Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:15 Selenskyj klagt über beispiellosen Terror gegen Energiesektor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die russischen Luftangriffe als beispiellose Attacke auf die Energieversorgung seines Landes. "Russische Terroristen haben so schwierige Bedingungen für unsere Energiearbeiter geschaffen, dass niemand in Europa jemals zuvor so etwas gesehen oder erlebt hat", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Einmal mehr warnte er vor bevorstehenden Stromabschaltungen im ganzen Land und rief die Bevölkerung zum Energiesparen auf.
+++ 22:12 Meloni will Ukraine bei militärischer Verteidigung unterstützen +++
Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich hinter eine militärische Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gestellt. Die einzige Möglichkeit, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen, bestehe darin, Kiew dabei zu helfen, sich militärisch zu verteidigen, sagt Meloni im Senat vor einer Vertrauensabstimmung über ihre neu ernannte rechtsgerichtete Regierung. Die Waffenlieferungen Italiens an die Ukraine seien zwar nicht entscheidend für den Ausgang des Krieges, sagt Meloni. Sie seien aber unerlässlich für die Aufrechterhaltung der internationalen Glaubwürdigkeit Italiens.
+++ 21:55 Selenskyj sieht verbesserte Beziehungen zu Israel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Austausch von Geheimdiensterkenntnissen mit Israel bekanntgegeben und von einem "positiven Trend" in den Beziehungen zwischen beiden Staaten gesprochen. "Wir sind also am Anfang der Zusammenarbeit, dies ist ein positiver Trend in den Beziehungen zu Israel", sagt Selenskyj. Die ausgetauschten Daten würden ukrainische Erkenntnisse über im Land eingesetzte iranische Drohnen bestätigen. "Die derzeit ausgetauschten Daten des Geheimdiensts bestätigen erneut, was unsere Dienste wussten: Russland hat bereits rund 400 iranische Drohnen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung eingesetzt", so Selenskyj. Seinen Angaben zufolge wurden 60 bis 70 Prozent der unbemannten Flugobjekte von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen.
+++ 21:16 Russland zeigt offenbar falsche Belege für Atomvorwürfe gegen Kiew +++
Mit offenbar falschen Fotos hat das russische Außenministerium versucht, den Eindruck zu erwecken, dass es Beweise für den Bau einer "schmutzigen" - also atomar verseuchten - Bombe in der Ukraine habe. Eines der Bilder, das auf dem englischsprachigen Twitter-Account des Ministeriums auftauchte, gehöre der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle und stamme aus dem Jahr 2010, berichtet die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda". Mit "Entwicklung der 'schmutzigen Bombe'" ist das Foto überschrieben. Darin sind Elemente in Plastikbeuteln zu sehen, die mit dem Warnsymbol für Radioaktivität gekennzeichnet sind. Atomexperten der slowenischen Regierung haben das Bild als erstes wiedererkannt: Auf dem Foto seien Rauchdetektoren zu sehen, heißt es. Es sei für Präsentationen verwendet worden, teilt die slowenische Regierung per Twitter mit.
+++ 20:46 UN hoffen auf Verlängerung des Getreideabkommens +++
Nach Gesprächen in Moskau und Washington haben die Vereinten Nationen Hoffnung auf eine Verlängerung des Abkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. "Wir sind sehr daran interessiert, dass dies jetzt umgehend erneuert wird. Es ist wichtig für den Markt. Es ist wichtig für die Kontinuität. Und ich bin immer noch relativ optimistisch, dass wir das schaffen werden", sagt der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Ohne eine Erneuerung würde das Abkommen am 18. November auslaufen. Zuvor hatte Russland mehrfach damit gedroht, die wichtige Vereinbarung - unter der seit Ende Juli etwa neun Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland verschifft wurden - platzen zu lassen.
+++ 20:15 Russland könnte Vermögen in annektierten Regionen an russische Firmen übertragen +++
Vermögenswerte in den vier jüngst annektierten ukrainischen Regionen könnten nach Angaben des Präsidialamtes in Moskau an russische Unternehmen übertragen werden. Es sei offensichtlich, dass "aufgegebene Vermögenswerte" nicht inaktiv gelassen werden könnten, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die russische Regierung werde sich mit dem Problem befassen. Die Annexion der ukrainischen Regionen Luhansk und Donezk, die zusammen den industriell geprägten Donbass bilden, sowie von Saporischschja und Cherson wird international nicht anerkannt.
