Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:58 Selenskyj an Ukrainer: "Unterstützt euch gegenseitig" +++

In einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft appelliert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Menschlichkeit und Gefühle seiner Mitbürger. "Egal, was passiert und was euch beschäftigt, unterstützt euch gegenseitig, unbedingt", so der Staatschef. "Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen." Er rief die Ukrainer auf, sich in Notlagen gegenseitig zu helfen. "Wenn Sie wissen, dass jemand einen Sohn oder eine Tochter aus dem Krieg erwartet, passen Sie bitte auf: Sagen Sie Hallo, hören Sie zu, helfen Sie", sagt Selenslyj. "Umarmen Sie Ihre Familie öfter." Auch nette Worte zu Kollegen oder Freunden seien angebracht. "Bedanke dich öfter bei deinen Eltern, freue dich öfter mit Kindern." Wichtig sei auch, den Kontakt zu Freunden und Angehörigen nicht zu verlieren.

+++ 22:05 London bestätigt Lieferung von Hubschraubern +++
Großbritannien wird der Ukraine ausgemusterte Hubschrauber vom Typ Sea King überlassen. Das gibt das Verteidigungsministerium in London bekannt. Bereits am 23. November hatte die BBC über die geplante Lieferung berichtet. Sowohl bei der britischen Luftwaffe als auch bei der Marine waren Sea Kings seit 1970 im Einsatz, aber 2018 außer Dienst gestellt. Die Mehrzweckhubschrauber können für die U-Boot-Abwehr und für Such- und Rettungsmissionen genutzt werden.

+++ 21:15 Ukraine: Fast 900 Raketen und Drohnen abgeschossen +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben seit September 850 russische Raketen und Drohnen abgeschossen. Das teilt Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, mit. Demnach hat die Flugabwehr des Landes 420 Raketen und 430 iranische Kamikaze-Drohnen vom Himmel geholt.

+++ 19:44 Lawrow erwartet Angriff auf ukrainische Nachschubrouten +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. "Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält", sagt Lawrow während eines Interviews im russischen Fernsehen. Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen. Dabei werde an "Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel" gedacht, sagt Lawrow. "Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt."

+++ 19:01 Frankreichs Verteidigungsminister in der Ukraine +++
Der französische Außenminister Sebastien Lecornu ist zu Gesprächen in Kiew. Das teilt der Politiker selbst auf Twitter mit. Französischen Medien zufolge will Lecornu seinen ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow und Präsident Wolodomyr Selenskyj treffen. Kurz vor Weihnachten hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron weitere Waffenlieferungen für Anfang des kommenden Jahres versprochen. Dazu gehören auch zusätzliche Artilleriesysteme vom Typ Caesar.

+++ 17:47 Ukraine: Kreml schickt weitere Söldnergruppe in den Donbass +++
Nach ukrainischen Angaben verlegt Moskau nach der Gruppe Wagner eine weitere Söldnereinheit an die Front. Demnach wurden Kämpfer des privaten Militärunternehmens Patriot in der Nähe von Wuhledar in der Region Donezk gesichtet. Das sagt Serhii Cherevatyi, Sprecher der östlichen Gruppe der ukrainischen Streitkräfte, laut dem Online-Portal Ukrajinska Prawda. Die Söldnergruppe Patriot untersteht dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und steht in Konkurrenz zu der Gruppe Wagner von Jewgeni Prigoschin. Wagner-Chef Prigoschin hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die militärische Führung Russlands, und damit auch indirekt Verteidigungsminister Schoigu, für die Niederlagen in der Ukraine verantwortlich gemacht. In der Ukraine nimmt die Gruppe Wagner ein wichtige Rolle ein. Vor allem an der Donbass-Offensive in Richtung Bachmut ist sie maßgeblich beteiligt.

