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Neunjähriger wurde erschossen Angehöriger von Protestopfer tötet iranischen Polizisten

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Kian Pirfalak wurde vergangenes Jahr von Sicherheitskräften getötet.

Kian Pirfalak wurde vergangenes Jahr von Sicherheitskräften getötet.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Noch immer sterben im Iran etliche Menschen bei Protesten durch die Gewalt von Sicherheitsbeamten. Ein Angehöriger eines getöteten Jungen fuhr bei einer Gedenkfeier für ihn offenbar gezielt einen Polizisten an. Kurz darauf wird auch er erschossen.

Im Iran ist ein Polizist am Sonntag von einem Angehörigen eines Jungen getötet worden, der nach Angaben seiner Familie im vergangenen Jahr während der landesweiten Proteste von Sicherheitskräften getötet worden war. Örtliche Medien berichteten, der Angreifer habe den Polizisten mit einem Auto gerammt. Der Vorfall ereignete sich demnach am Rande einer Gedenkfeier für den Jungen Kian Pirfalak in der Stadt Iseh im Südwesten des Landes. Nach Angaben eines Polizeivertreters wurde der Angreifer nach dem Vorfall erschossen.

Pirfalak war einer von sieben Menschen, die im November während der Demonstrationen erschossen wurden. Die Proteste waren durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini nach einem Polizeigewahrsam ausgelöst worden. Sie war im September von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.

"Ein Polizist wurde nach einem Aufruf der Opposition zur Verstärkung der Unsicherheit an Kian Pirfalaks Geburtstag getötet", zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim den stellvertretenden Polizeichef der Region, Hojjat Sefidpoust. Demnach handelte es sich bei dem Mann, der den Polizisten mit seinem Auto gezielt attackierte, um einen Cousin von Pirfalaks Mutter. Sefidpoust zufolge erlag der Angreifer seinen Verletzungen - "dank des Eingreifens von Personal" vor Ort.

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Die staatlichen Medien hatten im November "Terroristen" für den Tod des Jungen verantwortlich gemacht, seine Mutter wies die Verantwortung den Sicherheitskräften zu. Die iranische Justiz hatte am 7. April erklärt, dass ein Mann, der Pirfalak und die sechs weiteren Menschen getötet habe, zum Tode verurteilt worden sei.

Bei den Protesten nach Aminis Tod waren Hunderte Menschen getötet worden, darunter Dutzende Sicherheitskräfte. Tausende Menschen wurden infolge der von den Behörden als "Unruhen" bezeichneten Demonstrationen festgenommen.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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