+++ 19:42 Exilrussen in Armenien: "Jetzt zurückgehen, wäre sinnlos" +++
Viele derjenigen Russinnen und Russen, die ihr Land mit der Kundgebung der Teilmobilmachung verließen, sind immer noch im Exil. Vor allem in Armenien sind Geflohene anzutreffen. Ob und wann sie zurückkehren - darüber sind sich viele noch im Unklaren.
+++ 19:16 Zehn weitere ukrainische Kriegsgefangene kehren zurück +++
Die Ukraine hat die Heimkehr weiterer zehn ihrer Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreicht. Ein Offizier und neun Soldaten im Mannschaftsrang seien freigelassen worden, teilt der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Zudem sei der Leichnam eines US-Bürgers übergeben worden, der aufseiten der Ukraine gekämpft habe und im Juli getötet worden sei. Jermak macht keinen Angaben dazu, welche Gegenleistung die Ukraine erbracht hat. "Wir werden weitermachen, bis alle von uns wieder zu Hause sind", schreibt er. Vergangene Woche waren 108 ukrainische Soldatinnen aus russischer Gefangenschaft freigelassen worden, 110 russische Soldaten kehrten in ihre Heimat zurück.
+++ 18:53 Weltbank: Globale Energiepreise dürften 2023 um elf Prozent sinken +++
Die Energiepreise werden nach Prognose der Weltbank im kommenden Jahr deutlich sinken, aber vorerst nicht auf ihr Vorkrisenniveau zurückgehen. Global dürften sie um elf Prozent fallen, sagt die Weltbank in Washington voraus. Für dieses Jahr rechnet sie mit einem Anstieg um 60 Prozent, getrieben vor allem durch den russischen Krieg gegen die Ukraine. Ein langsameres globales Wachstum und anhaltende Corona-Beschränkungen in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft China könnten die Preise im kommenden Jahr noch stärker abrutschen lassen. Für 2023 wird ein Durchschnittspreis für Rohöl der Sorte Brent von 92 Dollar pro Barrel vorausgesagt. 2024 soll er demnach auf 80 Dollar sinken. Aber auch das läge noch deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 60 Dollar. Aktuell werden knapp 95 Dollar für ein Fass verlangt.
+++ 18:24 Ukraine bittet Deutschland um Hilfen gegen Kälte und Stromausfälle +++
Die Ukraine hofft auf umfangreiche deutsche Hilfen gegen Kälte und Stromausfälle im kommenden Winter. Zwei von dem Energieministerium in Kiew erstellte Listen mit benötigten Waren seien an die Bundesregierung übermittelt worden, sagt die Co-Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe, Halyna Jantschenko. Auf den Wunschlisten stehen unter anderem Geräte für Umspannwerke, Nutzfahrzeuge, rund 350 Kilometer Kabel, knapp 2600 Stromgeneratoren sowie rund 3250 Heizgeräte. "Deutschland kann humanitäre Hilfe leisten, indem es Güter zur Verfügung stellt", sagt die ukrainische Parlamentarierin.
+++ 17:57 Russland verbietet Aktienhandel mit 45 ausländischen Banken +++
Russland untersagt den Handel mit Aktien oder Aktienkapital von Banken mit Sitz in als "unfreundlich" eingestuften Ländern. Die heute veröffentlichte Liste umfasst 45 Institute, darunter Russland-Töchter der italienischen Großbanken Intesa und Unicredit, der schweizerischen Credit Suisse, der österreichischen Raiffeisen Bank und der US-amerikanischen Citibank sowie die russische Yandex-Bank und die Ozon-Bank. Russland bezeichnet Staaten als "unfreundlich", die wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen verhängt haben.
+++ 17:24 Russische Soldaten "wussten nicht, was sie erwartet" +++
Schon früh lässt Russland seine verwundeten Soldaten im benachbarten Belarus versorgen. Einer der behandelten Ärzte ist "Andrei". Er nimmt eine spektakuläre Flucht auf sich, um anonym von dem zu berichten, was Soldaten ihm erzählten. Vielen sei nicht bewusst gewesen, dass sie in einem Krieg kämpfen müssen.
