Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:05 Selenskyj: Arbeiten an effektiverer Flugabwehr +++
Nach den neuesten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine effektivere Flugabwehr angekündigt. "Wir arbeiten mit unseren Partnern so aktiv wie möglich daran, den Schutz unseres Luftraums noch zuverlässiger zu gestalten", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Allein in der letzten Nacht, von Mitternacht bis sieben Uhr am Morgen, ist es uns gelungen, 15 russische Raketen abzuschießen", sagte Selenskyj. "Aber leider nicht alle". Anlass für Selenskyjs Äußerung waren russische Angriffe mit Marschflugkörpern und Raketen in der Nacht zum Montag sowie im Tagesverlauf. In Pawlohrad in der Zentralukraine schlugen mehrere Projektile ein und verletzten mindestens 34 Menschen. Selenskyj kündigte Vergeltung für die Angriffe an. "Auf jeden solchen Angriff werden die russischen Besatzer unsere Antwort erhalten", sagte er
+++ 22:13 Militäranalyst Clarke: Ukraine könnten Raketen ausgehen +++
Der britische Militäranalyst Michael Clarke glaubt, dass der ukrainischen Luftabwehr "wahrscheinlich" die Raketen ausgehen, "wenn sie nicht vorsichtig ist". In seiner Analyse für Sky News sagt Clarke, der jahrelang die Londoner Verteidigungs-Denkfabrik Royal United Services Institute leitete, die Ukrainer benutzten das in der Sowjetunion entwickelte Flugabwehrraketensystem S-300. Dafür würden etwa 200 Raketen im Monat verbraucht, die Munition könne zur Neige gehen, sagt er. Die Raketen für das Luftverteidigungssystem PATRIOT hingegen seien sehr teuer. Die Ukrainer würden diese Raketen nicht für jede Drohne einsetzen. Clarke glaubt, dass Russland die Strategie verfolgt, die Ukraine mit Angriffen dazu zu bringen, möglichst vieler Raketen zu verbrauchen.
+++ 21:57 Scholz: Gelieferte Waffen nicht für Angriff auf Russland +++
Mit von Deutschland gelieferten Waffen darf die Ukraine nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz nicht russisches Territorium beschießen. Das betont Scholz in einem Bürgerdialog im rheinland-pfälzischen Bendorf. Diese Regeln hätten auch andere westliche Staaten aufgestellt, die die Ukraine mit Waffen gegen den russischen Angriff beliefern. Man müsse bei aller nötigen Hilfe auch alles tun, um einen Krieg zwischen Russland und der NATO zu verhindern.
+++ 21:15 Nach US-Schätzung starben 20.000 Russen bei Kampf um Bachmut +++
Russland hat nach Darstellung der USA bei den Kämpfen in der Region um die Stadt Bachmut in den vergangenen fünf Monaten rund 100.000 Soldaten und Söldner durch Tod oder Verwundung verloren. Davon seien etwa 20.000 gefallen, darunter die Hälfte als Angehörige der Wagner-Gruppe, sagt der für nationale Sicherheit zuständige Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby. Die Zahlen beruhten auf Schätzungen der US-Geheimdienste. Kirby bezeichnet die russische Offensive auf Bachmut als gescheitert. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 20:36 Scholz stellt Gepard-Munition ab August in Aussicht +++
Die Ukraine kann Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge etwa ab August damit rechnen, Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer aus Deutschland zu beziehen. Es werde eine Produktion aufgebaut, aber dies brauche etwas Zeit, sagt Scholz bei einem Bürgerdialog in Bendorf bei Koblenz.
+++ 20:04 Militär: Kind bei Bombenangriff getötet +++
Aus dem Norden der Ukraine wird ein weiterer Luftangriff gemeldet. Russische Kampfflugzeuge hätten gegen 14:50 Uhr zwei Lenkbomben auf das Dorf Lyzunivka geschossen, schreibt das ukrainische Militär in Tschernihiw. Bei dem Angriff sei ein Kind getötet worden, zwei weitere Zivilisten seien verletzt worden. Eine Schule und mehrere Wohnhäuser seien beschädigt worden, erklärt das Operative Kommando "Nord" des Militärs auf Facebook.
