Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:06 USA: Russen haben sich geordnet auf Cherson zurückgezogen +++
Der Rückzug der russischen Truppen aus Cherson im Süden der Ukraine verlief nach Einschätzung des US-Militärs vergleichsweise geordnet. Er sei nicht chaotisch wie in anderen Frontabschnitten gewesen, sagt ein hochrangiger Offizier, der nicht namentlich genannt werden möchte. Russland hatte in der zweiten Oktoberhälfte mit Evakuierungen im völkerrechtswidrig annektierten Cherson begonnen.
+++ 22:18 Ukraine: Russen zerstörten vor Abzug wichtiges Kraftwerk +++
Nach Angaben der Ukraine haben russische Truppen vor ihrem Abzug aus der Stadt Cherson ein wichtiges Kraftwerk zerstört. "Die Energieanlage, die das gesamte rechte Ufer der Region Cherson und einen bedeutenden Teil der Region Mykolajiw mit Strom versorgte, ist praktisch zerstört", erklärt der Leiter des staatlichen Stromversorger Ukrenergo, Wolodymyr Kudryzkyj, auf Facebook. Die Zerstörung sei eine Folge "der ohnmächtigen Wut der Besatzer vor ihrer Flucht", fügte er hinzu. Der größte Teil der befreiten Region Cherson sei bereits seit dem 6. November ohne Strom, sagte Kudryzkyj. "Wir tun unser Bestes, um die Menschen so schnell wie möglich wieder mit Strom zu versorgen."
+++ 21:56 Ukrainischer Armeechef: "Es gibt nur eine Bedingung für Verhandlungen" +++
Das ukrainische Militär wird nach Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes von der russischen Besatzung akzeptieren. Das teilt Saluschnjy nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley mit. "Unser Ziel ist es, das gesamte ukrainische Land von der russischen Besatzung zu befreien", schreibt Saluschnyj auf Telegram. Auf diesem Weg werde man nicht stehen bleiben. "Das ukrainische Militär wird keine Verhandlungen, Vereinbarungen oder Kompromissentscheidungen akzeptieren. Es gibt nur eine Bedingung für Verhandlungen: Russland muss alle besetzten Gebiete verlassen."
+++ 21:44 Nord-Stream-1-Betreiber untersucht Schäden nun auch in dänischer Wirtschaftszone +++
Die Betreibergesellschaft der beschädigten Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 untersucht nun auch die Schäden in Dänemarks ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ). Die dänische Schifffahrtsbehörde habe eine Ausnahmegenehmigung gewährt, die unter anderem in Abhängigkeit vom Wetter erlaube, sich dem betroffenen Bereich ausreichend zu nähern, teilt die Nord Stream AG mit. Der Radius einer Sperrzone für den Schiffsverkehr sei am Freitag von fünf Seemeilen auf 500 Meter verkleinert worden. Ein von der Nord Stream AG gechartertes Schiff sei in den Bereich gefahren und habe mit Untersuchungen begonnen. Deren Dauer werde vom Zugang in Abhängigkeit vom Wetter beeinflusst werden, hieß es. In der schwedischen AWZ hatte die Nord Stream AG bereits Untersuchungen an der beschädigten Pipeline vorgenommen. Nach früheren Angaben des Unternehmens ist dort eine Röhre des Doppelstrangs auf einer Länge von rund 250 Metern zerstört. Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden, jeweils zwei davon in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens.
+++ 20:51 Russland verhängt Sanktionen gegen Hollywood-Star Jim Carrey +++
Russland belegt den Hollywood-Schauspieler Jim Carrey und die Schriftstellerin Margaret Atwood aus Kanada wegen ihrer proukrainischen Haltung mit Sanktionen. Sie stehen auf einer Strafliste mit 100 kanadischen Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Unternehmern, deren Namen das russische Außenministerium in Moskau veröffentlichte. Ihnen wird vorgeworfen, an der "Herausbildung des aggressiven antirussischen Kurses" in Kanada beteiligt zu sein. Auch Stephan Bandera, der Enkel des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera (1909-59), steht auf der Liste. Für die 100 Personen wie für andere Kanadier, die früher Sanktionen belegt wurden, gilt unter anderem ein Einreiseverbot nach Russland.