+++ 16:57 Ukrainische Gegenoffensive in Cherson geht nur schwer voran +++
Die ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes erweist sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums schwieriger als die Offensive im Nordosten. Das regnerische Wetter und das Gelände erschweren die Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete in der Region Cherson, sagt Verteidigungsminister Olexij Resnikow. In der landwirtschaftlich geprägten Region würden Wasserversorgungskanäle von russischen Truppen als Schützengräben genutzt. Im September hatte die Ukraine eine erfolgreiche Gegenoffensive in der nordöstlichen Region Charkiw vorangetrieben.
+++ 16:34 Stoltenberg an Putin: NATO lässt sich nicht einschüchtern +++
Die atomaren Drohungen Russlands werden die NATO nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg nicht von einer weiteren Unterstützung der Ukraine abhalten. Das Bündnis lasse sich nicht einschüchtern oder davor abschrecken, das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine solange wie nötig zu unterstützen, sagt der Norweger bei einer Pressekonferenz mit Rumäniens Regierungschef Nicolae Ciuca. Die ukrainischen Streitkräfte würden jede Woche stärker und besser ausgestattet. Als ein Ziel der Unterstützung der Ukraine nennt Stoltenberg, das Land für spätere Verhandlungen mit Russland so gut wie möglich aufzustellen.
+++ 16:07 Ukrainer berichten über Misshandlungen in russischer Kriegsgefangenschaft +++
In Mariupol geraten Alina Panina und ihr Grenzschutz-Kommandeur Valeriy Padytel in russische Kriegsgefangenschaft. Monate später sind sie beide wieder frei und berichten über ihre grauenvollen Erfahrungen. Die Russen hätten sich nicht an die getroffenen Abmachungen gehalten und die Gefangenen misshandelt.
+++ 15:41 Putin: USA nutzen Ukraine als "Rammbock" +++
Die Ukraine hat nach Ansicht von Kremlchef Wladimir Putin ihre Souveränität als Staat "faktisch" verloren und die Steuerung des Landes den USA überlassen. Die USA nutzten die Ukraine heute als "Rammbock" gegen Russland und den postsowjetischen Raum, sagt Putin bei einer Sitzung von Vertretern der staatlichen Sicherheitsorgane der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Die USA würden die Ukraine immer mehr mit schweren Waffen ausrüsten und dabei ignorieren, dass das Land nach einer Atombombe strebe. "Es ist auch bekannt, dass es Pläne gibt für eine Provokation, eine so sogenannte schmutzige Bombe einzusetzen", behauptet der 70-Jährige erneut, ohne dafür Beweise vorzulegen. Die Ukraine weist die Anschuldigungen als "Unsinn" und Desinformationskampagne Putins zurück. Auch der Westen sieht keine Hinweise darauf.
+++ 15:17 Luftalarm in Kiew und weiteren ukrainischen Gebieten +++
Nachdem bereits am Morgen Sirenen in Kiew zu hören waren, ertönt am Nachmittag erneut Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt, wie Reporter vor Ort berichten. Demnach fordert die Regierung seine Bürger auf, sich unverzüglich in Sicherheit zu begeben. Auch in den Regionen Odessa, Nikolaev, Dnepropetrovsk und Vinnitsa soll es einen Luftalarm geben. Nähere Informationen sind allerdings noch nicht bekannt.
+++ 14:49 Separatisten berichten von schweren Kämpfen in Luhansk +++
Ein Vertreter der von Russland eingesetzten Verwaltung in der Region Luhansk im Osten der Ukraine erklärt, in den Bezirken Kreminna und Swatowe seien schwere Kämpfe im Gange. Seit dem Vormarsch ukrainischer Truppen im benachbarten Charkiw verläuft die Frontlinie durch die beiden Bezirke.
+++ 14:22 Oberst Richter: Atomkriegsgefahr "nicht mehr Null" +++
Russland hat die Oberhand im Luftkrieg gegen die Ukraine, am Boden aber erzielen die Verteidiger Fortschritte. Oberst a.D. Wolfgang Richter erklärt im Video, wie die aktuelle Phase den weiteren Verlauf mitbestimmt. Außerdem warnt er, ein Atomschlag sei nicht mehr auszuschließen, auch wenn er "Selbstmord" wäre.
+++ 13:50 RIA: Putin verfolgt Training der Atomstreitkräfte +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wohnt einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge einem Training der strategischen Atomstreitkräfte bei. Die Übung diene der Vorbereitung auf einen möglichen feindlichen Atomwaffenangriff auf Russland, zitiert RIA Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Fotos zeigen Putin, wie er eine Videokonferenz verfolgt.

