Politik

Über die grüne Grenze 32 Ukrainer fliehen mit LKW nach Ungarn

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Von ungarischer Seite lag zunächst keine Bestätigung des Vorfalls vor.

Von ungarischer Seite lag zunächst keine Bestätigung des Vorfalls vor.

(Foto: imago sportfotodienst)

Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter dürfen nur in Ausnahmefällen ausreisen. Viele versuchen, sich dem Militärdienst deswegen durch eine Flucht über die grüne Grenze in die EU zu entziehen. Nun sollen 32 Ukrainer mit einem LKW nach Ungarn gelangt sein.

In der Westukraine sind ukrainischen Angaben zufolge 32 Ukrainer mit einem LKW über die grüne Grenze nach Ungarn geflohen. "Die Nachbarseite meldete, dass sie ein Fahrzeug entdeckt und 32 ukrainische Staatsbürger festgenommen habe", sagte der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes Andrij Demtschenko dem Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda.

Der Lastkraftwagen soll dabei nicht vom ukrainischen Militär stammen. Darüber war in Medien anhand von kursierenden Fotos des grün lackierten LKWs und angeblich schwarzen Militärkennzeichen spekuliert worden. Von ungarischer Seite lag zunächst keine Bestätigung des Vorfalls vor.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Im Land wurde das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet. Eine Ausreise ist Männern im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren seither nur in wenigen Ausnahmefällen gestattet.

Viele versuchen daher, über die grüne Grenze in die angrenzenden EU-Staaten oder nach Moldau zu fliehen. Die BBC hatte im November unter Berufung auf Daten zu illegalen Grenzübertritten aus Rumänien, Moldau, Polen, Ungarn und der Slowakei berichtet, dass fast 20.000 Männer seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflohen seien, um einer Einberufung zu entgehen.

Nach Angaben des Grenzschutzes sind in der Ukraine seit Kriegsbeginn 2022 etwa 30 Männer bei dem Versuch ums Leben gekommen, sich mit einer illegalen Flucht ins Ausland einer Einberufung zur Armee zu entziehen. Einige seien umgekommen, als sie einen Gebirgsfluss überqueren wollten, andere in den Bergen, sagte der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes, Andrij Demtschenko, der Nachrichtenagentur Ukrinform Ende April.

"Jeden Tag gibt es Versuche, die Grenze illegal zu überqueren", sagte der Sprecher. "Die meisten dieser Versuche finden außerhalb der Grenzkontrollpunkte an der Grenze zu Moldawien und Rumänien statt. Die größte Zahl mit gefälschten Dokumenten wird an der Grenze zu Polen verzeichnet."

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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