Politik

Russen belagern Hauptstadt Angriff auf Hochhaus in Kiew - mindestens ein Toter

Das Foto der Nachrichtenagentur Reuters soll das betroffene Wohnhaus im Kiewer Stadtteil Obolon zeigen.

Das Foto der Nachrichtenagentur Reuters soll das betroffene Wohnhaus im Kiewer Stadtteil Obolon zeigen.

(Foto: via REUTERS)

Die russische Armee erhöht den Druck auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Nach dem Beschuss eines mehrstöckigen Wohnhauses bricht ein Feuer aus, Dutzende Menschen müssen evakuiert werden. Es soll mehrere Verletzte und mindestens einen Toten geben.

Bei einem Angriff auf ein Hochhaus in Kiew ist nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes am Morgen mindestens ein Mensch getötet worden. Zwölf weitere seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst auf Facebook mit. "Drei Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert und neun Menschen wurden vor Ort behandelt", hieß es in der Erklärung. In dem mehrstöckigen Wohnhaus im Stadtteil Obolon im Norden der Hauptstadt war einem Bericht des ukrainischen Fernsehens zufolge nach dem Angriff ein Feuer ausgebrochen.

In der ersten Erklärung hatte der Rettungsdienst noch von zwei Toten gesprochen. Einer aktualisierten Erklärung zufolge ist ein Mensch getötet worden.

Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute Bewohner mithilfe von Drehleitern retteten. Rauch stieg aus mehreren Etagen auf. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Diese Angabe ließ sich nicht überprüfen. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.

Die russische Armee hatte den Druck auf Kiew zuletzt massiv verstärkt. Am Sonntag stand die Hauptstadt kurz vor der Einkesselung. Nur noch die Straßen nach Süden waren offen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe versuchten russische Flugzeuge in der Nacht zum Montag, ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region um Kiew zu zerstören. Bei den Angriffen wird auch wichtige Infrastruktur vernichtet, unter anderem ein Lebensmittel-Depot in der Nähe der Hauptstadt.

Russische Truppen bereiten Großoffensive vor

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Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew. Die örtlichen Behörden in Kiew melden, sie sammelten Nahrungsmittelvorräte, um die nächsten zwei Wochen zu überstehen. Luftschutzsirenen heulten am frühen Morgen nicht nur in Kiew, sondern auch in vielen weiteren Städten und Regionen der Ukraine, darunter Lwiw und Odessa.

Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge bereiteten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, hieß es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.

Quelle: ntv.de, mbe/dpa/AFP/rts

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