Mit Botschaft vom König Als erste Royal: Herzogin Sophie besucht Ukraine
30.04.2024, 00:00 Uhr Artikel anhören
Bei ihrer eintägigen Visite besuchte die Herzogin auch Butscha, hier die Andreaskirche, in deren Nähe viele Massengräber von Zivilisten gefunden wurden.
(Foto: AP)
Erstmals stattet ein Mitglied des britischen Königshauses Kiew einen Besuch ab: Herzogin Sophie überbringt Präsident Selenskyj dabei auch eine Nachricht von König Charles.
Erstmals seit Kriegsbeginn hat ein Mitglied der britischen Königsfamilie die Ukraine besucht. Herzogin Sophie - die Schwägerin von König Charles III. - sei auf Bitten des britischen Außenministeriums für einen Tag in die Ukraine gereist, teilte der Buckingham-Palast am Abend mit. Der Besuch solle Solidarität mit den Frauen, Männern und Kindern ausdrücken, die vom Krieg betroffen seien.
Sophie ist mit Charles' jüngerem Bruder Prinz Edward verheiratet. Die 59-Jährige setzt sich seit Längerem gegen sexualisierte Gewalt ein. In der Ukraine habe sie Präsident Wolodymyr Selenskyj und dessen Frau Olena Selenska getroffen und eine Nachricht von König Charles überbracht, teilte der Palast mit. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge erinnerte Sophie auch an die Opfer des Massakers von Butscha. Laut dem britischen Sender BBC habe sie auch mit Überlebenden von sexualisierter Gewalt und Folter gesprochen.
Im vergangenen Jahr hatte die ukrainische First Lady Selenska an Charles' Krönung in Großbritannien teilgenommen. Im Februar wurde sie von dessen Frau, Königin Camilla, in London empfangen. Charles selbst hat wegen seiner Krebserkrankung längere Zeit keine öffentlichen Termine wahrgenommen. Er war kurz nach Beginn des Krieges im Mai 2022 nach Rumänien gereist, um dort Kriegsflüchtlinge zu treffen.
Sophie rief vor einigen Wochen dazu auf, sexualisierte Gewalt als Kriegsmittel zu ahnden. Überlebende in der Ukraine und überall auf der Welt hätten mutig über ihre Erfahrungen gesprochen, sagte sie damals nach Angaben des Palasts in einer Videoansprache für eine Konferenz in der Ukraine. Man dürfe sich nicht abwenden von den Schrecken dieses Verbrechens. Es dürfe nicht zu einem akzeptierten Teil eines Konflikts werden, warnte sie.
Quelle: ntv.de, ino/dpa