+++ 19:22 Beide Kriegsparteien berichten von zivilen Todesopfern +++
Bei russischen Raketenangriffen und Artillerieduellen sind an diesem Montag in der Ukraine mehrere Menschen ums Leben gekommen. Der Generalstab in Kiew schreibt, dass bei russischen Angriffen im Osten des Landes und in der Zentralukraine mehrere Zivilisten getötet oder verletzt worden seien. In der Region Saporischschja in der Zentralukraine lieferten sich russische und ukrainische Militärs im Tagesverlauf intensive Artillerieduelle. Dabei seien in dem von russischen Truppen besetzten Michailowka mindestens zwei Zivilisten getötet und 14 weitere verletzt worden, berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden.
+++ 18:50 Staatsanwaltschaft: Verletzte nach Luftangriffen in Huljajpole +++
Die Staatsanwaltschaft der Region Saporischschja meldet drei Verletzte nach russischen Luftangriffen auf die Stadt Huljajpole. Die russischen Truppen hätten die Stadt am Vormittag unter Beschuss genommen. Mehrere Häuser seien teilweise zerstört, schreiben die Ermittler bei Facebook. Zudem posten sie Fotos der Schäden – sie reichen von zerbrochenen Fensterscheiben bis hin zu völlig zerstörten Dächern. Auch ein Krater ist zu sehen.
+++ 18:19 Verteidigungsminister über Offensive: "Alles ist bereit" +++
Die Vorbereitungen der Ukraine für die erwartete Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete sind nach Worten von Verteidigungsminister Olexij Resnikow "in der Endphase". "Ich glaube an sie", sagt er im Staatsfernsehen. Es sei viel für ihren Erfolg getan worden. "Ich glaube, dass wir ab heute auf die Zielgerade einbiegen und sagen können: Ja, alles ist bereit", betont Resnikow. "Und dann werden der Generalstab, der Oberbefehlshaber und sein Team auf der Grundlage der Entscheidung und des Verständnisses der Lage auf dem Schlachtfeld entscheiden, wie, wo und wann."
+++ 17:48 General spricht von zehn Gefangenen bei Lyman +++
Die Kämpfe nahe der Stadt Lyman im Osten der Ukraine halten an: Die Verteidiger hätten in den letzten Tagen zahlreiche Angriffe der russischen Truppen abgewehrt, sagt der ukrainische General Olexander Syrskyj. Der Feind habe Verluste erlitten, zehn Soldaten seien gefangen genommen worden.
+++ 17:14 Ausgewiesene deutsche Diplomaten verlassen Russland +++
Gut eine Woche nach ihrer Ausweisung aus Russland hat eine Gruppe deutscher Diplomaten das Land verlassen. Dies teilt das Auswärtige Amt mit - ohne eine Zahl zu nennen. Die Regierung in Moskau hatte zuvor angekündigt, mehr als 20 Deutsche müssten ihre Koffer packen. Begründet wurde das mit einer erzwungenen Ausreise russischer Diplomaten aus Berlin. Das Auswärtige Amt erklärt dazu: "Mit dem Ziel, die Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland zu verringern, war die Bundesregierung in den vergangenen Wochen in Kontakt mit der russischen Seite. In der Folge sind Mitte des Monats Angehörige der russischen Vertretungen in Deutschland ausgereist." Deren Tätigkeit habe nicht im Einklang mit ihrem diplomatischen Status gestanden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 16:33 Verwaltung: Spezialfahrzeug auf dem Weg zu Verschütteten muss umkehren +++
In der Stadt Awdijiwka sind der Militärverwaltung zufolge zwei Menschen unter Trümmern eingeschlossen. Eine Frau sei seit den russischen Luftangriffen vom Freitag verschüttet, ein Mann seit Sonntag, erklärt der Leiter der Verwaltung, Vitaliy Barabash, laut dem ukrainischen Internet-Sender Hromadske. Von beiden gebe es kein Lebenszeichen. Um die Trümmer ganz zu beseitigen, müssten Spezialfahrzeuge eingesetzt werden. Diese kämen jedoch nicht bis nach Awdijiwka durch, das an der Front im Osten der Ukraine liegt. Ein Fahrzeug des staatlichen Rettungsdienstes sei unterwegs gewesen, dann aber vor Awdijiwka unter Beschuss geraten und umgekehrt, heißt es.
+++ 16:00 Ministerium: Nach Angriffswelle sind Tausende ohne Strom +++
Die jüngsten russischen Luftangriffe verursachen der ukrainischen Regierung zufolge neue Stromausfälle. Der Beschuss habe Stromanlagen in der Region Dnipropetrowsk und in der südlichen Region Cherson beschädigt, so dass Tausende Menschen ohne Strom seien, schreibt das Energieministerium. Die Reparaturen am Stromnetz würden mehrere Tage dauern.
