampen zur Verfügung. Die Ukrainer könnten ihre alten Glühbirnen gegen die LED-Lampen "bei der Post umtauschen", schreibt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande eines Gipfeltreffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Twitter. "Jedes eingesparte Kilowatt Energie ist wertvoll, um Russlands Energiekrieg zu kontern", betont sie. Die EU arbeite "unermüdlich daran", die durch Russland zerstörte Energie-Infrastruktur der Ukraine wieder aufzubauen.
+++ 12:00 Bundesregierung erteilt Ausfuhrgenehmigung für Leopard-1-Panzer +++
Die Bundesregierung gibt grünes Licht und erteilt eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 in die Ukraine. Das bestätigt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Bisher hatte die Bundesregierung nur die Lieferung der moderneren Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen in die Ukraine angekündigt.
+++ 11:58 "Ukraine muss sehr viel leisten vor EU-Mitgliedschaft" +++
Seit fast einem Jahr tobt der Krieg in der Ukraine. Das Land dringt auf eine EU-Mitgliedschaft. Vasyl Mykhailyshyn sieht noch einen "langen Weg" bis dahin. Der Sicherheitsexperte der Konrad-Adenauer-Stiftung erklärt, wie die EU der Ukraine bis dahin am besten helfen kann.
+++ 11:38 Passend zum EU-Gipfel: Luftalarm in gesamter Ukraine +++
Der Beginn des EU-Ukraine-Gipfels in Kiew wird von einem landesweiten Luftalarm überschattet. Angaben aus der Hauptstadt zufolge wird er wegen des Einsatzes russischer Kampflugzeuge im Luftraum über Belarus ausgelöst. Von dort aus werden regelmäßig Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert. Ob der Luftalarm Auswirkungen auf den Gipfel hat, ist unklar.
+++ 11:18 Norwegen bestellt 54 neue Leopard-2-Panzer in Deutschland +++
Norwegen wird nach Angaben von Ministerpräsident Jonas Gahr Støre 54 neue Leopard-2-Panzer beim deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann bestellen. Zudem erhalten die Skandinavier eine Kaufoption für weitere 18 Panzer zu einem späteren Zeitpunkt. "Wir stellen sicher, dass wir über die gleichen Panzer verfügen wie unsere nordischen Nachbarn und viele wichtige NATO-Verbündete", sagt der Politiker. Das NATO-Mitglied hatte geplant, entweder den Leopard 2 A7 aus deutscher Produktion oder den K2 Black Panther vom koreanischen Produzenten Hyundai Rotem zu bestellen.
+++ 11:01 "Ich denke, alles wird normal" - Sanktionierte Russen planen Reise zur OSZE +++
Russland will genau ein Jahr nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine an der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien teilnehmen. "Wir beschäftigen uns jetzt mit dem Erhalt des Visums und bereiten uns auf die Reise vor. Ich denke, alles wird normal", sagt der Vizechef des Außenausschusses im Föderationsrat, dem russischen Oberhaus des Parlaments, Wladimir Dschabarow, der Tageszeitung "Parlamentarskaja Gaseta". Österreich habe versichert, allen russischen Abgeordneten ein Visum zu erteilen. Russland hatte zuletzt 2021 an einer Sitzung der OSZE teilgenommen. Der ukrainische OSZE-Vertreter kritisiert die Visa-Erteilung für die sanktionierten Russen und spricht von einer "riesigen Propagandashow".
+++ 10:44 Russland ist NATO bei Munitionsproduktion voraus +++
Die Ukraine braucht von ihren Unterstützern nicht nur Waffen, sondern für diese auch Munition, wie der wissenschaftliche Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Nico Lange, betont. Aktuell hinke die NATO hier hinterher, die "Methoden des Friedensbetriebes" seien schlicht zu langsam.
+++ 10:25 Berlin buhlt offenbar in Katar um Gepard-Munition +++
Es ist ein gewaltiges Problem. Laut "Süddeutscher Zeitung" hat die Ukraine bereits 30.000 Schuss, die Hälfte der Gepard-Munition verbraucht, und die Bundesregierung sucht nun in aller Welt nach Nachschub. Die Lage ist so verzweifelt, dass die Ukrainer den Panzer offenbar kaum noch im Erdkampf einsetzen und sich mit einem "Sparmodus" begnügen. Da Deutschland 16.000 Schuss an Katar verkauft hat, erwägt Berlin laut SZ, diese zurückzukaufen, ebenso wie 15 Gepards, die das Land nach der WM nicht mehr brauche. Schon kurz nach dem Finale am 18. Dezember erschienen dem Bericht zufolge deutsche Beamte im Außenministerium von Katar mit der Bitte, über den Gepard und die Munitionsbestände im Golfstaat zu reden. "Munition ist und bleibt die entscheidende Frage - und das für längere Zeit", zitiert die SZ Brigadegeneral Christian Freuding, der im Verteidigungsministerium das Lagezentrum Ukraine leitet.
