Auch LKW ab 3,5 Tonnen betroffen Ampel einigt sich auf erhöhte LKW-Maut
10.11.2022, 12:30 Uhr
Die Maut-Reform kommt zum 1. Januar 2024.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
In der Debatte um die stockende Umsetzung der LKW-Abgabe machen sich die Ampel-Koalitionäre lange viele Vorwürfe. Grund für den Streit ist die Frage, in welchem Mobilitätssektor die Mehreinnahmen investiert werden sollen. Ein Kompromiss ebnet nun den Weg: Ab Januar 2024 werden höhere Gebühren fällig.
Die Ampel-Koalition hat sich in einem Streit um die LKW-Maut geeinigt. Der Weg für das Mautänderungsgesetz sei frei, teilten die Koalitionsfraktionen mit. Demnach wurde sich darauf verständigt, dass eine Mautreform zum 1. Januar 2024 kommt. Dazu gehörten dann die Ausdehnung der LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und eine CO2-Maut. Bislang gilt die LKW-Maut ab 7,5 Tonnen.
Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, sollen die Mehreinnahmen künftig verkehrsträgerübergreifend für Mobilität verwendet werden. Das bedeutet, dass zunächst ein geplanter Gesetzentwurf des Verkehrsministeriums mit einer Anpassung der Mautsätze ab 2023 unverändert angenommen werden soll. Dazu ist am Freitag eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses des Bundestags geplant, wie es in Koalitionskreisen hieß. Die FDP hatte den Grünen bei der Mautanpassung eine Blockade vorgeworfen. Der Entwurf des Verkehrsministeriums sieht vor, dass die Lkw-Maut Anfang 2023 steigen soll. Es geht um eine Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes. Hintergrund sind EU-Vorgaben sowie ein neues Wegekostengutachten.
Der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel hatte am Mittwoch gesagt, für die Grünen sei wichtig, dass die Gelder aus der LKW-Maut nicht ausschließlich in den Straßenneubau gehen. Für den Schienenverkehr und die Wasserstraßen fehle immer noch Geld. Die LKW-Maut wurde in Deutschland 2005 auf den Bundesautobahnen eingeführt und inzwischen auf alle Bundesstraßen ausgeweitet. Sie sorgt für Milliardeneinnahmen.
Quelle: ntv.de, mne/dpa