Politik

Bilanz seit 2016 33 Journalisten von Rechten attackiert

Ein Teilnehmer des Schweigemarsches in Chemnitz argumentiert mit einem Kameramann. In Chemnitz ist es zu zahlreichen Übergriffen auf Journalisten gekommen.

Ein Teilnehmer des Schweigemarsches in Chemnitz argumentiert mit einem Kameramann. In Chemnitz ist es zu zahlreichen Übergriffen auf Journalisten gekommen.

(Foto: imago/Michael Trammer)

Dutzendfach werden Journalisten seit 2016 Opfer rechter Gewalt. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung hervor. Reporter ohne Grenzen schätzt, dass die Zahlen für 2018 deutlich steigen werden.

In Deutschland ist es seit 2016 zu 33 rechtsmotivierten gewaltsamen Übergriffen gegen Medienvertreter gekommen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Insgesamt ist es in diesem Zeitraum zu 307 politisch motivierten Straftaten aus dem rechten Spektrum gegen Journalisten gekommen.

Wie aus den Zahlen hervorgeht, kam es im Jahr 2016 zu 193 Straften, darunter sind 16 gewalttätige Angriffe. Im vergangenen Jahr zählten die Behörden 85 Straftaten, darunter elf Gewalttaten. Im laufenden Jahr mit Stand 17. August kam es bisher zu 29 Straftaten und sechs gewalttätigen Angriffen.

Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG), die international den Zustand der Pressefreiheit dokumentiert, geht aber davon aus, dass die Zahl von Straf- und Gewalttaten aus dem rechten Spektrum in diesem Jahr noch deutlich steigen wird.

Die Zahlen für 2018 wurden bis zum 17. August erfasst, also noch vor den Ausschreitungen in Chemnitz. Dort kam es zu mehreren Übergriffen gegen Journalisten. "Bei den Protesten in Chemnitz herrschte ein medienfeindliches Klima, wie wir es seit dem Beginn der Pegida-Bewegung im Jahr 2015 nicht mehr erlebt haben", beklagte die Organisation in einem Statement bereits in der vergangenen Woche.

ROG dokumentiert jedes Jahr gewalttätige Übergriffe auf Journalisten. Abschließend verifizierte Zahlen für das laufende Jahr liegen ROG noch nicht vor, doch angesichts der zahlreichen Berichte von Journalisten aus Chemnitz zeichne sich ab, dass 2018 die Zahl tätlicher Angriffe auf Journalisten höher liegen werde als in den beiden Jahren zuvor.

Quelle: ntv.de, bdk

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