+++ 10:03 SPD-Außenpolitiker: Territorialfrage muss vor ukrainischem EU-Beitritt geklärt sein +++
Vor der Entscheidung über den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine muss nach Meinung des außenpolitischen Sprecher der SPD, Nils Schmid, der Fortschrittsbericht der EU-Kommission abgewartet werden. "Klar ist, dass ein schneller Beginn ein politisches Signal der Unterstützung wäre", sagt Schmid. Er verweist darauf, dass bei den Beitrittsverhandlungen die EU-Standards erfüllt werden müssten. Jahreszahlen für eine Aufnahme zu nennen, halte er deshalb für falsch. "Zudem muss die Territorialfrage vor einem Beitritt geklärt sein", betont der SPD-Politiker mit Blick auf die russische Besetzung ukrainischer Gebiete. Die EU nimmt keine Staaten mit ungeklärten Territorialfragen auf.
+++ 09:35 London: Weniger russische Häftlinge als Söldner rekrutiert +++
Die Rekrutierung von Häftlingen durch die russische Söldnertruppe Wagner nimmt nach Ansicht britischer Militärexperten in jüngster Zeit ab. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums hervor. Dass die Zahl der rekrutierten Wagner-Söldner geringer geworden ist, legen demnach sowohl Daten der russischen Justizvollzugsbehörde als auch Berichte ukrainischer Soldaten nahe. Für den Rückgang ist nach Einschätzung der Briten zumindest teilweise ein Machtkampf zwischen verschiedenen Gruppen in der russischen Führungselite verantwortlich. "Erhebliche Spannungen zwischen Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium machen sich in der Öffentlichkeit bemerkbar.", so die Mitteilung.
+++ 09:21 Göring-Eckardt: Wenn man ihn lässt, macht Putin immer weiter +++
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt warnt, dass der russische Präsident Wladimir Putin seine militärische Aggression über die Ukraine hinaus ausweiten könnte. "Es geht auch um die Sicherheit in Europa, es geht auch um unsere Sicherheit in Deutschland. Weil Putin, wenn er irgendetwas erlebt, wo er sieht, da kann ich weitermachen, dann wird er weitermachen", sagt die Grünenpolitikerin, die gerade zu Besuch in der Ukraine ist, im "Frühstart" bei ntv. "Wir erleben, dass in Städten wie Bachmut oder Charkiw an der Front jeden Tag geschossen wird, jeden Tag Menschen sterben." Deshalb sei es notwendig, dass Deutschland die Ukraine weiterhin auch militärisch unterstütze.
+++ 09:01 "Wie im Ersten oder Zweiten Weltkrieg" - Ukrainer filmt sich im Schützengraben +++
Der ukrainische Soldat Roman Trokhymets veröffentlicht bei Twitter ein Video, das ihn offenbar im Schützengraben an der Front bei Bachmut zeigt: "Es ist wie im Ersten oder Zweiten Weltkrieg", sagt er dabei. "Es klingt wie ein dummer Traum oder die verrückte Idee von jemandem für einen Film." Zuvor habe er so etwas nur in Filmen gesehen. "Doch nun bin ich hier in dieser verfluchten Hölle", sagt er, während im Hintergrund Schüsse ertönen und er sich besorgt umguckt. "Nun ist das meine Realität und die Realität von vielen Soldaten. Und noch immer sind wir hier und kämpfen für alle guten Dinge auf der Welt."
+++ 08:29 ISW: Russland schafft Eroberung von Donezk nicht bis März +++
Das Institute for the Study of War (ISW) hält es für wenig wahrscheinlich, dass Russland bis März die komplette Region Donezk und Luhansk einnehmen kann, wie es Russlands Präsident Wladimir Putin angeblich angeordnet hat. Es habe keine Hinweise gefunden, dass die russischen Streitkräfte ihre Kampfkraft so weit wiederhergestellt hätten, um die ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine zu besiegen, schreibt die US-Denkfabrik. Dafür müsste die russische Armee mehr als 11.300 Quadratkilometer des unbesetzten Gebiets Donezk – und damit mehr als 42 Prozent der Gesamtfläche der Region - vor März einnehmen.
