Soll Flüchtlinge bedroht haben AfD-Fraktion trennt sich von Sicherheitskoordinator
07.10.2025, 13:23 Uhr Artikel anhören
Mehrere Mitarbeiter aus den AfD-Reihen hatten keine Hausausweise von der Bundestagsverwaltung erhalten.
(Foto: REUTERS)
Ein Mitarbeiter der AfD-Fraktion soll Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft beleidigt und bedroht haben. Wegen weiterer Delikte wird er mehrfach verurteilt. Jetzt trennt sich die Partei von dem als "Koordinator Sicherheit" angestellten Mann.
Die AfD-Fraktion hat sich von einem für Sicherheit verantwortlichen Mitarbeiter getrennt, der im vergangenen Jahr wegen Bedrohung, Besitzes verbotener Gegenstände und Trunkenheit im Verkehr verurteilt wurde.
Der Vertrag ist aufgelöst, bestätigte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Bernd Baumann. Weitere Angaben machte er nicht und verwies darauf, dass es sich um eine personenbezogene Sache handele. Die Fraktion hatte den Mann als "Koordinator Sicherheit" beschäftigt.
Er soll 2022 in Friedrichshafen am Bodensee Bewohner einer Asylunterkunft beleidigt, mit einer Schreckschusswaffe bedroht und auch geschossen haben, wie der "Spiegel" im September berichtet hatte. Die Polizei soll ihn danach in angetrunkenem Zustand im Auto gestoppt und dabei einen griffbereiten Schlagstock, Tierabwehrspray und einen Schlagring gefunden haben,
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ravensburg hatte auf Anfrage ein Urteil des Landgerichts Ravensburg vom 22. Mai 2024 im Zusammenhang mit dem genannten Vorfall bestätigt. Die genannte Person sei wegen Bedrohung in Tateinheit mit unerlaubtem Besitz verbotener Gegenstände sowie wegen vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr verurteilt worden.
Erst im September war bekannt geworden, dass der Bundestag mehrere Hausausweis-Anträge aus den Reihen der AfD abgelehnt hatte. Ein Sprecher der AfD-Fraktion erklärte damals, dass Hausausweis-Anträge von drei Mitarbeitern von AfD-Abgeordneten abgelehnt worden seien, zudem sei bei einem weiteren Mitarbeiter die Zugangsberechtigung zu den IT-Systemen des Bundestages einschließlich des Intranets aufgehoben worden. Unter den abgelehnten Personen befand sich Medienberichten zufolge auch der nun nicht mehr bei der Fraktion beschäftigte "Koordinator Sicherheit".
Quelle: ntv.de, lme/dpa