+++ 20:19 UN-Generalversammlung: Russland muss für Reparationen aufkommen +++
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärt, Russland müsse für Reparationen für Schäden in der Ukraine aufkommen. Die Resolution wird mit 94 der 193 Mitglieder der Generalversammlung verabschiedet. 73 Länder enthielten sich, 14 stimmten dagegen. Russland müsse die Konsequenzen seines völkerrechtswidrigen Vorgehens tragen, heißt es. Die Resolutionen der Generalversammlung sind nicht bindend, stellen aber ein deutliches politisches Signal dar.
+++ 19:48 Polen stellt Gazprom-Tochter unter Zwangsverwaltung +++
Polen hat eine Gazprom-Tochter, die Anteile an dem Betreiber der Jamal-Pipeline hält, unter Zwangsverwaltung gestellt. Dies sei notwendig, um eine Lähmung im Entscheidungsprozess bei diesem Unternehmen zu verhindern und die Sicherheit der kritischen Infrastruktur für den Gastransport zu gewährleisten, sagt Entwicklungsminister Waldemar Buda in Warschau. Eine Enteignung sei laut Verfassung nicht möglich, weshalb man sich für eine Zwangsverwaltung entschieden habe. Das Unternehmen Europol Gaz ist der Betreiber des 684 Kilometer langen polnischen Teils der Jamal-Gasleitung, durch die Erdgas von der Jamal-Halbinsel in Sibirien durch Russland, Belarus und Polen bis nach Deutschland gelangen kann.
+++ 19:18 Ukrainische Bahn fährt wieder nach Mykolajiw - Cherson geplant +++
Nach fast neun Monaten Unterbrechung wegen des russischen Angriffskrieges fährt die ukrainische Eisenbahn wieder in die südliche Stadt Mykolajiw. Der erste Nachtzug soll heute Abend aus der Hauptstadt Kiew abfahren, wie die ukrainische Staatsbahn mitteilt. Der Bahnverkehr nach Mykolajiw war im Februar eingestellt worden, als russische Truppen auf die Hafenstadt vorrückten. Wegen der Befreiung der benachbarten Stadt Cherson hat sich die militärische Lage für Mykolaijw inzwischen entspannt. Auch Cherson solle binnen zehn Tagen wieder an das ukrainische Bahnnetz angeschlossen werden, kündigt Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow auf Facebook an.
+++ 18:58 EU hat Ukraine Militärgerät im Wert von acht Milliarden Euro geliefert +++
Die Europäische Union hat der Ukraine nach Angaben ihres Außenbeauftragten Josep Borrell Militärgerät im Wert von mindestens acht Milliarden Euro überlassen. Das entspreche ungefähr 45 Prozent der Summe, die die USA bislang für die Aufrüstung der ukrainischen Armee ausgegeben hätten, erklärt er.
+++ 18:38 Moskau bestätigt Treffen mit CIA-Chef +++
Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, hat seinen russischen Amtskollegen Sergej Naryschkin in der Türkei getroffen. "Solche Gespräche haben tatsächlich stattgefunden", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. US-Medien berichteten unter Berufung auf einen Sprecher der US-Regierung übereinstimmend, Burns habe Russland vor dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gewarnt. Auch soll er Fälle von zu Unrecht in Russland inhaftierten US-Bürgern angesprochen haben. Die "New York Times" schrieb, es sei bei dem Treffen nicht um Verhandlungen zum Kriegsende in der Ukraine gegangen. Die Ukraine sei im Voraus über Burns' Reise informiert worden.
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+++ 18:14 Scholz: "Rote Linie" darf nicht überschritten werden +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Nein von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zum Einsatz von Atomwaffen begrüßt. Es sei sehr gut, "dass auch die beiden erneut diese Klarheit entwickelt haben, dass der Einsatz von Atomwaffen ausgeschlossen sein soll und eine rote Linie ist, die nicht überschritten werden darf", sagt der Kanzler nach seiner Ankunft auf der indonesischen Insel Bali, wo am Dienstag der G20-Gipfel beginnt.