+++ 17:06 Berlin sieht Russlands Reaktion auf Ölpreisdeckel gelassen +++
Die Bundesregierung sieht die Reaktion Russlands auf den Ölpreisdeckel von EU, G7 und Australien gelassen. Die Ankündigung eines Öl-Exportverbots in Länder, die den Preisdeckel anwenden, "hat keine praktische Bedeutung", sagt ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Deutschland bereite sich "bereits seit Frühsommer darauf vor, russische Exporte von Erdöl abzulösen". Seitdem sei daran gearbeitet worden, "Versorgungssicherheit zu gewährleisten und sie ist auch weiter gewährleistet". Die wichtige Raffinerie in Schwedt, die bislang mit russischem Öl beliefert worden war, werde von den Häfen in Rostock und Danzig aus "mit ausreichender Menge Rohöl versorgt", sagt der Sprecher weiter.

+++ 16:25 Selenskyj: "Westen hat aufgehört, vor Russland Angst zu haben" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Wiederaufbau der Ukraine als größtes Wirtschaftsprojekt Europas. Bei einer Rede im Parlament in Kiew fordert Selenskyj die Abgeordneten zur Ausarbeitung von Gesetzen auf, die Unternehmer und Investoren anlocken. Es müsse auch gelingen, die ins Ausland geflohenen Ukrainer wieder ins Land zurückzuholen, sagt Selenskyj zum Jahresende vor dem Parlament, der Rada. Die Ukraine sei zu einer Anführerin der freien Welt geworden. Sie habe dem Westen geholfen, wieder zu sich zu finden. "Der Westen hat aufgehört, vor Russland Angst zu haben", sagt Selenskyj. Russland werde für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

+++ 16:02 Wohnungslose Kiewer ziehen in provisorische Container +++
"Hier sind es zwölf, dreizehn Grad. Besser als drei Grad. Hier kann man sich aufwärmen", so Olga Bichkova über ihr neues Zuhause: ein provisorischer Container, den sie sich mit ihrem Sohn teilt. Sie ist eine der vielen Einwohner Kiews, welche die russischen Angriffe wohnungslos hinterlassen haben.

+++ 15:37 Kreml sichert Serbien im Konflikt mit Kosovo Unterstützung zu +++
Im Konflikt mit dem Kosovo sichert Russland Serbien seine Unterstützung zu. "Wir haben sehr enge Beziehungen als Verbündete mit Serbien, historische und spirituelle", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Wir unterstützen Belgrad bei all seinen Maßnahmen, die ergriffen werden." Russland verfolge sehr aufmerksam, was im Kosovo passiere "und wie die Rechte der Serben (dort) gewahrt werden", fügt Peskow hinzu. Er sei "natürlich, dass Serbien die Rechte der Serben, die nebenan unter so schwierigen Bedingungen leben, verteidigt, und dass es unnachsichtig reagiert, wenn ihre Rechte verletzt werden", sagte er. Serbien sei ein "souveränes Land" und es sei "grundsätzlich falsch, hier nach irgendeinem destruktiven Einfluss Russlands zu suchen".

+++ 15:14 Schwerer Beschuss auf Cherson: "Sie nutzen alles, auch Streu- und Phosphormunition" +++
Das befreite Cherson erlebt aktuell schweren Beschuss. Nach Weihnachten werden innerhalb von 24 Stunden 33 Raketen auf zivile Ziele abgefeuert, immer wieder sterben Menschen. Einwohner schildern, dass es sich bei der Munition auch um verbotene Streu- und Phosphorbomben handle.