Der Kreml beschuldigt die Ukraine, eine radioaktiv verseuchte Bombe einsetzen zu wollen. Kiew bestreitet das. Im Westen gibt es Befürchtungen, dass Moskau selbst vorhaben könnte, eine "schmutzige Bombe" zu zünden.
(Foto: via REUTERS)
+++ 13:22 Berichte: Studierende in St. Petersburg applaudieren gefeuertem Professor +++
Studierende in St. Petersburg zeigen sich Medienberichten zufolge solidarisch mit einem Hochschullehrer, der seinen Job verloren hat. Denis Skopin habe sich an Anti-Kriegs-Protesten beteiligt, sei deshalb gefeuert worden und habe zehn Tage in Polizeigewahrsam verbracht, berichtet unter anderem "Wall Street Journal"-Reporter Matthew Luxmoore. Das Studierendenmedium "Doxa" schreibt, Studierende der Fakultät der Freien Künste und Wissenschaften hätten sich versammelt, um Skopin an seinem letzten Tag zu verabschieden - mit Applaus:
+++ 12:44 Kiew: Hunderte russische Soldaten binnen eines Tages getötet +++
Innerhalb eines Tages soll Russland erneut Hunderte Soldaten verloren haben. Das ukrainische Verteidigungsministerium spricht von etwa 480 getöteten Soldaten. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 12:08 Kiew will Flugabwehr auch als Sicherheitsgarantie für die Zukunft +++
Zur Abwehr russischer Raketen- und Drohnenangriffe und als Sicherheitsgarantie für die Zukunft fordert die Ukraine mit Nachdruck den Aufbau einer Luftverteidigung. Die unverzügliche Lieferung einer ausreichenden Zahl an Mitteln für die Flugabwehr sei dringend notwendig, um den "russischen Raketenterror" zurückzuschlagen. Das teilt der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, nach Gesprächen mit den nationalen Sicherheitsberatern der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Kiew mit.
+++ 11:38 Mercedes zieht sich komplett aus Russland zurück +++
Acht Monate nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine stößt Mercedes-Benz sein Russland-Geschäft vollständig ab. Die Vertriebsgesellschaft und das Pkw-Montagewerk mit noch mehr als 1000 Beschäftigten sollen an den russischen Investor Avtodom verkauft werden, teilt der Autobauer mit. Über einen Preis ist nichts bekannt. Finanzchef Harald Wilhelm sagt nur, Mercedes rechne weder mit Abschreibungen noch mit einer Einnahme aus dem Verkauf. Im März hatte Mercedes angesichts des Krieges die Fertigung in Russland und Exporte in das Land ausgesetzt. Vom DAX-Konzern heißt es nun, im bisherigen Jahresverlauf habe der Autobauer im Zusammenhang mit dem Russland-Geschäft einen Verlust von rund 800 Millionen Euro hinnehmen müssen.
+++ 11:17 Munz: "Kadyrow selber redet mittlerweile von Krieg" +++
Nach ukrainischen Angaben werden über 100 Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien im besetzten Gebiet Cherson von Artilleriefeuer getroffen. Das veranlasst Tschetschenen-Führer Kadyrow zu massiver Kritik am Kreml und am Verlauf des Krieges, wie ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau berichtet.
+++ 10:54 Botschafter aus Russland und Belarus von Nobelpreisverleihung ausgeschlossen +++
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die Botschafter aus Russland und Belarus in Schweden nicht zur Verleihung des Nobelpreises eingeladen. Das gibt die Nobelstiftung bekannt. Auch der Vorsitzende der rechten Schwedendemokraten ist von der Verleihung am 10. Dezember in Stockholm ausgeschlossen. Der Preis basiere auf Respekt für Wissenschaft, Kultur, Humanismus und Internationalismus, schreibt die Stiftung. Traditionell werden zur Verleihung auch Vertreter des schwedischen Parlaments sowie Botschafter in Schweden eingeladen.