+++ 17:50 Ex-Insasse führt durch russisches Folterlager in Cherson +++
Bei der Einnahme Chersons wollen russische Truppen Fahrzeuge des Unternehmens von Valerii stehlen. Dass der Ukrainer sich dagegen wehren will, wird ihm zum Verhängnis. Er wird verhaftet und in ein Foltergefängnis gesteckt. Nun, nach Abzug der Besatzer, führt er Reporter durch den Ort seines Martyriums.
+++ 17:22 Moskau akzeptiert wohl Kriegskritik in G20-Erklärung +++
Russland ist offensichtlich bereit zu akzeptieren, dass in die Abschlusserklärung des G20-Gipfels eine Passage zur Verurteilung des Krieges gegen die Ukraine aufgenommen wird. Nach Angaben eines westlichen Diplomaten wird der russische Angriff dabei auch ganz klar als Krieg bezeichnet und nicht wie normalerweise von Kremlchef Wladimir Putin als "militärische Spezialoperation". Russlands Zustimmung zu dem Textentwurf gilt als mögliches Zeichen dafür, dass Moskau beim Thema Ukraine in der G20-Gruppe nicht einmal mehr auf die Unterstützung des mächtigen Partners China zählen kann. "In diesem Jahr haben wir auch den Krieg in der Ukraine erlebt, der die Weltwirtschaft weiter beeinträchtigt hat", heißt es demnach unter anderem in dem Entwurf, auf den sich die Chef-Unterhändler der G20 verständigten.
+++ 17:05 USA verhängen weitere Sanktionen gegen Russland +++
Die USA verhängen weitere Sanktionen gegen Russland. Betroffen seien 14 Personen, 28 Einrichtungen und acht Flugzeuge, heißt es auf der Internetseite des US-Finanzministeriums. Ziel sei ein internationales Netzwerk, das Technologie zur Unterstützung des russischen militärisch-industriellen Komplexes beschafft habe.
+++ 16:38 Biden lobt "wunderbare" ukrainische Armee: "Ich kann nur applaudieren" +++
US-Präsident Joe Biden bezeichnet die Rückeroberung der Gebietshauptstadt Cherson durch die Streitkräfte der Ukraine als "bedeutenden Sieg". Die ukrainische Armee sei "wirklich wunderbar", sagt Biden auf der indonesischen Insel Bali. "Ich kann nur applaudieren." Die USA würden auch weiter helfen, damit die Ukrainer sich selbst verteidigen können. Washington werde aber nicht in irgendwelche Verhandlungen treten ohne Kiew. "Es gibt nichts zur Ukraine ohne die Ukraine. Es ist eine Entscheidung, die die Ukraine treffen muss", sagt Biden mit Blick auf wiederholte Vorschläge Russlands zu Verhandlungen.
+++ 16:02 "Wie bei der Zombie-Apokalypse": Russland lässt Rekruten in Gruppen auf Ukrainer los +++
Ukrainische Kämpfer berichten von russischen Rekruten, die als Kanonenfutter eingesetzt werden. Die Wehrpflichtigen werden demnach rund um Bachmut in Gruppen auf ukrainische Stellungen losgelassen und kommen dabei ums Leben. Es sei "wie bei der Zombie-Apokalypse", fasst ein ukrainischer Soldat zusammen.
+++ 15:28 Russischer Rückzug aus Cherson - diese Orte sind nun in HIMARS-Reichweite +++
Der russische Rückzug hinter den Dnipro verschafft den ukrainischen Streitkräften unverhofft strategische Vorteile: Russische Ziele weit hinter der Front rücken dadurch in die Reichweite ukrainischer Raketenartillerie. Von vorgeschobenen Positionen bei Cherson aus können die Ukrainer theoretisch selbst Nachschubbasen nahe der Krim beschießen. Die neue Ausgangslage dürfte vor allem für den Einsatz der von den USA zur Verfügung gestellten HIMARS-Systeme von Bedeutung sein. Bei einer mutmaßlichen Reichweite von etwa 85 Kilometern sind russische Befehlsstände, Logistik-Zentren oder andere wichtige Militäreinrichtungen in weiten Teilen der besetzten Südukraine nicht mehr sicher.