+++ 14:37 Berlin begrüßt Kiews Vorschlag für Friedenskonferenz – sieht aber wenig Chancen +++
Die Bundesregierung begrüßt den Vorschlag des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba zu einer internationalen Friedenskonferenz für sein von Russland angegriffenes Land. Sie sieht dafür aber anscheinend vorerst wenig Chancen. "Grundsätzlich ist es so, dass jeder Vorschlag, den russischen Angriffskrieg zu einem Ende zu bringen, gut und richtig ist, sagt der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christofer Burger, in Berlin in der Bundespressekonferenz. Natürlich sei es an der Regierung der Ukraine, über Stattfinden, Zeitpunkt und Inhalt möglicher Verhandlungen mit der russischen Föderation zu entscheiden. Es sei aber festzustellen, "dass Russland keinerlei Signale zeigt, von seinen ursprünglichen Kriegszielen abzulassen". Auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow habe gerade nochmals sehr deutlich geäußert, dass Moskau "weiterhin fest auf die Zerstörung der Staatlichkeit der Ukraine hinarbeitet", sagt Burger. "Das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Und deswegen bleibt unsere Unterstützung für die Ukraine, für ihr Recht auf Selbstverteidigung auch unvermindert."

+++ 14:09 Ukraine kauft 1400 Drohnen - auch Kampfmodelle +++
Die Ukraine hat 1400 Drohnen gekauft. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, plane das von Russland überfallende Land, die Fluggeräte vor allem für die Aufklärung zu nutzen. Zudem sollen daraus auch Kampfmodelle entwickelt werden, die die russischen explodierenden Drohnen abfangen könnten. "Die nächste Stufe, nachdem wir nun mehr oder weniger mit Aufklärungsdrohnen ausgestattet sind, sind Kampfdrohnen", sagt der zuständige Entwicklungsminister Mykhailo Federow der AP. "Dabei handelt es sich sowohl um Explosionsdrohnen als auch um Drohnen, die bis zu 3 bis 10 Kilometer weit fliegen und Ziele treffen können."

+++ 13:34 Raketenbeschuss auf Cherson: Entbindungsstation getroffen +++
Bei dem russischen Beschuss der südukrainischen Stadt Cherson wurde offenbar die Entbindungsstation eines Krankenhauses getroffen. Das berichtet der britische "Guardian" mit Verweis auf Kyrylo Tymoschenko, dem stellvertretenden Leiter des Präsidialamts. Demnach gebe es keine Verletzten, Patienten und Beschäftigte seien in einen Schutzraum gebracht worden, berichtet er.

+++ 12:53 Italien zögert bei Lieferung von Luftabwehrsystemen +++
Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto reagiert zurückhaltend auf die ukrainische Bitte um Luftabwehrraketen. Das System könne nur geliefert werden, wenn dies auch möglich sei, sagt er der Zeitung "Il Messaggero". Das Luftverteidigungssystem SAMP/T müsse aus Beständen der Armee entnommen werden. Die aber dürften nicht ausgedünnt werden. Am Dienstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Telefonat mit der italienischen Regierungschefin Georgia Meloni getwittert, die neue rechtspopulistische Regierung in Rom erwäge die Raketensysteme zu liefern.

+++ 12:25 Top-Berater Putins besucht AKW Saporischschja +++
Einer der einflussreichsten Berater von Kremlchef Wladimir Putin hat offenbar das Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine besucht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf einen von Moskau installierten Offiziellen aus der besetzten Region. "Sergei Kirijenko hat das Kernkraftwerk besucht - er hat dort die Sicherheit der Anlage und die Arbeitsbedingungen der russischen Arbeiter begutachtet", schreibt der kremltreue Wladimir Rogow auf Telegram. Kirijenko kümmert sich im Kreml um Innenpolitik und ist der ehemalige Chef des staatlichen Energiekonzerns Rosatom.

+++ 11:49 Russland lehnt Selenskyjs Friedensplan ab +++
Die russische Regierung weist den Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück und fordert die Anerkennung der "neuen Realität". Sie verweist darauf, dass vier ukrainische Regionen von Russland annektiert worden seien. Dabei geht es um Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Keine der vier Regionen steht vollständig unter Kontrolle der russischen Armee und wurden völkerrechtswidrig annektiert. Selenskyj pocht in seinem Friedensplan unter anderem auf die Wiederherstellung der territorialen Einheit seines Landes und lehnt Gebietsüberlassungen kategorisch ab.