+++ 15:35 Kiewer Führung streitet über russische Pässe in besetzten Gebieten +++
Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk widerspricht dem Rat des Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinez, dass Ukrainer in den besetzten Gebieten notfalls russische Pässe annehmen sollen. "Wer hat gesagt, dass die Russen lange in den temporär besetzten Gebieten sein werden?", schreibt Wereschtschuk bei Telegram. Die bisherigen Empfehlungen blieben bestehen, sagt sie: "keine russischen Pässe annehmen, nicht mit den Besatzern kooperieren, wenn möglich ausreisen, auf die ukrainischen Streitkräfte warten". Wereschtschuk fordert Moskau und das Internationale Rote Kreuz auf, Ukrainern eine geregelte Ausreise in das ukrainisch kontrollierte Gebiet zu ermöglichen. Zuvor hatte Lubinez eine Annahme der russischen Staatsbürgerschaft gebilligt, da das Überleben die Hauptsache sei. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:06 Russland verkündet Drohnen-Abschüsse +++
Das russische Militär schaltet nach eigenen Angaben acht weitere ukrainische Drohnen aus. Die Luftabwehr habe die unbemannten Flugzeuge im Laufe des vergangenen Tages in den Regionen Luhansk, Donezk und Charkiw zerstört, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge. Insgesamt steige die Zahl der zerstörten unbemannten Luftfahrzeuge auf 3913, heißt es weiter. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
+++ 14:37 Kiew geht von Kampfjet-Lieferung der USA aus +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow zeigt sich zuversichtlich, dass sein Land von den USA moderne Kampfflugzeuge erhalten wird. "Was heute unmöglich ist, wird morgen möglich sein", sagt er der ukrainischen Nachrichtengruppe 24/7. Er habe diesen Prozess bei anderen Rüstungsgütern bereits mehrfach durchlaufen. Als Beispiele nennt er das Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem HIMARS, Stinger-Flugabwehrraketen und Munition vom Kaliber 155 mm für Artilleriegeschütze. Die Ukraine hat wiederholt Kampfjets von den westlichen Partnern gefordert. Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch Bundeskanzler Olaf Scholz lehnen bislang eine Lieferung von Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine ab.
+++ 14:01 Bericht: Russen bereiten Evakuierungen in Saporischschja vor +++
Das mit den verschiedenen Partisanenbewegungen in den von Russland besetzten Gebieten verknüpfte Nationale Widerstandszentrum meldet Rückzugsvorbereitungen der Besatzer. In der zum Teil von Russland annektierten Region Saporischschja bereite die Besatzungsverwaltung Evakuierungspläne für ihre Mitarbeiter und deren Angehörige vor. Zudem würden Anweisungen zur Zerstörung von Unterlagen und militärischer Ausrüstung gegeben. Für die kommenden Tage oder Wochen wird der Beginn einer ukrainischen Offensive erwartet.
+++ 13:40 Jüngste Verletzte 8 Jahre alt: Opferzahl in Pawlohrad steigt +++
Nachdem die russische Armee die Stadt Pawlohrad in der Nacht mit Marschflugkörpern beschossen hat, steigt die Opferzahl weiter. Nach Angaben der Militärverwaltung der Region Dnepropetrowsk wurden 34 Menschen verletzt, darunter fünf Kinder. Das jüngste Opfer sei erst acht Jahre alt. Eine 45-jährige und eine 45-jährige Frau sind demnach schwerverletzt. Die Verletzten hätten Knochenbrüche, Prellungen, Schnittwunden, Gehirnerschütterungen oder Atemwegsverletzungen durch brennende Chemikalien erlitten.
+++ 12:59 Ukrainische Armee: Russland setzt in Bachmut mehr als 25.000 Mann ein +++
Ein Sprecher der ukrainische Ost-Streitkräfte hat im ukrainischen Sender RBC den enormen Aufwand beziffert, mit dem Russland versuche, Bachmut einzunehmen. Russland habe 25.600 Mann, 65 Panzer, 450 gepanzerte Fahrzeuge, 154 Kanonen und 56 Mehrfachraketenwerfer in Bachmut im Einsatz, sagte Serhii Scherevatyi. "Das ist mehr als die Armee von Tschechien oder Ungarn."
