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Flucht für Doppelstaatler Ägypten will seine Grenze am Montag öffnen

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Am Grenzübergang Rafah haben sich etliche Palästinesner mit doppelter Staatsbürger versammelt, die das Gebiet verlassen wollen.

Am Grenzübergang Rafah haben sich etliche Palästinesner mit doppelter Staatsbürger versammelt, die das Gebiet verlassen wollen.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Mehr als 600.000 Palästinenser folgen den israelischen Evakuierungsaufrufen und begeben sich in den Süden des Gazastreifens. Die Doppelstaatler unter ihnen können das Gebiet womöglich am Montag verlassen: US-Außenminister Blinken verkündet mit Verspätung eine Einigung von Ägypten und Israel.

Ägypten will seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen laut US-Außenminister Antony Blinken und einer ägyptischen Sicherheitsquelle am Montag doch für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen öffnen. Den Angaben zufolge laufen die entsprechenden Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll ermöglicht werden. Die USA, die Vereinten Nationen, Ägypten und Israel würden daran arbeiten, Hilfe zu denjenigen zu bringen, die sie benötigen, sagte Blinken.

Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang im Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Ägypten hatte ihn geschlossen, nachdem Israel seinen Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet angekündigt und mit Luftangriffen begonnen hatte. Wegen der Schließung von Rafah gibt es für die Palästinenser derzeit keine Möglichkeit, den Gazastreifen zu verlassen.

Ursprünglich sollten Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft bereits am Samstag über Rafah ausreisen können. Anders als vereinbart, wurde der Grenzübergang aber trotzdem nicht geöffnet. Es heißt, Israel habe seine Erlaubnis, die Grenze für ausländische Staatsbürger zu öffnen, zwei Stunden vor der geplanten Evakuierung zurückgezogen.

Kontrolle der Hilfslieferungen

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Streitpunkt sollen demnach eine Überprüfung der Hilfslieferungen gewesen sein: Laut der "New York Times" will Israel die Hilfslieferungen nicht ohne vorherige Kontrolle in den Gazastreifen lassen. Demnach besteht die israelische Führung darauf, jede Lieferung auf Waffen zu überprüfen. Ägypten wiederum soll nur bereit sein, die Grenze für Doppelstaatler zu öffnen, wenn Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden dürfen.

Laut dem israelischen Militär sind mehr als 600.000 Palästinenser den Evakuierungsaufrufen gefolgt und haben sich in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Im Gegensatz zu der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wolle Israels Militär unbeteiligten Bürgern möglichst wenig Schaden zufügen, betonte er.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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