1400 Kilometer Reichweite Iran präsentiert eigene Hyperschallrakete
06.06.2023, 10:29 Uhr Artikel anhören
Präsident Ebrahim Raisi
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Bis zu 18.500 Stundenkilometer schnell soll die "Fattah" fliegen. Aus Sicht des Westens ist die erste iranische Hyperschallrakete eine Gefahr für den Nahen Osten. Teheran verweist auf seine Verteidigung.
Der Iran hat nach offiziellen Angaben erstmals selbst eine eigene Hyperschallrakete hergestellt. Die Rakete namens "Fattah" mit einer Geschwindigkeit von 13 bis 15 Mach - 16.000 bis 18.500 Kilometern pro Stunde - könne Ziele bis zu 1400 Kilometern Entfernung erreichen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Damit könnten "zahlreiche Manöver" innerhalb und außerhalb der Erdatmosphäre ausgeführt werden. An der Präsentation durch Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden nahm auch Präsident Ebrahim Raisi teil.
Der Westen sieht im iranischen Militär- und Raketenprogramm eine Gefahr für den Nahen Osten und die Golfregion. Die Führung des islamischen Landes weist das zurück. Teheran behauptet, dass das Programm der Verteidigung und zivilen Zwecken diene. Es gibt aus dem Iran jedoch immer wieder Drohungen gegen Israel. Viele iranische Politiker sprechen dem Land das Existenzrecht ab. Israel sieht darin eine existenzielle Bedrohung.
Hyperschallraketen erreichen bereits beim Abschuss enorme Geschwindigkeiten. Das hohe Tempo macht es Luftabwehr-Systemen schwer, die ankommenden Raketen rechtzeitig zu erkennen. Zudem können solche Raketen nicht nur von Rampen gestartet werden, sondern auch aus Flugzeugen.
Iran spricht von "generatorischem Sprung"
Das staatliche iranische Fernsehen wies explizit darauf hin, dass die "Fattah" selbst von den modernsten Abwehrsystemen der USA und Israels nicht abgefangen werden könne. Die Fertigstellung der Rakete sei ein "generatorischer Sprung".
Auch Russland ist im Besitz von Hyperschallraketen, die im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Allerdings ist es den ukrainischen Streitkräften nach eigenen Angaben bereits gelungen, mithilfe westlicher Abwehrsysteme solche Raketen vor dem Einschlag abzufangen.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/rts