+++ 12:13 Pflicht zur Festnahme: Südafrika will Putin Besuch ausreden +++
Nach der Anklageerhebung durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gegen Wladimir Putin ist die Regierung Südafrikas in erhebliche Schwierigkeiten geraten: Vor dem Treffen des Schwellenländer-Bunds BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) Anfang Juni in Kapstadt versucht die Regierung in Pretoria einem Bericht der südafrikanischen "Sunday Times" zufolge, den russischen Präsidenten vom Fernbleiben zu überzeugen. Nach der Anklageerhebung gegen Putin hatte die russlandfreundliche Regierungspartei ANC mit einem Austritt aus dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Hag geliebäugelt. Denn Unterzeichnerstaaten sind verpflichtet, Angeklagte wie Putin festzunehmen. Auf internationalen Druck hin nahm Pretoria Abstand vom ICC-Austritt - und muss nun eine Einreise Putins verhindern, wenn es nicht in direkte Konfrontation mit Russland oder den westlichen Staaten geraten will.
+++ 11:37 Kiews Menschenrechtsbeauftragter rät zur Annahme russischer Pässe +++
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez hat Ukrainern in den von Russland besetzten Gebieten zur Annahme russischer Pässe geraten. "Überleben, das ist die Hauptsache", sagte der 41-Jährige im Fernsehen. Die Regierung würde darauf verständnisvoll reagieren, da die Einbürgerungen unter Druck stattfinden. Lubinez sprach sich "kategorisch" gegen eine strafrechtliche Verfolgung von Ukrainern aus, die die russische Staatsbürgerschaft zum "Überleben" angenommen hätten. Ausgenommen von der Straffreiheit seien jedoch die Organisatoren des Einbürgerungsprozesses, die als "Kollaborateure" gerichtet würden. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, gemäß dem Ukrainer in den vom Kreml im vergangenen Oktober formell annektierten Gebieten ab 1. Juli 2024 als Ausländer gelten. Ohne Aufenthaltstitel droht Ukrainern wie anderen Ausländern dann die Abschiebung.
+++ 11:10 Was bezweckt der Wagner-Chef? ntv-Korrespondent vermutet Ablenkungsmanöver +++
+++ 10:55 Sprengsatz auf Gleis: Zug voller Treibstoff und Holz in Russland sabotiert +++
In sozialen Medien wie Twitter und Telegram wird von einem weiteren Anschlag auf die russische Infrastruktur hinter der Invasion berichtet: Ein Zug, vollbeladen mit Öl und Holz, ist demnach im russischen Bezirk Brjansk - nördlich der Ukraine - sabotiert worden. Der Zug mit 60 Waggons sei durch einen Sprengsatz auf dem Gleis zum Stehen gebracht worden. Den Berichten nach kippten auf der Strecke zwischen Unetscha und Rassucha mindestens sieben Waggons zur Seite. Seit Tagen nehmen Angriffe auf die Versorgungsinfrastruktur der russischen Armee zu. Erst am Sonntag waren auf der Krim russische Öldepots gesprengt worden. Die Angriffe sollen die erwartete Offensive der Ukraine vorbereiten.
Nachtrag von 11:23: Inzwischen hat der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, den Vorfall bestätigt. "Es gibt keine Verletzten", teilte Bogomas auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Vorfall ereignete sich nahe der Kleinstadt Unetscha, 140 Kilometer südwestlich von Brjansk.
+++ 10:03 Anschlag auf russische Stromtrasse südlich von Sankt Petersburg verübt +++
Wie der Gouverneur der russischen Region Leningrad mitteilt, ist im südlich der Stadt Sankt Petersburg gelegenen Bezirk Gatschinski ein Anschlag verübt worden. An Masten einer Überlandstromleitung seien zwei Sprengsätze angebracht worden, von denen einer detoniert sei und einen Mast der Stromtrasse zerstört habe. Der zweite Sprengsatz sei gefunden und entschärft worden. Zu Stromausfällen sei es nicht gekommen. Polizei und Inlandsgeheimdienst FSB ermitteln.
+++ 09:35 Cherson: Russischer Beschuss tötet einen Menschen, ein Kind verletzt +++
Bei russischen Angriffen in der Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten "im Laufe des vergangenen Tages 39 Beschüsse ausgeführt", die Stadt Cherson im Süden des Landes sei "achtmal" getroffen worden, erklärte Oleksandr Prokudin von der Militärverwaltung Cherson. "Infolge der russischen Aggression kam eine Person ums Leben und drei weitere, darunter ein Kind, wurden verletzt."
