Politik

Deutschland bietet Hilfe an Aktivist Liu Xiaobo schwebt in Lebensgefahr

Bei Xiaobo Liu wurde im Mai 2017 Leberkrebs diagnostiziert.

Bei Xiaobo Liu wurde im Mai 2017 Leberkrebs diagnostiziert.

(Foto: dpa)

Der Gesundheitszustand des chinesischen Nobelpreisträgers Liu hat sich deutlich verschlechtert. Für die Bundesregierung ein Grund, ihr Angebot für medizinische Versorgung zu erneuern.

Die Bundesregierung hat erneut eine Behandlung des an Leberkrebs erkrankten Aktivisten und Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo angeboten. "Deutschland steht bereit zur Aufnahme und zur medizinischen Behandlung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Xiaobos Zustand soll äußerst kritisch sein und der Patient in Lebensgefahr schweben. Zu seinem Krebsleiden komme nach Angaben der chinesischen Ärzte in Shenyang auch noch eine Blutvergiftung und Organversagen hinzu. Aus "humanitären Aspekten" solle Liu daher "die unverzügliche Ausreise" ermöglicht werden, so der Appell der Bundesregierung an die chinesische Führung.

Nach Gutachten von zwei Ärzten aus Deutschland und den USA wäre eine Verlegung Lius zur weiteren Behandlung im Ausland noch möglich. Die Vereinigten Staaten boten in diesem Zusammenhang ebenfalls ihre Hilfe an. Liu müsse sich behandeln lassen können "wo auch immer er will", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums. In den USA sei er "selbstverständlich willkommen". Liu hatte bereits geäußert, sich gerne in Deutschland behandeln lassen zu wollen.

Die chinesischen Ärzte erklärten den 61-Jährigen entgegen der Meinung der westlichen Mediziner nicht für transportfähig. Die wiederum sind der Ansicht, dass der Dissident bei angemessener medizinischer Betreuung reisen könne. Zu diesem Schluss kamen sie nach ihrem Besuch des Schwerkranken.

Liu war 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist hatte ein Manifest mitverfasst, das demokratische Reformen in China forderte. Ein Jahr später wurde er in Abwesenheit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seine Ehefrau Liu Xia steht seit 2010 unter Hausarrest.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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