Erste Hilfslieferungen kommen an Ägypten öffnet Grenze nach Gaza
21.10.2023, 10:24 Uhr Artikel anhören
Seit Beginn des Israel-Krieges staut es sich an der ägyptischen Grenze. Inzwischen warten dort etwa 170 Lastwagen, vollgeladen mit humanitären Hilfsgütern für den Gazastreifen. Jetzt dürfen die ersten passieren. Wie lange die Grenze offen bleibt, ist allerdings ungewiss.
Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Mehrere Lastwagen sind von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah gefahren, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen ist. Nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds sollen zunächst 20 Lastwagen Güter und Arzneimittel in den Gazastreifen bringen. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas vor zwei Wochen.
Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben sollte, ist noch unklar. Zuletzt hatten sich etwa 170 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang gestaut. Die LKW seien bereit und auf "Stand-by", sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kairo.
In der Nacht zum Samstag sollten bereits zwei Lastwagen die Grenze überqueren, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Die LKW hatten demnach Medizin geladen und Medienberichten zufolge auch Leichentücher. Ein Team aus Medizinern sollte mit den Lastwagen ebenfalls in den Gazastreifen einfahren. Die Vorbereitungen zur Einfahrt seien dann aber wegen neuer Luftangriffe Israels am frühen Morgen gestoppt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Rafah gilt als der einzige Weg, dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Israel hatte einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Die LKW und Krankenwagen waren mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften zur Grenze gefahren. Auf einigen steht geschrieben: "Für unser Volk in Palästina."
UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Grenzübergang am Freitag auf ägyptischer Seite besucht und eine rasche Abfahrt für die Laster gefordert. Zwei Millionen Menschen im Gazastreifen würden "enorm leiden", weil ihnen unter anderem Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente fehlten. "Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen." Israel verhängte nach Beginn des jüngsten Konflikts eine Blockade des Gazastreifens und riegelte die Küstenenklave damit faktisch ab.
Quelle: ntv.de, hny/dpa