+++ 11:20 Weber: Hinter Cherson-Beschuss steckt "grausige Logik" +++
Russlands Armee überzieht das gerade erst befreite Cherson mit Flächenbombardement und sendet damit ein Signal mit "grausiger Logik", meint Sicherheitsexperte Joachim Weber. Parallel nutze Moskau den Winter für die Vorbereitung einer massiven Großoffensive im neuen Jahr.

+++ 10:56 Landesweiter Luftalarm in der Ukraine +++
In der Ukraine gibt es den Behörden zufolge wieder landesweit Luftalarm. Auch in der Hauptstadt Kiew heulen die Sirenen. Laut Berichten in sozialen Medien wurde der Luftalarm ausgelöst, nachdem russische Kampfjets von Stützpunkten im benachbarten Belarus aufgestiegen seien

+++ 10:27 Ukraine: 700 Objekte der kritischen Infrastruktur im Krieg zerstört +++
In der Ukraine sind nach Regierungsangaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar mehr als 700 Objekte der kritischen Infrastruktur zerstört worden. "Es geht um Gas-Pipelines, Umspannwerke, Brücken und ähnliches", sagt der stellvertretende ukrainische Innenminister Jewgeni Jenin im Fernsehen. Insgesamt seien mehr als 35.000 Objekte von den russischen Truppen kaputt geschossen worden, fügt er hinzu. Seit Oktober nimmt das russische Militär speziell Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine ins Visier.

+++ 09:51 Australier wird im Kampf für die Ukraine getötet +++
Der Australier Sage O'Donnell ist im Kampf in der Ukraine gestorben. Das bestätigt das australische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel, berichten australische Medien. Demnach sei er kurz vor Heiligabend getötet worden. Seine Mutter wird in einer von den Behörden veröffentlichten Erklärung zitiert. Sie sei am Boden zerstört, ihr Sohn habe sich in die Ukraine verliebt und sei "demütig über die Freundlichkeit und Gastfreundschaft in seiner neuen Gemeinde" gewesen. Laut dem Fernsehsender ABC wird vermutet, dass O'Donnell der vierte Australier ist, der im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gestorben ist.

+++ 09:31 Mobilisierte Russen sollen kostenlos ihr Sperma einfrieren können +++
Russische Soldaten, die für den Angriffskrieg in der Ukraine mobilisiert wurden, sollen kostenlos ihr Sperma einfrieren lassen können. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf die staatliche russische TASS-Agentur. Sie berufen sich dabei auf den Präsidenten der russischen Anwaltsvereinigung. Das Gesundheitsministerium habe "die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung aus dem föderalen Haushalt für die kostenlose Konservierung und Lagerung von Keimzellen (Spermien) für Bürger, die zur Teilnahme an der besonderen Militäroperation für 2022-2024 mobilisiert werden, geprüft", wird Igor Trunow zitiert.

+++ 08:56 Militäranalyst: Russland erhöht Druck an Bachmut-Frontlinie +++
Auch in der Nacht toben schwerste Kämpfe im Donbass, teilt der ukrainische Generalstab mit. Dabei gehe es vor allem um die Stadt Bachmut, die seit Monaten massiv von russischen Truppen angegriffen wird, sowie weiter nördlich in den Städten Swatowe und Kreminna. Hier versuchen die ukrainischen Streitkräfte russische Stellungen zu durchbrechen. Der Frontverlauf habe sich kaum verändert, aber der russische Druck habe sich erhöht, weil Russland zusätzliche Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Soldaten in die Kampfgebiete verlegt habe, sagt der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow.

+++ 08:36 Luftalarm in Kiew +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde am Morgen Luftalarm ausgelöst. Das meldet die Verwaltung der Stadt in ihrem Telegram-Kanal. Mittlerweile haben die Behörden die Warnung wieder aufgehoben.