+++ 08:16 Hofreiter setzt auf ukrainischen EU-Beitritt in rund fünf Jahren +++
Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, spricht sich für einen EU-Beitritt der Ukraine innerhalb der nächsten fünf bis sechs Jahre aus. Ein früherer Beitritt wäre "eher unrealistisch", sagt der Grünen-Politiker in der ARD. Er sei aber "auch der Meinung, dass es zehn Jahre nicht sein dürfen". Bei den Staaten des Westbalkans habe man gesehen, dass die "Menschen in den Ländern demotiviert werden", wenn "Beitrittsperspektiven so in die Länge gezogen werden", so Hofreiter. Das "krasseste" Beispiel sei Serbien, das seit über zehn Jahren auf einen EU-Beitritt wartet.
+++ 07:59 Tote nach Beschuss auf Wohnhaus im Gebiet Charkiw +++
Bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in Barwinkow im Gebiet Charkiw werden nach ukrainischen Angaben zwei Männer getötet. Dies berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets. "Zwei Brüder, 49 und 42 Jahre alt, starben", sagt Oleh Syniehubow. Außerdem beschießen die russischen Streitkräfte mehrere Siedlungen in der Region Charkiw und beschädigen vor allem die zivile Infrastruktur. Angriffe mit schwerer Artillerie werden auch aus dem Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet.
+++ 07:35 Kiew: Putin befiehlt Einnahme von ganz Donezk und Luhansk bis März +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will ukrainischen Angaben zufolge bis März die gesamten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk einnehmen lassen. Dies sagt ein hochrangiger Beamter des militärischen Geheimdienstes, Andriy Chernyak, der "Kyiv Post". Ihm zufolge gibt es bereits Anzeichen dafür, dass Russland sich auf einen erneuten Vorstoß zur Einnahme der Donbass-Region im Osten des Landes vorbereitet. "Wir haben beobachtet, dass die russischen Besatzungstruppen zusätzliche Angriffsgruppen, Einheiten, Waffen und militärische Ausrüstung in den Osten verlegen", sagt er. "Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes hat Putin den Befehl gegeben, die Gebiete Donezk und Luhansk bis März einzunehmen." Laut Präsidentenberater Mychailo Podolyak hat die Offensive im Donbass bereits begonnen. Im Frühjahr könnte Russland weitergehende Maßnahmen ergreifen.
+++ 07:09 Rogosin: Erste Roboterpanzer vor Ort +++
Russland möchte angeblich selbst entwickelte Roboterpanzer vom Typ Marker in der Ukraine einsetzen. Laut dem ehemaligen Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, der derzeit einer Gruppe von Militärberatern vorsteht, könnten die ersten vier bereits vor Ort sein. "Die ersten vier Marker-Roboter sind planmäßig in der Region eingetroffen und laden nun Zielbilder, üben als Teil eines Teams von Robotern Kampfalgorithmen und installieren leistungsstarke Panzerabwehrwaffen", schreibt er in seinem Telegram-Kanal. Der "Marker" ist ein unbemanntes Bodenfahrzeug und ähnelt in seiner Form einem Schützenpanzer. Laut Rogosin wird das Fahrzeug auf die "Zerstörung von NATO-Panzern" vorbereitet.
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+++ 06:38 Kiew: Trumpf Russlands ist die Zahl der Soldaten +++
Der Druck auf die ukrainischen Streitkräfte im Osten, Nordosten und Süden nimmt zu. Serhiy Tscherevatiy, ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte an der Ostfront, sagt im ukrainischen Radiosender NV, Russlands wichtigster Trumpf sei die Anzahl der Soldaten, die es einsetzen könne. "Sie bringen Wehrpflichtige an die Front und versuchen systematisch Orte zu finden, an denen sie unsere Verteidigung durchbrechen können". Damit wolle man das Ziel der Führung erfüllen, die Kontrolle über die gesamte Region Donezk zu übernehmen. "Aber dieser Plan wird nun schon seit mehreren Monaten durchkreuzt."