+++ 10:20 London: Russische Kriegsgegner sabotieren Schienennetze +++
Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert. Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfes unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens "Stop the Wagons" bekannt habe, heißt es vom britischen Verteidigungsministerium. Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus. Die russische Armee sei von dem mehr als 33.000 Schienenkilometer umfassenden Netz in Russland stark abhängig, um ihre Einheiten in die Ukraine zu transportieren. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:50 Gouverneur berichtet von Toten und Verletzten nach Raketeneinschlag auf Tankstelle +++
In der Stadt Dnipro gibt es Tote und Verletzte: Nach ukrainischen Angaben traf gestern Abend eine russische Rakete eine Tankstelle. Der Gouverneur des Oblast Dnipropetrowsk, Valentyn Reznichenko, spricht von zwei Toten und vier Verletzten. Unter den Todesopfern sei eine Schwangere, schreibt er bei Telegram.
+++ 09:18 Göring-Eckardt fordert mehr Hilfe für Ukrainer: "Der Winter steht vor der Tür" +++
Die Vizepräsidentin im Bundestag Katrin Göring-Eckardt dringt darauf, die Bevölkerung in der Ukraine noch stärker zu unterstützen. "Wir müssen Soforthilfe leisten, der Winter steht vor der Tür", sagt die Grünen-Politikerin im "ntv-Frühstart". "Es geht um sowas schlichtes wie Generatoren, damit Schulen, Krankenhäuser arbeiten können." Gerade die Zerstörung der Infrastruktur in der Ukraine macht der Politikerin große Sorgen. Das sei eines der größten Probleme, die Kreml-Chef Wladimir Putin "bewusst anrichtet in diesem Land".
+++ 08:54 Jäger: Steinmeiers Ukraine-Reise war bloß "Imagepflege" +++
Bundespräsident Steinmeier sagt der Ukraine bei seinem Besuch weiterhin die Unterstützung Deutschlands zu und regt Städtepartnerschaften an. Eigentlich habe seine Reise jedoch bloß der "Imagepflege" gedient und ansonsten "nichts gebracht", sagt der Politologe Thomas Jäger im Gespräch mit ntv.
+++ 08:16 Russland soll um afghanische Söldner werben +++
Russland versucht angeblich, in Afghanistan Kämpfer für den Krieg gegen die Ukraine zu rekrutieren. Das US-Magazin "Foreign Policy" berichtet, ehemalige Mitglieder eines afghanischen Elite-Kommados hätten Jobangebote bekommen, mit den russischen Truppen gegen die Ukraine zu kämpfen. Es handle sich um ehemalige Kämpfer, die in Afghanistan von US-Truppen ausgebildet wurden und an der Seite der USA und den westlichen Alliierten gekämpft hatten. Nur einige Hundert von ihnen seien außer Landes gebracht worden, nachdem die Taliban 2021 wieder an die Macht kamen. Tausende seien in Afghanistan zurückgelassen worden, viele seien arbeitslos, schreibt "Foreign Policy". Diese Kämpfer könnten auf dem Schlachtfeld zum "Gamechanger" für Russland werden, zitiert das Magazin einen ehemaligen hochrangigen afghanischen Offiziellen aus dem Sicherheitsbereich. Eine weitere Quelle - ein ehemaliger hochrangiger Militär in Afghanistan - vermutet demnach, dass die russische Söldnertruppe Wagner hinter den Rekrutierungsversuchen steckt.
+++ 07:31 Ukraine meldet Zerstörung von russischem Munitionsdepot +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein russisches Munitionsdepot im Süden der Ukraine zerstört. Das berichtet das ukrainische Online-Portal "The Kyiv Independent". Demnach erklärt das "Einsatzkommando Süd", 26 russische Soldaten seien getötet worden. Zerstört worden seien vier Mörser, ein Flugabwehrraketen-System, sechs gepanzerte Fahrzeuge sowie ein Munitionslager.
+++ 06:56 ISW: In russischer Rhetorik finden sich vermehrt religiöse Anspielungen +++
Das Institute for the Study of War (ISW) sieht in der Rhetorik von russischen Offiziellen zunehmend religiöse Anspielungen. Diese sollten sowohl auf Christen, als auch Muslime innerhalb der russischen Armee abzielen, schreibt die US-Denkfabrik in ihrer täglichen Einschätzung. So habe Alexej Pawlow, Assistent des Sekretärs des russischen Sicherheitsrats, Statements von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow verbreitet, der sich für eine "Entsatanisierung" der Ukraine ausspricht. Pawlow habe außerdem behauptet, in der ukrainischen Gesellschaft gebe es Bestrebungen, sich von Werten der Russisch-Orthodoxe Kirche, des Islam und des Judentums abzuwenden. Kadyrow sprach von einem "Dschihad" gegen "Satanismus" in der Ukraine. Das ISW schreibt, dies könnte ein Versuch sein, Konflikte zwischen religiösen Gruppen innerhalb der russischen Armee zu vermeiden.