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+++ 15:15 Bewohner von Cherson sind glücklich, aber hungrig +++
Die Rückeroberung der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson löst in der Ukraine Jubel und Hoffnungen auf weitere Vorstöße aus. Damit enden knapp neun Monate russischer Besatzung. Doch trotz aller Freude der Bewohner ist die Not groß. Vor allem Lebensmittel und Medikamente werden benötigt.
+++ 14:54 Stoltenberg: Ukraine nicht zu Verhandlungen drängen +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bekräftigt, dass allein die Ukraine über mögliche Friedensverhandlungen mit Russland entscheidet. Es sei nicht Sache der westlichen Partner, die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen. "Nur die Ukraine entscheidet, was für sie akzeptable Bedingungen sind", sagt Stoltenberg in Den Haag. Es sei die Aufgabe der NATO-Partner, das Land weiter zu unterstützen. Der NATO-Chef kam in Den Haag mit dem niederländischen Außenminister Wopke Hoekstra und Verteidigungsministerin Kasja Ollongren zusammen. Auch die niederländischen Minister erklären, dass die Ukraine weiter auf die volle Unterstützung des Landes zählen könne, mit Waffen, Geld sowie Sanktionen. "Solange es nötig ist", sagt Verteidigungsministerin Ollongren. Die Niederlande hatten weitere 110 Millionen Euro bereitgestellt, um der Ukraine durch den Winter zu helfen. Mit dem Geld sollen vor allem zerstörte Infrastruktur repariert werden sowie Energie und Nahrungsmittel gekauft werden.
+++ 14:52 Weißes Haus: Biden und Xi verurteilen russische Drohungen mit Atomwaffen +++
US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping verurteilen nach US-Angaben russische Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine. Beide Seiten stimmten auch überein, dass "ein Atomkrieg niemals geführt werden sollte", wie das Weiße Haus nach einem Treffen der Präsidenten am Montag auf der indonesischen Insel Bali mitteilt.
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+++ 14:24 Bericht: USA und Russland führen Gespräche in der Türkei +++
Vertreter Russlands und der USA sind einem Medienbericht zufolge in der türkischen Hauptstadt Ankara zu Gesprächen zusammengekommen. Das Treffen sei nicht öffentlich angekündigt worden, berichtet die russische Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf eine eingeweihte Person weiter. Nähere Angaben zum Zweck der Gespräche macht das Blatt nicht. Nur so viel, dass der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, der russischen Delegation angehören soll. Das russische Präsidialamt erklärte, es könne den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Ein Vertreter der türkischen Regierung wollte sich nicht dazu äußern.
+++ 13:45 Experte: "Russland bereitet Walze gegen Ukraine vor" +++
Trotz der ukrainischen Erfolge in Cherson sieht Oberst a.D., Ralph Thiele, Kiew in einer brenzligen Situation. Den Ukrainern würden junge Männer fehlen, während Russland 120.000 Rekruten für den Kriegseinsatz ausbilde. Zudem zeigten die russischen Angriffe auf Infrastrukturziele eine "grausame" Wirkung.
+++ 13:06 Litauen liefert Ukraine weitere gepanzerte Fahrzeuge +++
Die Ukraine hat aus Litauen zwölf weitere gepanzerte Fahrzeuge vom Typ M113 als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Das EU- und NATO-Land habe zehn Panzermörser samt Munition vom Kaliber 120 Millimeter und zwei Feuerleitpanzer an Kiew übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Damit habe der Baltenstaat bereits insgesamt 62 M113-Fahrzeuge für unterschiedliche Zwecke an die Ukraine geliefert. "Litauen kommt weiterhin seinen Verpflichtungen nach", wurde Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas in der Mitteilung zitiert. Litauen hat der Ukraine nach eigenen Angaben seit dem russischen Angriff Ende Februar umfassende militärische Hilfe geleistet. Unter den gelieferten Waffen waren etwa Stinger-Flugabwehrraketen, Panzerabwehr- und Flugabwehrwaffen und Mörser.