+++ 08:11 Cherson meldet massiven Raketenbeschuss +++
Aus der südukrainischen Stadt Cherson werden neue russische Angriffe gemeldet. Die russischen Streitkräfte hätten dort in den 24 Stunden bis zum frühen Morgen 33 Raketen auf zivile Ziele abgefeuert, teilt der ukrainische Generalstab mit. Zudem seien bewohnte Gebiete am rechten Ufer des Flusses Dnipro nahe der im vergangenen Monat von der ukrainischen Armee zurückeroberten Regionalhauptstadt mit Mörsern und Artillerie beschossen worden.

+++ 07:45 ISW: Besatzer weiten offenbar Verschleppung von Kindern nach Russland aus +++
Die russischen Behörden verstärken offenbar ihre Bemühungen, ukrainische Kinder nach Russland zu verschleppen. Das schreibt der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in seinem neuesten Update. Demnach verlangten die russischen Besatzer, dass sich Kinder in den besetzten Gebieten medizinischen Untersuchungen unterziehen. Diese könnten in der Folge zu Deportationen nach Russland führen. Das Ukrainische Widerstandszentrum berichtete laut ISW nun, dass hochrangige russische Beamte dafür seit Oktober mehr als 350 Millionen Rubel (rund 4,5 Millionen Euro) bereitgestellt hätten. Zudem sei das russische Ministerkabinett für die Finanzierung des Programms verantwortlich und soll offenbar 435 Millionen Rubel (5,8 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt haben.

+++ 07:10 Lawrow behauptet: USA drohen mit Ermordung Putins +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft den USA angebliche Pläne zur Tötung von Kremlchef Putin vor. "Ungenannte Beamte" aus dem Pentagon hätten mit einem "Enthauptungsschlag" gegen Russland gedroht, sagt Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur TASS. "Faktisch geht es um die Drohung der physischen Eliminierung des russischen Staatsoberhaupts", behauptet der russische Chefdiplomat - ohne Belege anzuführen.

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+++ 06:51 Ukraine nähert sich weiter der Befreiung von Kreminna an +++
Die ukrainischen Truppen stehen wohl kurz vor der Befreiung von Kreminna. Serhij Hajdaj, der Gouverneur von Luhansk, schreibt am Dienstag bei Telegram, dass Teile der russischen Truppen gezwungen worden seien, sich nach Rubischne zurückzuziehen. "Die Russen verstehen, sollten sie Kreminna verlieren, ihre gesamte Verteidigungslinie fallen würde", schreibt er weiter. Hajdaj ergänzt zudem, dass es den Kremltruppen gelungen sei, eine starke Verteidigung aufzubauen. "Sie bringen große Mengen an Reserven und Equipment. Sie erneuern ständig ihre Truppen."

+++ 06:16 UN zählen fast 7000 getötete Zivilisten in der Ukraine +++
Bei dem russischen Überfall auf die Ukraine sind nach UN-Angaben bisher mindestens 6884 Zivilisten getötet worden. In seinem regelmäßigen Update schreibt das Menschenrechtsbüro der UN auf Twitter, dass unter den Opfern insgesamt 429 Kinder seien. Zudem seien 10.947 Zivilisten verwundet worden, davon rund 800 Kinder. Als Hauptursache führt das UN-Büro Beschuss und Luftangriffe an. Die tatsächliche Zahl der verwundeten und getöteten Zivilisten sei zudem viel höher.

+++ 03:28 Sicherheitsexpertin Major: "Kein Ende des Krieges 2023" +++
Nach Einschätzung der Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, Claudia Major, wird Russlands Krieg in der Ukraine auch 2023 nicht enden. "Ich rechne nicht mit einem Ende des Krieges im nächsten Jahr, wenn unsere militärische Unterstützung auf dem Niveau wie bisher bleibt", sagt Major dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Um Russland entscheidend zurückzudrängen und damit laut Major den Weg zum Frieden zu verkürzen, brauche die Ukraine mehr Waffen, von Munition bis Luftverteidigung. Für Friedensverhandlungen sieht sie wenig Chancen: "Die Ukraine habe "nur die Wahl zwischen Krieg und Vernichtung", so Major.