+++ 09:19 Bachmut: Russland "nicht in der Lage, die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen" +++
Das ukrainische Militär meldet kleinere Erfolge in der Schlacht um die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut. Nach ukrainischen Gegenangriffen habe "der Feind" ein paar Stellungen in der Stadt aufgegeben, erklärt Bodentruppenkommandeur Olexandr Syrskji auf Telegram. Die Lage in Bachmut bleibe aber "ziemlich schwierig". Russland "wirft ständig" neue Einheiten in die Schlacht, darunter Fallschirmjäger und Söldner der Gruppe Wagner. "Aber der Feind ist nicht in der Lage, die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen." In seinem jüngsten Tagesbericht schreibt der ukrainische Generalstab: "Im Sektor Bachmut führt der Feind weiterhin offensive Aktionen durch. Die Kämpfe in der Stadt Bachmut gehen weiter."
+++ 09:01 London: Russland baut massiv Verteidigungsanlagen - auch im eigenen Land +++
Russland hat nach Angaben britischer Geheimdienste starke Verteidigungsanlagen an der Front, aber auch in besetzten ukrainischen Gebieten und teils tief im eigenen Land errichtet. "Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten (ukrainischen Halbinsel) Krim zu befestigen", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen. "Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte", hieß es. "Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der Nato "bedroht" wird."
+++ 08:40 Kiew: 18 Raketen wurden von 11 strategischen Bombern abgefeuert +++
Die ukrainische Luftwaffe nennt weitere Details zur jüngsten Raketen-Angriffswelle Russlands: Demnach handelt es sich um 18 Marschflugkörper vom Typ X-101 und X555. Diese seien von strategischen Bombern des Herstellers Tupolew abgefeuert worden. Neun Tu-95 seien im Raum Olenegorsk in der Region Murmansk gestartet, zwei Tu-160 seien vom Kaspischen Meer aus Richtung Ukraine geflogen, um ihre tödliche Fracht loszuschicken.
+++ 08:19 Die 200.000-Marke naht: Ukraine meldet russische Verluste +++
In seinem täglichen Lagebericht hat der ukrainische Generalstab die Zahl der russischen Verluste weiter nach oben geschraubt: Am Sonntag seien dem Feind 450 Mann verloren gegangen, heißt es in der Kategorie "liquidierte Personal". Damit hat Russland nach ukrainischer Zählung 190.960 Angehörige seiner Besatzungsmacht verloren. Im Vergleich zu anderen Tagen sind die Verlustangaben aber bescheiden. Zerstört wurden demnach am Sonntag ein Panzer, drei gepanzerte Fahrzeuge und sieben Artilleriesysteme. Die Angaben sind nicht zu überprüfen.
+++ 07:44 Kein Durchkommen nach Kiew: 15 von 18 russischen Raketen abgefangen +++
Die Luftabwehr hat nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht zum Montag 15 von 18 von russischen Flugzeugen aus gestarteten Raketen abgeschossen. Die Kiewer Stadtverwaltung teilt mit, alle auf die Hauptstadt zielenden Raketen seien abgefangen worden.
+++ 07:24 Raketenangriff auf Stadt Pawlohrad: viele Verletzte und große Schäden +++
Nachdem in der Nacht ein massiver Raketenbeschuss auf die Stadt Pawlohrad gemeldet wurde, gibt die Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk bekannt, es seien mindestens 25 Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Zwar sei es der Luftabwehr gelungen, sieben russische Raketen abzufangen. Weitere seien aber eingeschlagen, insbesondere in einem Industriegebiet von Pawlohrad. 19 Mehrfamilienhäuser, 25 Eigenheime, 6 Schulen und Kitas sowie 5 Geschäfte wurden demnach beschädigt. Einschläge in umliegenden Kreisen der Stadt hätten mehr als 40 Gebäude beschädigt.
+++ 06:38 Bürgermeister: Charkiw braucht für Wiederaufbau 9,5 Milliarden US-Dollar +++
Die ostukrainische Metropole Charkiw ist durch den anhaltenden russischen Beschuss massiv zerstört worden. In einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtengruppe 24/7 schätzt der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terekov, die Kosten für den Wiederaufbau auf 9,5 Milliarden US-Dollar. Weil Stadt und Staat hierfür nicht genügend Mittel hätten, werde Charkiw Geld von den internationalen Partnern des Landes brauchen.
