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Zusage nur für Hilfslieferungen Ägypten macht Grenze für Gaza-Flüchtlinge dicht

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Der Grenzübergang Rafah ist der einzige vom Gazastreifen nach Ägypten.

Der Grenzübergang Rafah ist der einzige vom Gazastreifen nach Ägypten.

(Foto: via REUTERS)

Neben Israel grenzt der Gazastreifen auch an Ägypten. Da Jerusalem eine Blockade angekündigt hat, hoffen viele Palästinenser auf Kairo. Doch laut Insidern lehnt das Land Fluchtkorridore ab. Zugesichert wird nur die Öffnung der Grenze für humanitäre Hilfslieferungen.

Ägypten lehnt Insidern zufolge die Einrichtung von Korridoren für Flüchtlinge aus dem Gazastreifen ab. Die Regierung in Kairo habe entsprechende Vorschläge mit den USA und anderen Staaten diskutiert, verlautete es aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Ägypten habe den Vorschlag mit der Begründung zurückgewiesen, dass "das Recht der Palästinenser, an ihrer Sache und ihrem Land festzuhalten", geschützt werden müsse, sagt einer der Insider. Die Regierung in Kairo hat zwar wiederholt zwischen Israel und den Palästinensern vermittelt. Sie besteht aber darauf, dass die beiden Seiten die Konflikte innerhalb ihrer Grenzen lösen.

Ägypten hat den Vereinten Nationen jedoch die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Der nahe des Übergangs Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte ebenfalls genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. "Damit der Grenzübergang tatsächlich genutzt werden kann, müssen wir auch die Zusicherung der israelischen Seite haben, dass der Grenzübergang nicht zum Ziel wird. Wir brauchen Zusicherungen, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann."

In den letzten Tagen hatte es Luftangriffe auf Rafah gegeben. Es ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergänge geschlossen worden.

Italien bittet Ägypten um Hilfe

Israel blockiert den Gazastreifens vollständig, was von den UN kritisiert wird. Das einzige Kraftwerk dort ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels bereits abgeschaltet worden. Die große Mehrheit der Einwohner sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, sagte Tamara Alrifai, Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

Ägypten wird von mehreren Seiten eine gewichtige Rolle in dem Konflikt zugesprochen. Italiens Außenminister Antonio Tajani hatte nach eigenen Angaben Kairo gebeten, sich aktiv für die Freilassung der durch die Hamas verschleppten Geiseln einzusetzen. Das Land könne eine wichtige Rolle bei der Deeskalation spielen, sagt er während eines Besuches dort. Er habe Präsident Abdel Fattah al-Sissi eine entsprechende Bitte vorgetragen.

Quelle: ntv.de, rog/rts/dpa

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