+++ 06:09 Mehr Anträge auf Kriegsdienstverweigerung gestellt +++
Die Zahl der Kriegsdienstverweigerungsanträge in Deutschland ist nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gestiegen. Allerdings liegt die Zahl bei aktiven Soldaten in den ersten acht Monaten dieses Jahres mit 136 noch unter der Vorjahreszahl von 176 Anträgen, wie aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss hervorgeht. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Demnach ist eine Zunahme bei den Reservisten (2021: 10 Fälle) auf in diesem Jahr bislang 190 Fälle festzustellen - und mehr noch in der Gruppe der Ungedienten (2021: 23 Fälle) auf in diesem Jahr bislang 484 Fälle. Allerdings ist die Wehrpflicht in Deutschland seit 2011 ausgesetzt. Die praktische Relevanz der Kriegsdienstverweigerung ist deswegen vor allem bei aktiven Soldaten, teils auch bei den Reservisten abzusehen.
+++ 05:23 Biden spricht mit Sunak und Meloni über Ukraine-Unterstützung +++
US-Präsident Joe Biden und der neue britische Premierminister Rishi Sunak haben sich in einem Telefongespräch über die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine geeinigt, so das Weiße Haus in einer Erklärung. Zudem telefonierte der US-Präsident auch mit der neuen italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wegen der weiteren Unterstützung der Ukraine. Die Regierung Meloni ist die am stärksten rechtsgerichtete Regierung Italiens seit dem Zweiten Weltkrieg. Die früheren engen Beziehungen zwischen Moskau und zwei ihrer Koalitionspartner haben bei den NATO-Verbündeten Besorgnis ausgelöst. Meloni selbst unterstützt die EU-Sanktionen gegen Russland.
+++ 04:40 Selenskyj dankt Deutschland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt Deutschland für geleistete Hilfe. "Wir werden die Zusammenarbeit mit Deutschland verstärken", sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Selenskyj geht darin stark auf den Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Ukraine ein. Der Bundespräsident habe während seiner Visite Unterschlupf im Luftschutzbunker suchen müssen und dabei am eigenen Leib die Bedeutung einer funktionierenden Luftabwehr erfahren. Das deutsche Luftabwehrsystem Iris-T sei hocheffizient, lobt Selenskyj. "Wir warten auf mehr Systeme davon." Er dankte Steinmeier zudem dafür, dass er die Schirmherrschaft über Städtepartnerschaften zwischen Deutschland und der Ukraine übernommen habe.
+++ 03:37 Ukraine: "Schwerste Gefechte werden um Cherson stattfinden +++
Ein hochrangiger ukrainischer Beamter sagt für die teilweise von Russland besetzte Südprovinz Cherson "die schwersten Kämpfe" voraus. "Die Lage um Cherson ist eindeutig. Die Russen stocken auf und verstärken ihre Gruppierung dort", sagt Olexij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in einem Online-Video. "Das bedeutet, dass sich niemand auf einen Rückzug vorbereitet. Im Gegenteil, die schwersten Gefechte werden um Cherson stattfinden."
+++ 02:47 Sicherheitskonferenz-Chef: Putin zielt mit Atom-Drohungen auf Stimmung in Deutschland +++
Nach Einschätzung des Leiters der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, will der russische Präsident Wladimir Putin mit seinen Atom-Drohungen im Ukraine-Krieg vor allem Einfluss auf Deutschland ausüben. Putin versuche, mit dieser Drohung Ängste zu schüren und die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen, sagt Heusgen den Zeitungen der Mediengruppe Bayern "Wir sind zurück in der Logik des Kalten Krieges." Die Amerikaner hätten Moskau klar zu verstehen gegeben, dass der Einsatz von Atomwaffen katastrophale Konsequenzen für Russland hätte, so Heusgen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es selbstmörderische russische Generäle gibt, die eine solche Anordnung umsetzen würden." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 01:35 Israel stellt USA Belege für Einsatz iranischer Drohnen in Ukraine zur Verfügung +++
Der israelische Präsident Isaac Herzog hat nach eigenen Angaben den USA Geheimdienstinformationen zur Verfügung gestellt, die den Einsatz durch Russland gesteuerter iranischer Drohnen im Ukraine-Krieg belegen sollen. "Iranische Waffen spielen eine Schlüsselrolle dabei, unsere Welt zu destabilisieren", so Herzog bei einem Besuch in den USA. Laut Herzog weisen die Bilder Ähnlichkeiten auf zwischen in der Ukraine abgeschossenen Drohnen und solchen, die im Iran im Dezember 2021 getestet wurden, sowie mit Bestandteilen, die 2014 bei einer Ausstellung präsentiert wurden.