+++ 12:46 Experte: Erfolg in Cherson verhindert russische Einnahme von Odessa +++
Die Zurückeroberung der Stadt Cherson durch die ukrainischen Streitkräfte ist laut Militärexperte Oberst a.D. Ralph Thiele das Ergebnis der großen Gegenoffensive, über die im Sommer gesprochen wurde: "Es ist eine Mischung aus Salamitaktik, also kleine Scheibchen immer wieder gewinnen und Schmerztherapie: Wie kann ich Russen viele Schmerzen zufügen, indem ich mit unseren modernen Haubitzen oder Raketenwerfern Nachschub bekämpfe, Kommandozentralen bekämpfe." Für die Ukrainer sei das ein unglaublicher Erfolg. "Nach Charkiw und Kiew der dritte große Hammer", sagt der Vorsitzende der Politisch-Militärischen Gesellschaft im Interview mit ntv. Die Gefahr, dass Odessa von Russland eingenommen wird, sei jetzt weg. Man könne den Russen nur gratulieren, dass sie sich zurückgezogen haben und nicht sinnlos ihre Soldaten geopfert haben.
+++ 12:34 Munz: "Putin will sich nicht mit Vorwürfen auseinandersetzen" +++
Die führenden Wirtschaftsmächte kommen zu einem Krisengipfel auf Bali zusammen. Auch Russland ist Mitglied der G20-Gruppe, doch Präsident Putin kommt nicht zu dem Gipfel, sondern lässt sich von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Warum, erklärt ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau.
+++ 11:56 Russisches Außenministerium postet Video von Lawrow auf Hotel-Terrasse +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies einen Bericht von AP zurück, wonach er mit einer Herzerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Auf Telegram veröffentlicht eine Sprecherin des russischen Außenministeriums ein Video von Lawrow, wie er auf seiner Hotel-Terrasse im T-Shirt und kurzer Hose sitzt. Lawrow schimpfte über westliche Journalisten, dessen Berichte er als Falschmeldungen bezeichnete.
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+++ 11:04 Selenskyj reist nach Cherson +++
Nur wenige Tage nach dem Abzug russischer Truppen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Großstadt Cherson im Süden des Landes gereist. Journalisten bestätigen der Internetzeitung Ukrajinska Prawda entsprechende Augenzeugenberichte. "Wir bewegen uns vorwärts", sagte er zu den Truppen, die in Formation vor dem Verwaltungsgebäude auf dem Hauptplatz der Stadt standen. "Wir sind bereit für den Frieden, den Frieden für unser ganzes Land". Selenskyj dankte der NATO und anderen Verbündeten für ihre Unterstützung im Krieg gegen Russland und sagte, die Lieferung von hochmobilen HIMARS-Raketensystemen aus den Vereinigten Staaten habe für Kiew einen großen Unterschied gemacht.
+++ 10:46 Ukraine zählt 510 weitere russische Gefallene +++
Die ukrainischen Streitkräfte schätzen die Zahl der seit Kriegsbeginn gefallenen russischen Soldaten auf aktuell 81.370. Das sind 510 mehr als gestern, wie aus den Zahlen hervorgeht.
+++ 10:08 Bericht: Lawrow nach Ankunft beim G20-Gipfel in Krankenhaus +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow soll nach seiner Ankunft zum G20-Gipfel auf Bali ins Krankenhaus gebracht worden sein, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Wie die indonesischen Behörden mitteilten, wurde der 72-Jährige ins Krankenhaus gebracht, nachdem er bei seiner Ankunft zum Gipfeltreffen gesundheitliche Probleme hatte. Er werde wegen eines Herzleidens im Sanglah-Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Denpasar behandelt, sagten Indonesische Regierungs- und Medizinbeamte gegenüber AP. Das russische Außenministerium weist die Berichte über den Krankenhaus-Aufenthalt des Chefdiplomaten zurück. "Wir sind hier mit Sergej Wiktorowitsch in Indonesien und lesen den Ticker und trauen unseren Augen nicht", teilte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Nusa Dua auf der Insel Bali mit. Das sei nun schon die höchste Form der Fakes, meinte sie.