+++ 00:36 Merz wirft Ampel Konzeptlosigkeit in Ukraine-Politik vor +++
CDU-Chef Friedrich Merz wirft der Ampel-Koalition eine fehlende Strategie bei der Unterstützung der Ukraine vor. Man hätte der Ukraine im Kampf gegen Russland mehr helfen müssen, Schützenpanzer und Kampfpanzer liefern "können und müssen", so Merz im SWR. "Es ist mehr oder weniger ein Leben von der Hand in den Mund. Es sind tagespolitische Entscheidungen: Heute machen wir mal einen Ringtausch, übermorgen mal Patriots, aber eine wirkliche strategische Konzeption, die ist in dieser Koalition nicht vorhanden", urteilt Merz.

+++ 23:17 Selenskyj will Ansprache als Dialog gestalten +++
In seiner abendlichen Videobotschaft kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine jährliche Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament, der Rada, an. Es gehe darum, "ein gemeinsames Verständnis für unsere nationalen Ziele bewahren", so Selenskyj. "Ich möchte, dass diese Botschaft kein Bericht ist, sondern unser Dialog mit Ihnen über das kommende Jahr", sagt der 44-Jährige. Es gehe darum, die Aufgaben für die Zukunft zu formulieren. Die Rede wird bis Ende der Woche erwartet, ein genaues Datum nennt Selenskyj nicht.

+++ 22:27 Ukraine hat wieder mehr Strom +++
Das Energiedefizit der Ukraine konnte nach Angaben des Netzbetreiber Ukrenergo "leicht reduziert" werden. Kraftwerke haben ihre Produktion demnach hochgefahren. Dennoch reichen die Kapazitäten demnach nicht, um den Konsum aller Verbraucher zu decken. Um die Infrastruktur nach den russischen Attacken wieder vollkommen herzustellen, brauche es "signifikante Ressourcen und Zeit", so der Netzbetreiber.

+++ 22:01 Selenskyj: Italien erwägt Lieferung von Flugabwehrsystemen +++
Nach einem Gespräch mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Italien erwäge, der Ukraine Flugabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. "Ich habe Giorgia Meloni meinen Dank für ihre Solidarität und umfassende Unterstützung für die Ukraine ausgedrückt", sagt Selenskyj. Die italienische Regierung hat beschlossen, die Ukraine mit weiteren 10 Millionen Euro zu unterstützen.

+++ 21:41 Kiew: Orthodoxe Kirche soll Putin zum Teufel erklären +++
Im Streit um einen Verbleib der orthodoxen Kirche im weltbekannten Kiewer Höhlenkloster fordert die ukrainische Führung die Kirche mit Nachdruck auf, sich von Moskau zu distanzieren. "Wenn ihr keine Beziehungen zu Russland habt, dann sagt Euch offiziell los, sagt, dass (Wladimir) Putin der Satan ist", fordert der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, im Fernsehen von der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Auch der Moskauer Patriarch Kirill sei ein Teufel, fügt Danilow hinzu. Bis Mai war die ukrainisch-orthodoxe Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Damals hatte sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche offiziell von Moskau losgesagt und den von Kremlchef Putin befohlenen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt. Allerdings verdächtigen die ukrainischen Behörden die Kirche weiterhin der Kollaboration mit Moskau.

+++ 21:19 Russlands Verbrauchermarkt "erholt sich nur sehr langsam" +++
Die russische Regierung will nach eigenen Angaben im nächsten Jahr den privaten Konsum ankurbeln und den Firmen über die Krise hinweghelfen. Eine Erholung der Verbrauchernachfrage zu fördern und dem Unternehmenssektor zu helfen, profitabel zu werden, seien die größten Aufgaben, die Russland 2023 angehen müsse, sagt der Erste Stellvertretende Ministerpräsident Andrej Belousow. "Der Verbrauchermarkt erholt sich nur sehr langsam", erläutert Belousow in einem Interview im staatlichen Fernsehen. Er bezeichnet die Situation als etwas, das sich "nahe an der Stagnation" bewege. "Das liegt vor allem daran, dass sich unser Reallohnwachstum nur sehr langsam erholt, was wiederum die Kehrseite einer niedrigen Arbeitslosenquote ist", sagte Belousow. "Der Preis für eine hohe Beschäftigung ist ein sehr langsames Reallohnwachstum". Wegen Russlands Krieg mit der Ukraine und in Folge der Sanktionen des Westens dürfte die russische Wirtschaft 2023 zum zweiten Mal in Folge schrumpfen.

