Politik

Hütet Ströbele RAF-Geheimnisse? Angeblich Unschuldige für Terror verurteilt

Der einstige RAF-Verteidiger und spätere Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele.

Der einstige RAF-Verteidiger und spätere Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele.

(Foto: picture alliance / Bernd von Jut)

Mehr als zwei Jahrzehnte versetzt die RAF die Bundesrepublik in Angst. Einige Terroristen werden nie überführt. Der damalige Anwalt der Gruppe, Hans-Christian Ströbele, hat aus den Prozessen angeblich Informationen, die geheim bleiben müssen.

Hans-Christian Ströbele, der einstige Strafverteidiger von Mitgliedern der terroristischen Rote Armee Fraktion (RAF), weiß nach eigenen Worten von vermeintlichen Terroristen, die zu Unrecht verurteilt wurden. "Das Problem ist, dass ich vieles als Anwalt erfahren habe. Und die anwaltliche Schweigepflicht gilt weiterhin. Ich weiß zum Beispiel von Fällen, in denen Angeklagte zu Unrecht verurteilt worden sind - weil ich weiß, wer es wirklich war. Aber ich darf es nicht sagen", betonte der spätere Grünen-Politiker im Gespräch mit der "Berliner Zeitung".

Auf die Frage, wie groß die Geheimnisse seien, die er aus der RAF-Zeit mit sich herumtrage, erwiderte Ströbele: "Da gibt es schon einige." Die Frage, ob er sie mit ins Grab nehme, beantwortete der 78-Jährige mit den Worten: "Das überlege ich noch."

Die RAF kämpfte mehr als 20 Jahre gegen das angeblich "imperialistische System" der Bundesrepublik. Von 1971 bis 1993 töteten die Terroristen 34 Menschen, darunter Vertreter aus Wirtschaft und Politik wie Generalbundesanwalt Siegfried Buback oder Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Unter den RAF-Anführern Ulrike Meinhof und Andreas Baader richtete sich der Terror vor allem gegen US-Einrichtungen.

Danach versuchte eine zweite RAF-Generation, die 1972 gefassten Vorgänger freizupressen. Zu den Opfern der dritten Generation zählten der Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und der Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder. Bis heute sind ihre Mörder nicht bekannt.

Quelle: ntv.de, mra/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen