Grüne verlieren massiv AfD wird bei Europawahl stärkste Kraft im Osten
09.06.2024, 20:01 Uhr Artikel anhören
AfD-Chef Tino Chrupalla vor der Stimmabgabe im ostsächsischen Gablenz.
(Foto: dpa)
Vor den wichtigen Landtagswahlen in Ostdeutschland ist die Europawahl ein wichtiger Stimmungstest. Laut einer Analyse wird die AfD hier mit Abstand stärkste Kraft. Auch das BSW ist stark. Zu den großen Verlierern gehören die Grünen und die Linke.
Die AfD ist bei der Europawahl im Osten laut einer Hochrechnung der ARD mit Abstand stärkste Kraft geworden. Wie der Sender berichtete, kamen die Rechtspopulisten in den östlichen Bundesländern inklusive Berlin auf 27,1 Prozent. Das ist ein Zuwachs von 7,5 Prozentpunkten.
Den zweiten Platz belegt die CDU mit 20,7 Prozent, ein leichter Verlust von 0,4 Punkten. Auf den dritten Platz kommt aus dem Stand das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 13,1 Prozent der Stimmen - das ist mehr als doppelt so stark wie bundesweit. Die SPD verliert 1,2 Punkte und liegt nun bei 11,4 Prozent in Ostdeutschland.
Starke Verluste müssen die Grünen hinnehmen, die 7,4 Punkte verlieren und nur noch bei 6,4 Prozent liegen. Auch die Linke verliert deutlich: 7,2 Punkte auf 5,5 Prozent. Die FDP kommt auf 3 Prozent, das ist ein Rückgang von 1,6 Punkten.
In Sachsen und Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt, am 22. September in Brandenburg. Die Kommunalwahlen sind dafür ein wichtiger Gradmesser. In Thüringen gab es bereits Ende Mai die erste Runde der Kommunalwahlen, heute fanden dort Stichwahlen statt.
Die AfD sah nach ihren Zugewinnen bei der Europawahl Rückenwind für die anstehenden Landtagswahlen. "Ich höre, wir sind im Osten bei dieser Wahl jetzt stärkste Kraft, mehr Rückenwind gibt's ja nicht", sagte AfD-Co-Chef Tino Chrupalla der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wenn man bei einer Europawahl als AfD auf Platz zwei kommt, dann ist das für uns sensationell", fügte er hinzu.
Die Aussage von CDU-Chef Friedrich Merz, der am Wahlabend davon ausging, dass der Höhepunkt für die AfD überschritten ist, wies Chrupalla zurück. Merz habe die AfD schon einmal halbieren wollen und solle die Landtagswahlen im Osten abwarten. "Mit solchen Aussagen wäre ich an Herrn Merz' Stelle sehr vorsichtig."
Quelle: ntv.de, mli/dpa