+++ 20:59 Kiew muss während des gesamten Winters mit Stromausfällen rechnen +++
Die Bewohner Kiews müssen laut Stadtverwaltung bis zum Ende des Winters immer wieder mit plötzlichen Notabschaltungen rechnen. "Unter diesen Gegebenheiten werden wir den ganzen Winter leben müssen", sagt der Vizechef der Stadtverwaltung, Petro Panteljejew, im ukrainischen Fernsehen. Die Stromversorgung in Kiew ist wie in anderen ukrainischen Städten auch nach den russischen Raketenangriffen massiv beeinträchtigt. Die Elektriker arbeiteten rund um die Uhr daran, das System wieder zu reparieren, doch die Lage bleibe schwierig, räumt Panteljejew ein. Gerade an Arbeitstagen, wo es einen erhöhten Stromverbrauch gebe, reichten die Kapazitäten nicht aus, warnte der Beamte.

+++ 20:27 Reichster Ukrainer verliert zwei Drittel seines Vermögens +++
Aufgrund des russischen Angriffskriegs schrumpft das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine nach Angaben der Nationalbank des Landes um ein Drittel. Die 20 reichsten Ukrainer haben laut dem US-Magazin Forbes seit Februar dieses Jahres insgesamt 20 Milliarden verloren. Rinat Achmetow, der reichste Ukrainer und Inhaber verschiedener Energie- und Stahlfirmen, hat demnach alleine 9,3 Milliarden Dollar wegen des Kriegs verloren. Nach Schätzungen bleibt Achmetow noch ein Vermögen von 4,4 Milliarden Dollar.

+++ 20:03 "Wollen Sie Menschen den Glauben nehmen?" Christen kritisieren Selenskyj +++
Der Vorsteher des weltberühmten Höhlenklosters in Kiew, Pawel Lebed, wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Druck auf die orthodoxen Christen vor. "Uns reicht es, dass der Feind gegen unsere Leute schlägt, uns reicht das Elend und die Trauer, wenn die Menschen in der Kälte und ohne Licht hungern", sagt Lebed in einer an Selenskyj gerichteten Videobotschaft. Er appelliert an ihn, der ukrainisch-orthodoxen Kirche nicht zum Monatsende ihre zwei Gotteshäuser in der zum Weltkulturerbe der Unesco zählenden Anlage wegzunehmen. "Wollen Sie auch den Menschen den Glauben nehmen? Wollen Sie die letzte Hoffnung nehmen? Tun Sie das nicht", bittet der Geistliche eindringlich. Selenskyj hat religiöse Organisationen mit Verbindungen zu Russland verboten. Im November hatte der ukrainische Geheimdienst SBU Objekte des Hauptheiligtums der orthodoxen Kirche durchsucht. Razzien gab es ebenfalls in anderen Kirchen.

+++ 19:34 Moskau übergibt Kiew 42 Leichen von Soldaten +++
Russische Streitkräfte haben dem ukrainischen Militär 42 Leichen getöteter Soldaten übergeben, meldet das ukrainische Reintegrationsministerium. Die Übergabe wurde demnach vom Kommissar für vermisste Personen und ukrainische Strafverfolgung organisiert. Insgesamt wurden der Ukraine seit Kriegsbeginn 869 Leichen von Soldaten übergeben.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ses/ino/rts/AFP/dpa/DJ

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