+++ 06:09 Korruptionsvorwürfe: Ex-Vizeminister Schapowalow in Haft +++
Der ehemalige stellvertretende Verteidigungsminister Wjatscheslaw Schapowalow wird für zwei Monate inhaftiert. Dies berichtet die "Ukrainska Prawda" unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Demnach wird Schapowalow, der für die Logistik der Truppe zuständig war, verdächtigt, Lobbyarbeit für Verträge über Lebensmittel für das Militär zu überhöhten Preisen geleistet zu haben. Dem Bericht zufolge soll er auch kugelsichere Westen, Helme und Kleidung von schlechter Qualität für den militärischen Bedarf für rund 27,2 Millionen Dollar gekauft haben. Infolge eines mutmaßlichen Korruptionsskandals in der ukrainischen Armee waren vergangene Woche mehrere Vize-Minister, Gouverneure und hochrangige Beamte zurückgetreten oder entlassen worden. Auch Schapowalow wurde seines Amtes enthoben.
+++ 05:12 Kiew wirft Russen Verkauf von Kindern für sexuellen Missbrauch vor +++
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte wirft Russen vor, ukrainische Kinder entführt und für sexuellen Missbrauch verkauft zu haben. Es gebe entsprechende Nachrichten in Online-Netzwerken, erklärt Dmytro Lubinets. Diese enthüllten, "dass Russen ukrainische Kinder entführen und Sex-Videos mit ihnen machen". So seien für einen Jungen, "der demnächst mit der Schule starten soll", 250.000 Rubel, mehr als 3200 Euro, geboten worden. Dazu postet der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments auf Telegram einen Chat von zwei Nutzern, welche sich seinen Angaben zufolge über den Verkauf eines Jungen für Kinderpornografie austauschen.
+++ 03:55 Wallace schließt Lieferung britischer Kampfjets nicht aus +++
Anders als sein Premierminister schließt der britische Verteidigungsminister Ben Wallace eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Gleichzeitig mahnt er aber zur Geduld. "Eine Sache, die ich im vergangenen Jahr gelernt habe, ist nichts einzubeziehen und nichts auszuschließen", sagt der Minister in Portsmouth. "Das ist die einfache Realität. Wir antworten auf die jeweiligen Bedürfnisse der Ukrainer, basierend auf dem, was die Ukrainer sagen, was unsere Geheimdienste erkennen, und was wir über die Russen auf dem Schlachtfeld wissen." Aus der Downing Street hieß es vorher, die Lieferung von Kampfjets seien aufgrund der langen Ausbildungsdauer keine gute Idee.
+++ 02:35 CIA-Chef: Die nächsten sechs Monate für Ukraine entscheidend +++
Nach Auffassung des Chefs des US-Geheimdienstes CIA sind die nächsten sechs Monate für den Ausgang des Kriegs in der Ukraine entscheidend. "Der Schlüssel wird in den nächsten sechs Monaten auf dem Schlachtfeld liegen", sagt CIA-Direktor William Burns. "Wir müssen Putins Hybris erschüttern und ihm klarmachen, dass er nicht nur nicht in der Lage sein wird, in der Ukraine weiter vorzurücken, sondern dass er mit jedem Monat auch mehr und mehr Gefahr läuft, das Gebiet zu verlieren, das er der Ukraine bisher illegal entrissen hat". Putin wolle nicht ernsthaft verhandeln.
+++ 01:23 Selenskyj: Ukraine "verdient" Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen in diesem Jahr +++
Die Ukraine "verdient" nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj einen Beginn der Verhandlungen über einen Beitritt seines Landes zur EU noch in diesem Jahr. "Ich denke, dass die Ukraine es verdient, in diesem Jahr Verhandlungen über eine EU-Mitgliedschaft zu beginnen", sagt Selenskyj nach Gesprächen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew. Die Verantwortlichen der Ukraine und der EU sind sich laut Selenskyj einig: "Nur zusammen können eine starke Ukraine und eine starke Europäische Union das Leben, das wir schätzen, schützen", sagt er. "Und, dass unsere weitere Integration unserer Bevölkerung Energie und Motivation geben muss, um gegen alle Hindernisse und Bedrohungen zu kämpfen."
+++ 00:00 US-Senatoren: F-16-Verkauf an Türkei hängt von NATO-Zustimmung ab +++
Ein milliardenschwerer Verkauf von F-16-Kampfjets an die Türkei hängt nach Äußerungen einer parteiübergreifenden Gruppe von US-Senatoren von der Zustimmung Ankaras zum NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands ab. Sobald die Türkei den Beitritt der beiden Länder zur Militärallianz bewilligt und ratifiziert habe, könne der US-Kongress den 20 Milliarden Dollar schweren Verkauf der Flugzeuge erwägen, schreiben die Senatoren. Sollte Ankara den nordischen Ländern den Beitritt verweigern, würde der Verkauf der Jets in Frage gestellt. Die Türkei blockiert den schwedischen Beitritt zum westlichen Militärbündnis. Schweden und Finnland hatten nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine die Aufnahme in die NATO beantragt. Dies erfordert die Zustimmung aller 30 NATO-Länder.
