Bomben explodieren in Mogadischu Al-Shabaab verübt Anschlag auf Flughafen
26.07.2016, 10:22 Uhr
In der Regel wird der Flughafen von Mogadischu streng bewacht.
(Foto: REUTERS)
Mehrere Explosionen erschüttern den Flughafen in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Auch Soldaten der Bundeswehr sind dort stationiert. Es soll mindestens acht Tote geben, darunter sollen keine Deutschen sein. Sunnitische Extremisten bekennen sich zu der Tat.
Vor dem Flughafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu hat es zwei schwere Explosionen gegeben. Das teilte die Polizei mit. Eine Autobombe sei an der Airport-Zufahrt explodiert, sagte ein Mitarbeiter der Truppen der Afrikanischen Union (AU). Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass mindestens acht Menschen getötet worden seien.
Demnach soll es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben. Die Ursache für die zweite Explosion war zunächst unklar. Die somalische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich über den ihr nahe stehenden Sender Radio Andalus zu dem Anschlag. Sie wollen seit Jahren einen Gottesstaat am Horn von Afrika errichten.
Noch etwa eine Stunde nach den Explosionen, die sich am Morgen ereigneten, waren nach Augenzeugenberichten Schüsse zu hören. Riesige Rauchwolken stiegen über der Stadt auf. Behörden und Augenzeugen sprachen von mehreren Toten und Verletzten. Die genaue Zahl ist aber noch nicht bekannt.
In der Nähe des Aden-Adde-Flughafens befinden sich mehrere Gebäude der Vereinten Nationen und Kasernen der AU-Truppen. Laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sollen auch zehn Soldaten der Bundeswehr dort stationiert sein. Sie werden für die European Union Training Mission (EUTM) gestellt. Ihre Unterkünfte befinden sich direkt am Flughafen. Eine Sprecherin des Einsatzführungskommandos sagte der FAZ, nach ersten Erkenntnissen befänden sich keine deutschen Soldaten unter den Opfern.
Der internationale Flughafen in Mogadischu ist schwer bewacht und dient als Stützpunkt für die Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom). Derzeit sind etwa 22.000 Soldaten der AU-Mission zur Unterstützung der Regierung in dem Krisenstaat stationiert. Der Amisom gelang es in den vergangenen Jahren weitgehend, die islamistischen Rebellen aus der Hauptstadt Mogadischu und weiteren Städten zu vertreiben, doch kontrollieren diese noch mehrere ländliche Regionen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa/AFP