+++ 09:33 London: Winter wird russische Moral in der Ukraine weiter senken +++
Der bevorstehende Winter wird die Kämpfe in der Ukraine nach britischer Einschätzung deutlich beeinflussen. "Veränderungen bei Tageslichtstunden, Temperatur und Wetter bedeuten einzigartige Herausforderungen für die kämpfenden Soldaten", teilte das Verteidigungsministerium in London mit. "Alle Entscheidungen, die der russische Generalstab trifft, werden teilweise vom Einbruch des Winters abhängig sein." Weil die Tageslichtstunden deutlich abnehmen, werde es weniger Offensiven und dafür mehr statische Verteidigungslinien geben. Die Winterbedingungen mit mehr Regen und starken Winden sowie Schneefall führten zu Kälteverletzungen und würden die ohnehin schon niedrige Moral der russischen Streitkräfte vor zusätzliche Herausforderungen stellen, so das Ministerium weiter. Sie bedeuteten aber auch Probleme für die Wartung der Ausrüstung. "Grundübungen wie die Waffenreinigung müssen den Gegebenheiten angepasst werden, und das Risiko von Waffenfehlfunktionen steigt", hieß es in London. Gleichzeitig betonte die Behörde, dass auch ukrainische Soldaten von den Konditionen betroffen seien.
+++ 09:07 Sunak: Werden uns nicht von "Schurkenstaat in Geiselhaft nehmen lassen" +++
Kurz vor Beginn des G20-Gipfels hat der britische Premierminister Rishi Sunak den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Kriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Der Mann, der für so viel Blutvergießen in der Ukraine und wirtschaftliche Unruhe auf der ganzen Welt verantwortlich ist, wird nicht da sein, um sich seinen Kollegen zu stellen", schrieb Sunak in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Daily Telegraph". "Wir werden unsere wirtschaftliche Zukunft nicht durch die Aktionen eines Schurkenstaates in Geiselhaft nehmen lassen - und unsere Verbündeten auch nicht", betonte der Regierungschef. Sunak will bei dem Treffen einen Fünf-Punkte-Plan mit Themen vorantreiben, für die eine weltweite Koordination nötig sei. Ziel sei, Russland daran zu hindern, "die Weltwirtschaft zu ersticken". Vorrangig gehe es um Unterstützung, "wo sie am meisten gebraucht wird", etwa für die Ukraine oder bei Energierechnungen für Verbraucher.
+++ 08:52 Deutsche Städte befürchten Engpass bei Unterbringung von Flüchtlingen +++
Angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen schlagen Deutschlands Städte und Gemeinden Alarm. "Wir sehen deutlich, dass die Aufnahmekapazitäten in vielen Städten ausgeschöpft sind", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der "Süddeutschen Zeitung". Der Verband mahnt umgehende Hilfen an. "Bund und Länder müssen mehr eigene Immobilien unbürokratisch und mietfrei für die Unterbringung von Geflüchteten bereitstellen", forderte Dedy. Zudem müsse sich der Bund stärker als bisher an den Kosten der Integration beteiligen, für die er bislang "keinen Cent" zahle. Die Städte erwarten, dass die Zahl der flüchtenden Menschen weiter wächst. "Mit Blick auf den Winter und den andauernden Krieg in der Ukraine ist es wahrscheinlich, dass noch mehr Geflüchtete nach Deutschland kommen", sagt Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, voraus. Für diese Entwicklung spreche schon die Art der Kriegsführung, denn Russland zerstöre gezielt Infrastruktur, sagte Landsberg.
