Politik

Hamas zeigt Verständnis Angreifer tötet vier Menschen in Israel

Vier Menschen kamen bei dem als terroristische Tat eingestuften Angriff in Israel ums Leben.

Vier Menschen kamen bei dem als terroristische Tat eingestuften Angriff in Israel ums Leben.

(Foto: AP)

In einer israelischen Stadt greift ein Mann scheinbar wahllos Passanten an. Vier Opfer erliegen ihren Verletzungen. Medien zufolge handelt es sich bei dem Angreifer um einen Beduinen. Diese arabische Minderheit wirft den Behörden seit längerem Landnahme vor.

In Israel hat ein Mann im südlichen Beerscheba Menschen mit einem Messer angegriffen und vier von ihnen getötet. Es handele sich vermutlich um eine "terroristische" Tat, erklärte die Polizei. Die radikalislamische Hamas bekannte sich nicht zu der Attacke, äußerte aber Verständnis für den Angreifer. Regierungschef Naftali Bennett kündigte ein hartes Vorgehen gegen "Terroristen" an.

Der Angreifer habe am Nachmittag zunächst an einer Tankstelle eine Frau niedergestochen, teilte die Polizei mit. Mit seinem Auto habe er dann einen Radfahrer überfahren, bevor er zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum weitergefahren sei, wo er auf weitere Menschen eingestochen habe.

Ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom sagte, vier Menschen seien getötet worden. Nach Polizeiangaben schossen Zivilisten, die sich am Tatort befanden, auf den Angreifer und "neutralisierten" ihn. Bisher ist nicht klar, ob der Mann getötet wurde.

Ohne sich zu dem Angriff zu bekennen, sagte ein Sprecher der Hamas, der Angriff sei "eine Antwort auf die Politik der ethnischen Vertreibung", die Israel gegen das "palästinensische Volk in den besetzten Gebiete" betreibt.

Beduinen beklagen Landnahme

In Jerusalem und den besetzten Palästinensergebieten im Westjordanland hatte es in den vergangenen Jahren zahlreiche Messerangriffe gegeben, zumeist durch einzelne junge Palästinenser. Die Angriffe richteten sich jedoch fast ausschließlich gegen Soldaten und Polizisten, nur selten gegen Zivilisten. Auch war Beerscheva und die umliegende Negev-Wüste waren davon weitgehend verschont geblieben.

In der Gegend hatte es in letzter Zeit aber immer wieder gewaltsame Zusammenstöße mit Sicherheitskräften bei Demonstrationen dort ansässiger Beduinen gegeben. Die zur arabischen Minderheit in Israel zählenden Beduinen werfen den Behörden Landnahme in ihren traditionellen Gebieten vor.

Israelische Medien identifizierten den Angreifer als einen Lehrer aus einem Beduinen-Dorf, der 2016 zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Er soll damals geplant haben, nach Syrien auszureisen, um für den die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Auch soll er gegenüber seinen Schülern den IS verherrlicht haben.

Regierungschef Bennet sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und lobte den "Mut" der Menschen, die das Feuer auf den Angreifer eröffnet hatten. Die Sicherheitskräfte im ganzen Land befänden sich in "höchster Alarmbereitschaft", erklärte er. "Wir werden hart gegen Terroristen vorgehen. Wir werden sie und auch diejenigen, die sie unterstützen, verfolgen."

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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