+++ 00:14 Sunak sagt Selenskyj weiter "unerschütterliche Unterstützung" zu +++
Der neue britische Premierminister Rishi Sunak verspricht dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch "unerschütterliche Unterstützung" seines Landes bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Sunak habe Selenskyj zugesagt, er könne sich der "anhaltenden Solidarität" der britischen Regierung sicher sein, erklärt eine Sprecherin Sunaks. Nach dem Telefonat äußert Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft die Hoffnung auf "noch stärkere" Beziehungen zu Großbritannien. Der ukrainische Präsident lädt den britischen Premier zudem zu einem Besuch in die Ukraine ein.
+++ 23:21 Zara-Mutterkonzern trennt sich von Russland-Geschäft +++
Der Zara-Mutterkonzern Inditex verkauft sein gesamtes Russland-Geschäft. Inditex habe eine "erste Einigung" mit der Daher-Gruppe erzielt, teilt der spanische Textilriese mit. Die Daher-Gruppe hat ihren Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und ist vor allem im Einzelhandel und in der Immobilienbranche tätig. Inditex hatte im März nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine bereits alle 502 Inditex-Geschäfte in Russland geschlossen. Russland ist für das Unternehmen einer der größten Märkte nach Spanien.
+++ 22:33 Stoltenberg warnt Russland von US-Flugzeugträger aus +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erneuert Warnungen an Putin. "Russland darf keine falschen Vorwände für eine weitere Eskalation verwenden", sagt der Norweger bei einem Besuch auf dem derzeit im Mittelmeer eingesetzten US-Flugzeugträger "USS George H.W. Bush". Die Behauptungen, dass die Ukraine auf eigenem Gebiet die Zündung einer "schmutzigen Bombe" mit radioaktivem Material plane, seien glasklar falsch. Russland werfe anderen oft Dinge vor, die es selbst beabsichtige zu tun, ergänzt Stoltenberg.
+++ 22.20 Hofreiter fordert weitere Flugabwehrsysteme +++
Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter fordert die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme aus Deutschland an die Ukraine. "Drei weitere Iris-T-Systeme reichen nicht", sagt Hofreiter der "Welt". "Wenn die Produktionskapazitäten nicht mehr hergeben, müssen wir verschärft prüfen, ob wir Patriot-Systeme aus Beständen der Bundeswehr und mehr Geparden liefern können." Außerdem müsse Deutschland gepanzerte Fahrzeuge, Kampf- und Schützenpanzer liefern, damit die Ukraine die von Russland besetzten Gebiete befreien könne.
+++ 21:55 Dutzende Kadyrow-Soldaten sollen getötet worden sein +++
In der von Russland besetzten Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben mehr als 100 Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien von der Artillerie getroffen worden. "Durch präzise Artillerieschläge der Verteidigungskräfte sind in der Ortschaft Kajiry im Gebiet Cherson 30 Okkupanten vernichtet worden und mehr als 100 feindliche Soldaten unter den Trümmern geblieben", teilt der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge sollen Soldaten von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow getroffen worden sein. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.
+++ 21:18 Russland will Ukraine "entsatanisieren" +++
Alexej Pawlow, Assistent des Sekretärs des russischen Sicherheitsrats hält eine "Entsatanisierung" der Ukraine für notwendig. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Eine solche "Entsatanisierung" werde "immer dringlicher", habe Pawlow gesagt, weil es in der Ukraine angeblich hunderte Sekten gebe. Nach Darstellung von Tass spricht Pawlow als Vertreter des Sicherheitsrats; die Überschrift des Artikels lautet "Apparat des Sicherheitsrates der Russischen Föderation hält es für immer dringlicher, eine 'Entsatanisierung' der Ukraine durchzuführen". Eines der Hauptargumente für den russischen Überfall auf das Nachbarland ist in Putins Propaganda die "Entnazifizierung" der Ukraine.
Die früheren Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hny/ino/rts/AFP/dpa