+++ 08:29 Russland will Getreideexport 2023 mehr als verdoppeln +++
Die russische Regierung will im kommenden Jahr nach eigenen Angaben den Getreideexport mehr als verdoppeln. Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium hätten sich auf eine Ausfuhrquote von 25,5 Millionen Tonnen verständigt, teilte Vizeregierungschefin Viktoria Abramtschenko auf ihrem Telegram-Kanal mit. In diesem Jahr beläuft sich die Quote auf 11 Millionen Tonnen. Der Anstieg erfolgt nach Angaben Abramtschenkos wegen der Rekordernte in Russland. Russland wird demnach in diesem Jahr mit mehr als 150 Millionen Tonnen einen historischen Rekord bei der Getreideernte aufstellen. Das Land ist einer der größten Getreideexporteure weltweit.
Das im Sommer ausgehandelte Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides läuft am Samstag aus, dessen Fortsetzung steht auf der Kippe. Mit der Ankündigung, die eigenen Getreideausfuhren zu steigern, könnte Russland politisch in Afrika und Asien punkten. Moskau selbst beklagt zugleich, dass westliche Sanktionen russische Exporte von Getreide und Düngemitteln behindern.
+++ 08:13 Yellen: Ende des Kriegs wäre das Beste für Weltwirtschaft +++
Das Ende des Kriegs in der Ukraine ist nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen der beste Weg, um den weltweiten Wirtschaftsturbulenzen Herr zu werden. "Russlands Krieg zu beenden, ist ein moralischer Imperativ und das Beste, was wir für die Weltwirtschaft tun können", sagte Yellen bei einem Treffen mit dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire auf Bali vor dem G20-Gipfel. Auch Le Maire erklärte es für notwendig, den Auswirkungen des russischen Einmarschs in der Ukraine entgegenzusteuern. Die erste Frage, "die wir auf dem Tisch haben, ist, wie wir die Energiepreise senken und die Inflation loswerden", sagte Le Maire.
+++ 07:45 Ukraine entzieht mehreren Kriegsreportern Akkreditierung +++
Mehrere Journalisten ausländischer Nachrichtenorganisationen haben nach Aussagen des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte ihre Medienakkreditierung in der Ukraine verloren, weil sie gegen die staatlichen Vorschriften zur Berichterstattung in Kampfgebieten verstoßen haben. "Kürzlich haben mehrere Medienvertreter unter Missachtung bestehender Verbote und Vorsichtsmaßnahmen und ohne die Zustimmung der zuständigen Kommandeure und der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Stellen der Militäreinheiten Informationsaktivitäten in der Stadt Cherson durchgeführt, bevor die Stabilisierungsmaßnahmen abgeschlossen waren. Diese Handlungen sind ein eklatanter Verstoß gegen [ukrainisches Recht]", heißt es in der Erklärung des Militärs. Welchen Journalisten die Genehmigungen entzogen wurden, ist unklar. Nach Angaben von Quellen, die mit dem Sender "Detector Media" sprachen, haben mindestens sechs Journalisten, darunter Reporter von CNN und Sky News, ihre Akkreditierung verloren.
+++ 07:24 USA kündigen neue Sanktionen gegen Lieferanten russischer Militärtechnik an +++
US-Finanzministerin Janet Yellen hat neue US-Sanktionen gegen ein Netzwerk von Einzelpersonen und Unternehmen angekündigt, die an der Beschaffung von Militärtechnologie für Russland beteiligt sind. "Dies ist Teil unserer größeren Bemühungen, Russlands Kriegsanstrengungen zu stören und ihm (Wladimir Putin) durch Sanktionen und Exportkontrollen die benötigte Ausrüstung zu verweigern", sagte sie laut dem Wall Street Journal. 14 Personen und 28 Unternehmen seien im Visier der Sanktionen, darunter auch Finanzvermittler. Die Maßnahmen sollen heute offiziell bekannt gegeben werden.