+++ 06:20: Generalstab zählt 5 Raketenangriffe und 27 Luftangriffe auf Ukraine +++
"Die Russische Föderation wendet weiterhin Terrortaktiken an", heißt es im Tagesbericht des ukrainischen Generalstabs von Montagmorgen. Russland habe am Sonntag fünf Raketenangriffe verübt: auf die Städte Kramatorsk, Kostiantynivka und Pawlohrad. Zudem habe Russland 27 Luftangriffe durchgeführt und 45 Mal aus Mehrfachraketen auf Stellungen ukrainischer Truppen und auf bewohnte Gebiete gefeuert. Es habe Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Zahlen hierzu nannte der Generalstab nicht.
+++ 05:14 Medien: Explosionen in den Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und Sumy +++
In den Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und Sumy sind ukrainischen Medienberichten zufolge Explosionen zu hören. "Die Luftabwehrsysteme sind im Einsatz", schreibt die Kiewer Regionalverwaltung auf Telegram. "Ruhe bewahren! Bleibt in den Schutzräumen, bis der Luftalarm vorbei ist!"
+++ 04:14 Luftalarm in der gesamten Ukraine +++
In der gesamten Ukraine ist nach Angaben der Rettungsdienste Luftalarm ausgelöst. In der Region Kiew droht offiziellen Angaben zufolge ein Raketenangriff. "Drohender Raketenangriff!", schreibt die Kiewer Regionalverwaltung auf dem Nachrichtendienst Telegram. "Bleiben Sie in den Schutzräumen." Stabschef Andrij Yermak warnt davor, die ukrainische Luftabwehr nicht zu kompromittieren. "Achten Sie auf Ihre Sicherheit, machen Sie die Arbeit der Luftabwehr nicht publik."
+++ 03:57 Beatles-Lied soll Solidarität mit Ukraine während ESC zeigen +++
Aus Solidarität mit dem eigentlichen Gastgeber Ukraine ruft eine Kampagne anlässlich des Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool zum gemeinsamen Singen im Internet und im realen Leben auf. Chöre, Musiker und die Öffentlichkeit sollen den bekannten Song "With A Little Help From My Friends" der legendären Band Beatles, die aus der nordwestenglischen Stadt stammt, aufnehmen und hochladen, betont HelpUkraineSong. Dies sei "die perfekte Möglichkeit", dem Land angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs Unterstützung auszudrücken, so die Organisatoren.
+++ 23:29 Bürgermeister: Explosionen in Pawlohrad +++
In der ukrainischen Stadt Pawlohrad in der Region Dnipropetrowsk haben sich mehrere Explosionen ereignet. Das berichtet der Bürgermeister der Stadt Anatolij Werschina. Die Behörden rufen die Bürger dazu auf, an sicheren Orten zu bleiben, bis es Entwarnung gibt.
+++ 22:00 Papst deutet geheime Friedensmission an - und hat in Ungarn "nicht über Rotkäppchen geredet" +++
Papst Franziskus hat vage angedeutet, dass der Vatikan mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine an einer Friedensinitiative beteiligt ist. "Alle wollen einen Weg zum Frieden. Ich bin bereit, alles zu tun, was nötig ist. Derzeit läuft eine Mission, die aber noch nicht öffentlich ist", sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Rückflug von seiner Ungarn-Reise vor Journalisten. Weitere Details nennt er nicht. "Wenn es so weit ist, kann ich mich dazu äußern". Der 86-Jährige hat am Wochenende den Metropoliten Hilarion von Budapest und Ungarn getroffen, der früher Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats und ein Vertrauter von Patriarch Kyrill war. "Sie können sich vorstellen, dass wir bei dem Treffen nicht über Rotkäppchen geredet haben, sondern über alles", erläutert Franziskus. Mit Kyrill, der den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verteidigt, will sich der Papst schon länger treffen.
+++ 21:25 Ukraines Armeechef berät sich mit NATO-Oberbefehlshaber +++
Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hat sich mit dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli, beraten. Er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert, teilt Saluschnyj auf Telegram mit. "Ich habe mögliche Szenarien, Bedrohungen und Voraussetzungen für unsere zukünftigen Aktionen beschrieben". Saluschnyj macht dabei keine Angaben zum Ort des Treffens. Experten gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet. Bei der Unterredung habe er Cavoli über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen, die "zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Bekämpfung der russischen Aggression beitragen würden."
Die Entwicklungen des Vortags lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, jpe/hul/AFP/dpa/rts