+++ 22:19 US-Gericht will 5,4 Millionen Dollar von russischem Oligarchen beschlagnahmen +++
Der mit Sanktionen belegte russische Geschäftsmann Konstantin Malofejew könnte von einem US-Gericht 5,4 Millionen Dollar (4,4 Millionen Pfund) beschlagnahmt bekommen, entscheidet ein Richter. Die US-Behörden beschuldigen ihn, Separatisten auf der Krim finanziert zu haben, die 2014 von Russland annektiert wurde. Die Beschlagnahmung ist Teil einer Razzia des US-Justizministeriums, mit der die Finanzen der Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin unter Druck gesetzt werden sollen. Das Geld von Malofejew, dem Eigentümer des christlich-orthodoxen Fernsehsenders Tsargrad TV, könnte zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine verwendet werden. Der Oligarch bestreitet, Separatisten zu finanzieren.
+++ 22:01 Ukraine meldet Tod zweier russischer Offiziere auf der Krim - Guerillagruppe verantwortlich? +++
Zwei russische Offiziere sollen bei einem Sprengstoffanschlag auf der Krim getötet worden sein. Nach ukrainischen Angaben waren die Offiziere auf dem Weg von Sewastopol nach Simferopol, als der Anschlag verübt wurde. Dafür verantwortlich sein sollen Mitglieder der ukrainisch-tatarischen Widerstandsbewegung Atesh, eine auf der Krim operierenden Guerillagruppe.
+++ 21:38 Gericht inhaftiert ehemaligen ukrainischen Verteidigungsminister +++
Ein ehemaliger stellvertretender Verteidigungsminister wird verdächtigt, an der Beschaffung von Lebensmitteln zu überhöhten Preisen und minderwertiger Ausrüstung für das Militär durch das Ministerium beteiligt gewesen zu sein. Nach Angaben des State Bureau of Investigation (SBI) ordnet ein ukrainisches Gericht seine Inhaftierung an. Das SBI nennt den Namen des ehemaligen Beamten allerdings nicht. Der Fall folgt auf den Rücktritt des stellvertretenden Verteidigungsministers Wjatscheslaw Schapowalow im vergangenen Monat, nachdem in einem Medienbericht behauptet wird, das Verteidigungsministerium habe Lebensmittel zu überhöhten Preisen gekauft. Damals bestreitet Schapowalow jegliches Fehlverhalten, erklärt aber, er werde zurücktreten, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Ministerium zu erhalten.
+++ 21:08 Russische Behörden ermitteln gegen Journalisten wegen "Diskreditierung der Armee" +++
Dem Journalisten Ilja Asar droht eine Strafanzeige wegen "Diskreditierung" der russischen Armee. Dies berichtet die russische Zeitung RIA Novosti unter Berufung auf eine Quelle bei den Strafverfolgungsbehörden. Der Telegrammkanal Baza meldet, dass Moskauer Ermittler angeblich eine Überprüfung gegen einen Journalisten durchführen, der Russland nach Beginn des Krieges verließ. Laut RIA Novosti hat Azar im Juni Azar einen Beitrag in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht, in dem er angeblich das russische Militär diskreditiert. Die Handlungen des Journalisten fallen unter Artikel 280.3 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation (öffentliche Handlungen, die die Armee diskreditieren).
+++ 20:49 Russland verliert seit Beginn der Invasion 9000 Panzer, Fahrzeuge und anderes Kriegsgerät +++
Die Experten des Oryx-Teams kommen mittlerweile auf Verluste von 9000 Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und anderem Kriegsgerät auf russischer Seite. Das Team durchsucht seit Beginn der russischen Invasion das Internet nach Fotos und Videos zerstörter, beschädigter oder eroberter Technik durch ukrainische Soldaten. Nach den aktuellen Zahlen verliert Russland allein 1671 Panzer und 771 gepanzerte Fahrzeuge, aber auch mehr als 650 Artillerie-Systeme. Dazu kommen 75 Helikopter und 69 Flugzeuge. Die aus dem Iran gelieferten Kamikaze-Drohnen tauchen nicht in der Übersicht auf.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ghö/jpe/AFP/dpa/rts/DJ