+++ 06:42 ISW: Russland wird Offensive im Gebiet Donezk verstärken +++
Nach Angaben des ISW (The Institute for the Study of War) werden die russischen Streitkräfte die Offensive im Gebiet Donezk in den nächsten Wochen verstärken, wenn zusätzliche mobilisierte Soldaten und aus dem Westen Chersons abgezogene Truppen eintreffen. Das ISW geht davon aus, dass ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Donezk "in Bedrängnis geraten" und wahrscheinlich einige Truppen abziehen müssen, um die erneuten russischen Offensivoperationen abzuwehren. Trotz der erneuten Bemühungen werde Russland dennoch keine nennenswerten operativen Erfolge erzielen, heißt es im Lagebericht. Dafür hätten sich die russischen Truppen als zu unzureichend ausgebildet, schlecht ausgerüstet und kampfunwillig erwiesen.
+++ 06:01 Außenminister besprechen Start von Ukraine-Militärtraining +++
Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel den Start einer Ausbildungsmission für ukrainische Streitkräfte beschließen. Die in den vergangenen Wochen erarbeiteten Pläne für den Einsatz sehen vor, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Die EU will so mithelfen, dass sich die ukrainischen Truppen künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können. Im Rahmen der EU-Mission plant die Bundeswehr eine Gefechtsausbildung für Kompanien und Taktikübungen für einen Brigadestab und die untergeordneten Bataillonsstäbe. Zudem soll es ein Training für Trainer, Sanitätsausbildungen und Waffensystemschulungen in enger Kooperation mit der Industrie geben. Insgesamt könnte in Deutschland in den kommenden Monaten so eine Brigade mit bis zu 5000 ukrainischen Soldatinnen und Soldaten trainiert werden.
+++ 03:58 Ukraine meldet russischen Beschuss von Ortschaften im Raum Sumy +++
Der Gouverneur der Oblast Sumy, Dmytro Zhyvytskyi, berichtet von russischen Angriffen mit Mörsergranaten und Raketen auf die Orte Schalyhyne, Znob-Novhorodske, Khotin, Bilopillia, Yunakivka und Krasnopillia. Mindestens vier Häuser seien beschädigt worden, ebenso wie drei Traktoren und Stromleitungen, so Zhyvytskyi. Berichte über Verletzte gibt es nicht.
+++ 22:25 Selenskyj: Mehr als 400 Kriegsverbrechen in Cherson aufgedeckt +++
Ermittler haben in den zurückeroberten Teilen der Region Cherson mehr als 400 russische Kriegsverbrechen aufgedeckt, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es seien Leichen von Soldaten und Zivilisten entdeckt worden. Weiter sagt er in seiner regelmäßigen abendlichen Video-Botschaft, es würden russische Soldaten und Söldner festgenommen. In 226 Ortschaften mit insgesamt über 100.000 Einwohnern sei der Rechtsstaat wiederhergestellt worden.
+++ 22:03 Wagner-Gruppe soll geflüchteten Soldaten mit Vorschlaghammer exekutiert haben +++
Diese Aufnahmen sind nur schwer zu ertragen: Seit Samstagabend veröffentlichten Telegram-Kanäle, die der russischen Söldner-Gruppe "Wagner" zugeordnet werden, ein Video, das die Exekution eines Mannes durch mutmaßliche Wagner-Söldner zeigt, indem sie ihm mit einem Vorschlaghammer den Kopf zerschmettern. Bei dem Mann soll es sich um einen ehemaligen Wagner-Kämpfer handeln. Er soll nach seiner Rekrutierung aus einer Strafkolonie Anfang September in der Ukraine desertiert sein. Nun soll er nach einem Gefangenenaustausch wieder in die Hände der Wagner-Gruppe gelangt sein.
+++ 21:30 Selenskyj an die Ukrainer: "Wir alle spüren, wie unser Sieg naht" +++
Ungeachtet der anhaltenden russischen Angriffe spricht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten Mut zu. "Wir alle spüren, wie unser Sieg naht", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. "Es gibt immer Menschen, die kämpfen und arbeiten für unseren Sieg." Selenskyj bedankt sich bei Soldaten, Ärzten und Diplomaten, die bereits seit mehr als 260 Tagen seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs rund um die Uhr in der Ukraine im Einsatz seien.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ino/rts/AFP/dpa